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UNIVERSITÄT/067: Bildungsmarkt oder Menschenbildung? (idw)


Alpen-Adria-Universität Klagenfurt - 10.12.2012

Bildungsmarkt oder Menschenbildung?

Agieren Universitäten auf einem Markt der Bildung? Sollen Studierende ausschließlich auf den Markt vorbereitet werden? Und wo bleiben bei der Ausrichtung auf marktwirtschaftliche Notwendigkeiten der Mensch und seine Menschenrechte? Im Jahrbuch Friedenskultur 2012 beschäftigen sich Expertinnen und Experten mit Menschenrechtsbildung an Hochschulen als gesellschaftliche Herausforderung.



Der 10. Dezember ist der internationale Tag der Menschenrechte: UNO, UNESCO und zahlreiche internationale Organisationen haben der Menschenrechtsbildung in den letzten Jahren gesteigerte Bedeutung gewidmet. Im so genannten UNO-Weltprogramm für Menschenrechtsbildung geht es derzeit darum, diese an höheren Bildungseinrichtungen wie Universitäten zu stärken.

"Bei der Menschenrechtsbildung geht es um den Erwerb von Wissen und um die Entwicklung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Haltungen in Bezug auf Menschenrechte. Welche Menschenrechte gibt es? Und welche Kompetenzen brauche ich, um mich dafür einzusetzen? Diesen Fragen stellt sich die Menschenrechtsbildung", so Josefine Scherling, die gemeinsam mit Claudia Brunner das Jahrbuch Friedenskultur zu "Bildung, Menschenrechte, Universität" am Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der Alpen-Adria Universität herausgegeben hat.

Bewusstsein um Menschenrechte soll nach den InitiatorInnen des interdisziplinären "Arbeitskreises Menschenrechte und Universität" bestehend aus Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie Studierenden unterschiedlicher Disziplinen auf möglichst vielen Ebenen an einer Universität implementiert werden. Die aktuellen Entwicklungen weisen aber in eine andere Richtung. So wurden durch den Bologna-Prozess und die Umstellung auf das Bachelor-Master-System die Studienpläne eher enger: "Viele sehen jetzt weniger Möglichkeiten, auch abseits des Fachstudiums Kenntnisse und Fähigkeiten dazu zu erwerben. Menschenrechtsbildung ist eine Bewusstseinsbildung, die auch Zeit und Raum braucht", so Josefine Scherling.

Menschenrechtsbildung an Universitäten habe nach Meinung der Forscherinnen und Forscher einen wichtigen Multiplikatoreffekt: Alleine durch die an Hochschulen ausgebildeten Lehrkräfte könnte die Haltungsänderung wichtige Auswirkungen auf breiter Basis, etwa im gesamten Bildungssystem, haben.

Weitere Informationen unter:
http://www.aau.at

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution78

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Dr. Romy Müller, 10.12.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2012