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ENGLISCH/708: Hörempfehlung - Ghost Stories for Christmas und Hörtips (SB)


UNVERGESSLICHE HÖRABENTEUER AUS BBC 7 UND WORLDSERVICE


Noch einmal auf vielfachen Hörerwunsch und

wie man Sendungen für den privaten Gebrauch am besten speichert



Wer Freude an der englischen Sprache hat oder seinen passiven Wortschatz auf möglichst einfache und unaufwendige Weise auffrischen und erhalten will, der sollte sich gerade in den kommenden Wochen um die Jahreswende auf den BBC 7-Sender konzentrieren, der über das Internet, DAB Digital Radio (derzeit nur in Berlin möglich), Freeview, Digital Satellite (z.B. Eurobird + Digital Receiver) oder Digital Cable mit den entsprechenden technischen Vorkehrungen zu empfangen ist.

Anders als im BBC worldservice sind hier weder MP3-Files noch i-Pod- Aufnahmen im Internet abrufbar, die Sendungen sind nur "live" oder als "Listen again"-Version (sieben Tage nach der Ausstrahlung im regulären Radioprogramm) noch im Internet verfügbar.

Da es für den Englischlernenden, der vielleicht mal eine kurze Bedenkzeit braucht, um Vokabeln nachzuschlagen oder das Gehörte kurz zu rekapitulieren, jedoch wenig nützlich ist, das Radioprogramm direkt im "livestream" am PC zu verfolgen, ist es sinnvoll, die Sendungen für einen späteren Zeitpunkt aufzuzeichnen, an dem man sich ihnen in aller Ruhe widmen kann. Dazu bieten sich inzwischen bekanntermaßen neue digitale Technologien an, z.B. MP3-Player mit direktem Aufnahmemodus. Ich selbst habe gute Erfahrungen bei Direktaufnahmen mit Minidisk-Rekordern gemacht, die leider inzwischen auch schon zu den Auslaufmodellen gehören. Nur Sony bietet derzeit noch ein solches Gerät an, auf dem sich allerdings nur noch in dem Format HD-LP (was in etwa einer Verdichtung im MP3-Format entspricht und sogar noch etwas mehr Audiozeit auf die gleiche Byteszahl bringt) Hörsendungen aufzeichnen lassen. Allerdings kann man auf dem Gerät noch alle anderen möglichen MD-Aufnahmeformate (Analog-Mono, -Stereo, LongPlay 2 und 4) abhören.

Trotz vieler Vorteile wie der einerseits höheren Aufnahmedichte als MP3, andererseits der nicht zu unterschätzenden Möglichkeit, Disketten zu wechseln ohne die Festplatte zu belasten, der Umwandelbarkeit sämtlicher Aufnahmen in alle anderen Formate über ein bestimmtes Programm im PC, eine zudem weitaus brillantere Klangqualität, und vieles mehr (was an dieser Stelle jedoch nicht weiter relevant ist) werden diese Geräte von ihren früheren Herstellern (Sharp, Panasonic u.a.) nicht weiterentwickelt, was vermutlich allein an der geringeren Nachfrage und dem höheren Anschaffungspreis liegt.

Da sich allerdings alle Welt auf MP3 umstellt, werden möglicherweise gerade jetzt zur Weihnachtszeit wieder gebrauchte Geräte im Internet zu einem erschwinglichen Preis angeboten, die es zu nutzen lohnt.

Daß nicht immer der neueste Schrei auch das Beste ist, sieht man letztlich auch daran, daß erwiesenermaßen die bisher langlebigste Methode für das eigene Spracharchiv immer noch Tonband- bzw. Kasettenmitschnitte bieten. Auch Kasettenaufnahmen sind mit entsprechenden Steckkontakten eine nach wie vor gute Möglichkeit, Sprachsendungen mitzuschneiden, wenn man noch über ein Aufnahmegerät mit AUX/IN-Eingang verfügt. Über den Zeitraum in denen Minidisks noch eine gute Wiedergabe garantieren können, kann man vergleichsweise noch nichts sagen. Darin sind die teilweise 30jährigen gut erhaltenen MCs vermutlich auch nicht zu schlagen.

Während aber schon auf einer kleinen handlichen Minidisk 40 Stunden Hörzeit abgespeichert werden können, braucht man für die 60 bis 120 Min MCs im wörtlichsten Sinne entsprechenden Speicherplatz, d.h. viel Abstellfläche.

