Berlin/Frankfurt a.M. - Martin Petersens Jugendbuch "Exit Sugartown" hat den Heinrich-Wolgast-Preis der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM) in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) erhalten. "Das Buch ist engagierte Jugendliteratur im besten Sinn: ganz ohne Pathos, Moralisierung, platte Schuldzuweisung und stereotype Feindbilder, direkt, unmittelbar und schonungslos", begründete Mario Zehe, Vorsitzender der Jury, die Entscheidung. Petersen nutze für seine Geschichte einen lakonisch-nüchternen, fast journalistisch präzisen Erzählton, den er seiner Protagonistin in den Mund legt. Dabei wirke die Erzählweise weder neutral noch unbeteiligt. "Gerade wegen seiner Sachlichkeit berührt und schockiert dieses Jugendbuch zutiefst. Mit einem individuellen Schicksal macht es auf zentrale und skandalöse gesellschaftliche Missstände aufmerksam, die strukturelle Ursachen haben und dringend gelöst werden müssen", betonte Zehe.

Viele Kinder- und Jugendbuchverlage hatten rund 150 Bücher eingereicht. Neben dem Preisträger wurden weitere zehn Bücher verschiedener Gattungen und Altersstufen für den Preis nominiert. Eine ausführliche Jurybegründung sowie eine Übersicht über die Nominierungen finden Sie im Netz unter:
www.ajum.de .

Info:
Der mit 2.000 Euro dotierte Preis zeichnet im zweijährigen Turnus Kinder- und Jugendbücher aus, die sich in besonderer Weise der Darstellung von Arbeitswelten in der Kinder- und Jugendliteratur verpflichtet haben. Der Heinrich-Wolgast-Preis wurde 1986 vom Bildungs- und Förderungswerk (BFW) der GEW im DGB e.V. gestiftet. Der Preis wird am 2. März 2018 um 18:30 Uhr in der Hamburger Zentralbibliothek (Hühnerposten 1, 20097 Hamburg) öffentlich verliehen.

Martin Petersen: Exit Sugartown
Aus dem Dänischen von Friederike Buchinger
Hamburg: Dressler Verlag, 2016
ISBN: 978-3-7915-0007-2
Ab 14 Jahre

Der Autor:
Martin Petersen wurde 1950 in Kopenhagen geboren, arbeitete lange Zeit als Lehrer sowie in der Kinder- und Jugendhilfe. Seit 1989 ist er außerdem als Schriftsteller tätig und hat seitdem elf Romane für Kinder und Jugendliche veröffentlicht.

Die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien:
Die AJuM sichtet und prüft Kinder- und Jugendliteratur und -medien mit Blick darauf, ob diese in pädagogischen Arbeitsfeldern eingesetzt werden können. Die Ergebnisse dieser von mehr als 500 Pädagoginnen und Pädagogen aus allen Bundesländern getragenen Arbeit fließt unmittelbar in die pädagogische Praxis ein, zudem in die direkte Beratung von Kindern, Eltern, Lehrkräften, Erziehern sowie in Fortbildungsveranstaltungen und zahlreiche Publikationen. Die AJuM arbeitet bundesweit und ist Teil der GEW.

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