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BIBLIOTHEK/297: Erfurt - Neue Technik für alte Medien (idw)


Universität Erfurt - 28.03.2007

Neue Technik für alte Medien

Homepage zur Bibliotheca Amploniana abrufbar


Eine mittelalterliche Bibliothek wie die Bibliotheca Amploniana einer breiteren Öffentlichkeit zu erschließen und gleichzeitig den Interessen der Wissenschaft zu genügen - vor dieser nicht einfachen Herausforderung stehen Wissenschaftler der Katholisch-Theologischen Fakultät Erfurt und Bibliothekare der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha. Ein erster Schritt ist die Präsentation von vielfältigen Informationen im Internet unter einer zentralen Adresse: Seit Montag dieser Woche lassen sich diese Informationen zur Amploniana unter http://www.uni-erfurt.de/amploniana/ abrufen.

"Ein Service der Universität für alle, die sich mit diesem einmaligen Bestand an Handschriften und frühen Drucken beschäftigen wollen", so Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät und Dr. Kathrin Paasch, für die historischen Bestände zuständige stellvertretende Direktorin der Universitäts- und Forschungsbibliothek. Wer sich künftig über Vorträge zur Amploniana informieren möchte, wer einzelne Beispiele der Handschriften im Bild sehen möchte oder auch in den entsprechenden Katalogen blättern möchte, kommt über die Homepage weiter. Ein erstes Glanzstück ist die Online-Version des "Schum", die in Zusammenarbeit mit der zentralen deutschen Handschriftendatenbank 'Manuscripta Mediaevalia' realisiert werden konnte. 1887 erschien in der Weidmannschen Buchhandlung zu Berlin dieses "Beschreibende Verzeichnis der Amplonianischen Handschriften-Sammlung zu Erfurt". Es trägt seinen Namen nach dem Verfasser Wilhelm Schum. Dieser einzige gedruckte Katalog der Amploniana wird von Wissenschaftlern nach wie vor intensiv benutzt, wenn sie Informationen zu den Erfurter Handschriften suchen, weiß Dr. Brigitte Pfeil, Mitarbeiterin der Fakultät im Amploniana-Projekt. Dass er jetzt online zugänglich geworden sei, bedeute eine große Erleichterung der Arbeit für viele Forscher, da dieser Katalog bislang längst nicht in jeder Universitätsbibliothek greifbar und auch antiquarisch kaum erhältlich war. Die Erfurter Arbeitsgruppe erhofft sich über die Homepage eine raschere Kommunikation über die verschiedenen Initiativen und wissenschaftlichen Projekte zur Erforschung der Amploniana. Das Interesse von Wissenschaftlern im In- und Ausland an dieser Forschungsinitiative der Universität Erfurt sei groß, wissen die beteiligten Erfurter Hochschullehrer und Bibliothekare. Aber man wolle auch die Öffentlichkeit in der Stadt, die sich mit "ihrer" Amploniana nach wie vor stark identifiziere, auf dem Laufenden halten und an der eigenen Arbeit Anteil geben. Dafür gibt es auf dem Erfurter Campus verschiedene Pläne. Noch in diesem Jahr wird die Amploniana-Arbeitsgruppe die Vorarbeiten zu einer CD-ROM beginnen, auf der Leben und Wirken des Amplonius Rating de Bercka ausführlich beschrieben werden und man auch in die Handschriften mehr als nur einen Blick werfen kann. Mit neuer Technik alte Medien zu erschließen - ein Vorgehen, das auch in Erfurt vielfältige Perspektiven eröffnen könnte und sicherlich auf Interesse stoßen wird.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution425


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Erfurt, Jens Panse, 28.03.2007
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. März 2007