Wenn die technischen Voraussetzungen erfüllt sind, bietet der BBC 7 für den Sammler englischsprachiger Tonaufnahmen eine wahre Fundgrube. Wem die Auswahl den Atem raubt oder wer sich eine Vorsortierung wünscht, kann sich via e-mail den wöchentlich erscheinenden Newsletter von Mary Kalemkeirian kommen lassen, die darin aus den beliebtesten "Rubriken" d.h. Comedy, 7th Drama, Bestsellers, 7th Dimension, Crime and Thriller die wichtigsten Highlights preisgibt. Darin findet er dann auch Hinweise zu den Übertragungszeiten oder die Internetadressen zur direkten Anwahl des Programms. Eine weitere Auswahl und manchmal auch Kritik zu dieser Auswahl findet sich von Zeit zu Zeit auch an dieser Stelle.

Wie schon erwähnt, lohnt sich das Reinhören in den kommenden Tagen und Wochen besonders, denn der Sender hat es sich zur Aufgabe gemacht über die Feiertage möglichst viele Hörerwünsche zu erfüllen. In dieser Woche werden neben weiteren Weihnachtsfolgen aus den Chroniken von Narnia, den Pickwick Papers von Charles Dickens und anderen Klassikern, auch viele kleinere Geschichten und hier vor allem Gruselgeschichten geboten, so wie es zur englischen Tradition gehört, sich zu Weihnachten im Familienkreis mit Gruselgeschichten, Scharaden und Pfänderspielen gegenseitig zu unterhalten.

Sehr zu empfehlen, viel besser und vor allem viel gruseliger als der Film mit Johnny Depp und Christina Ricci, der 1999 in den USA produziert wurde und hier im Februar 2000 erstmals in die Kinos kam, ist die Geschichte "The Legend of Sleepy Hollow", unter der Rubrik "Ghost Stories for Christmas":

Die Geschichte beginnt im Jahr 1799, im Staat New York. In dem kleinen Nest Sleepy Hollow erzählen sich die Menschen immer wieder die Legende vom kopflosen Reiter, der wegen eines verlorenen Duells und einer unglücklichen Liebesgeschichte sein Unwesen treibt.

Als allerdings eine Reihe mysteriöser Morde geschehen, bei denen den Leichnamen jeweils der Kopf abgetrennt wird, reist aus der Stadt New York der junge Polizist Ichabod Crane (im Film von Johnny Depp verkörpert) nach Sleepy Hollow, um sich des Falles anzunehmen. Er glaubt nicht an Geister und hat für die Geschichten vom untoten, kopflosen Reiter, die sich Leute hinter vorgehaltener Hand erzählen, nur ein müdes Lächeln übrig. Er versucht diesen Fall mit wissenschaftlichen Methoden zu lösen - bis ein höchst seltsamer Vorfall seinen Glauben an die Vernunft aufs Tiefste erschüttert. Das Grauen nimmt seinen Lauf ...

Bei der BBC 7-Hörversion, die in drei gut verdaulichen halbstündigen Folgen durch den Äther kommt, spielt auch der musikalische Soundtrack eine besondere Rolle, wie es im Newsletter heißt:

The Legend of Sleepy Hollow Martin Jarvis reads Washington Irving's spooky supernatural classic. Set in New York State, a specially composed musical score evokes a land of mystery and superstition, where the tale of two love rivals and a headless horseman unfolds. The original music was composed by David Pickvance and the producer was Gemma Jenkins. This was also a special BBC7 commission. (BBC 7 Newsletter vom 9. Dezember 2006)

Eine weitere klassische Gruselgeschichte von H.P. Lovecraft ist dann als Sonntagshörspiel um 19.30 und Montag 1.30 Uhr zu hören:

The Tomb A suitably chilling Gothic tale for a winter evening by influential horror writer, H. P. Lovecraft. Jervas Dudley narrates his story from an asylum and describes the sinister events leading up to his incarceration. Ryan McCluskey reads The Tomb, first published in 1917. (BBC 7 Newsletter, 9. Dezember 2006)

Mehr wird vorerst nicht verraten.

Ansonsten bleibt dem geneigten Hörer noch das aktuelle Tagesprogramm oder die Programme der Vorwoche (jeder Beitrag bleibt 7 Tage erhalten), siehe What's On und Listen Again: http://www.bbc.co.uk/bbc7/listings/index.shtml?Today http://www.bbc.co.uk/bbc7/listenagain/monday...thursday...sunday/


11.12.2006