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SPRACHE/692: Wissenschaftler aus der Grenzregion wollen das Sprachenlernen vereinfachen (idw)


Universität des Saarlandes - 15.03.2010

Wissenschaftler aus der Grenzregion wollen das Sprachenlernen vereinfachen - EU fördert Projekt mit einer Million Euro

Computerlinguisten entwickeln gemeinsam mit Phonetikern, Fremdsprachenexperten und Fachleuten auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz ein neues E-Learning-Konzept für Deutsch und Französisch. Das zwei Millionen Euro teure Projekt mit dem Titel Allegro (Adaptive Language Learning technology for the Greater Region) wird mit einer Million Euro aus EU-Mitteln bezuschusst. Neben der Saar-Uni sind das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Supélec Metz sowie das Inria Nancy beteiligt. Das Projekt wird am 22. März mit einem Kick-Off-Workshop offiziell eröffnet. Koordinator ist Manfred Pinkal, Professor für Computerlinguistik an der Saar-Uni.


Im Projekt Allegro entwickeln die Wissenschaftler über drei Jahre interaktive Sprachlern-Werkzeuge für Deutsch und Französisch. So soll es Sprachschülern möglich sein, mit dem Computer natürliche Dialoge zu Übungszwecken wie mit einem menschlichen Partner zu führen. Die Sprachschüler sollen aus verschiedenen Alltagsszenarien wählen können, die in einem Gastland relevant sind, zum Beipiel ein Telefonat führen, ein Gespräch an der Hotelrezeption und die Frage nach dem Weg.

Gängige Sprachlern-Software stellt Dialogübungen zur Verfügung, bei denen Antworten fest vorgegeben sind und abgelesen werden. Die Software der Saarbrücker Computerlinguisten wird freie Antwortmöglichkeiten zulassen. Statt eines Restaurant-Dialogs zum Ablesen wird dem Sprachschüler beispielsweise eine Speisekarte mit Vor-, Haupt- und Nachspeisen und Getränken gezeigt werden. Auf die Frage nach dem Getränk im Restaurant kann er als Gast zum Beispiel Tee, Kaffee oder Bier bestellen oder auch sagen, dass er nichts trinken möchte.

Die Wissenschaftler wollen die Sprachlern-Werkzeuge im Internet zur Verfügung stellen. Damit werden nicht nur die Sprachschüler an den Partnerhochschulen selbst profitieren, sondern das Sprachlernen wird über Hochschul- und Ländergrenzen hinweg möglich sein, zum Beispiel in gemeinsamen Veranstaltungen der Universitäten.

Daneben sollen auch Schulen und Volkshochschulen der Großregion von den webbasierten Anwendungen profitieren können.

Das Lernen der jeweiligen Nachbarsprache ist in der Großregion die Grundlage für die Zusammenarbeit auf vielen Gebieten, etwa für Tourismus, Wirtschaft und in Schule und Ausbildung. Eine weitere Motivation, die Nachbarsprachen zu beherrschen, ergibt sich durch die Universität der Großregion, in der es grenzüberschreitende Studiengänge und Lehrangebote geben wird.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution8


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität des Saarlandes, Thorsten Mohr, 15.03.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2010