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SPRACHE/694: Internationale Konferenz "Englisch als Lingua Franca" in Wien (idw)


Universität Wien - 17.05.2010

Internationale Konferenz "Englisch als Lingua Franca"

Utl.: Universität Wien auf neuem Forschungsgebiet richtungsweisend


Englisch verändert sich - vor allem durch den Gebrauch von Personen, deren Muttersprache nicht Englisch ist. Diesem Wandel gehen die TeilnehmerInnen der Konferenz "Englisch als Lingua Franca" von 22. bis 25. Mai 2010 am Campus der Universität Wien nach. Unter der Leitung von Barbara Seidlhofer und Henry Widdowson vom Institut für Anglistik und Amerikanistik diskutieren 150 internationale ForscherInnen über Englisch als Verkehrssprache.

Dass Englisch weltweit als dominierende Verkehrssprache gilt, ist allgemein bekannt. Weniger geläufig ist, dass die größte Gruppe der SprecherInnen Englisch als Lingua Franca verwendet - als Kommunikationsmittel unter Personen verschiedener Muttersprachen. "Häufig sind an solchen Gesprächen überhaupt keine 'Native Speakers' beteiligt", erklärt Barbara Seidlhofer, Professorin am Institut für Anglistik und Amerikanistik.


Wem "gehört" die Sprache?

Bei der Third International Conference of English as a Lingua Franca (ELF3) von Samstag, 22. Mai bis Dienstag, 25. Mai 2010 am Campus der Universität Wien gehen die WissenschafterInnen Veränderungen in der englischen Sprache nach. Millionen Menschen bedienen sich ihrer, ohne den grammatikalischen Standards von Native Speakers zu entsprechen - trotzdem verständigen sie sich erfolgreich. Für Barbara Seidlhofer wirft diese Tatsache mehrere Fragen auf: "Welches 'Englisch' wird hier gesprochen, wem 'gehört' die Sprache und wer bestimmt seine weitere Entwicklung?"

Dem Verstehen der Eigenarten dieser Lingua Franca widmen sich die ForscherInnen bei der Konferenz. In vier Themenbereichen behandeln sie etwa die Entwicklung von Vielsprachigkeit in Europa und die Auswirkungen der veränderten Sprache auf den Sprachunterricht. Dabei forcieren die VeranstalterInnen Internationalität und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: 90 Prozent der Teilnehmenden stammen aus dem Ausland, zwei Diskussionsrunden werden ausschließlich mit JungforscherInnen besetzt.


Weltweite Themenführerschaft der Universität Wien

Englisch als Lingua Franca ist ein neues, rasant wachsendes Forschungsgebiet und nicht nur für die Sprachwissenschaft von Bedeutung. Es umfasst alle Lebensbereiche, in denen Menschen international und interkulturell kommunizieren: von Politik über Wissenschaft bis zum Tourismus. "In der Forschung zu Englisch als Lingua Franca haben wir an der Universität Wien Pionierarbeit geleistet", freut sich Seidlhofer.

Seidlhofers Forschungsteam arbeitet derzeit an zwei Drittmittelprojekten zu Englisch als Lingua Franca. VOICE (Vienna Oxford International Corpus of English), das momentan größte geisteswissenschaftliche FWF-Projekt, ist weltweit die erste und einzige öffentlich zugängliche Datenressource für die linguistische Erforschung von gesprochenem Englisch als Lingua Franca. Im EU-Projekt DYLAN (Language Dynamics and Management of Diversity) beleuchten die WissenschafterInnen English als Lingua Franca im Kontext der europäischen Mehrsprachigkeit. DYLAN widmet sich der Frage, unter welchen Bedingungen die Sprachenvielfalt in Europa einen Vorteil und nicht ein Hindernis darstellt und vereint 20 Forschungseinrichtungen aus zwölf europäischen Ländern.

Weitere Informationen unter:
http://elfconference.univie.ac.at
- Programm "Third International Conference of English as a Lingua Franca"

www.univie.ac.at/voice
- FWF-Projekt VOICE

http://www.dylan-project.org/Dylan_en/presentation/partners/wien/wien.php
- EU-Projekt DYLAN

http://public.univie.ac.at
- Presseportal der Universität Wien

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution84


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Wien, Alexander Dworzak, 17.05.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Mai 2010