Herr ABHAY SAHOO

Abhay Sahoo wurde nach über drei Monaten gegen Kaution aus der Haft entlassen. Er hat sieben Jahre lang eine Kampagne gegen die Enteignung des von örtlichen Bauern bewirtschafteten Gemeinschaftsland angeführt, auf dem der in Südkorea ansässige multinationale Stahlkonzern POSCO für rund 12 Milliarden US-Dollar (etwa 9 Mrd. Euro) ein Stahlwerk errichten möchte. Die konstruierten Anklagen gegen ihn wurden nicht fallen gelassen.

Abhay Sahoo, ein führendes Mitglied der Kommunistischen Partei Indiens im Bundesstaat Orissa, wurde am 25. November 2011 festgenommen. Die gegen ihn erhobenen Anklagepunkte scheinen konstruiert worden zu sein, um ihn so von seinem Einsatz für die örtlichen Bauern abzuhalten. In den Jahren 2008 und 2009 hatte Abhay Sahoo schon einmal zehn Monate im Gefängnis verbracht, als ähnliche falsche Anschuldigungen gegen ihn erhoben worden waren. Am 30. März 2012 entzog das indische National Green Tribunal, ein auf umweltrechtliche Fragen spezialisiertes Gericht, POSCO die Unbedenklichkeitsbescheinigung, die das südkoreanische Unternehmen im Januar 2011 für sein Bauprojekt in Indien erhalten hatte. Grund für die Entscheidung des Gerichts war ein von UmweltaktivistInnen eingereichter Antrag. Nach dem Entzug der Umweltgenehmigung erklärte Abhay Sahoo gegenüber Amnesty International, dass die DorfbewohnerInnen sich in ihrem Widerstand gegen die Enteignung ihres Gemeinschaftslandes bestätigt fühlten. Die konstruierten Anklagepunkte gegen Abhay Sahoo wurden nicht fallengelassen. Daher wird Amnesty International seinen Fall weiter genau beobachten und gegebenenfalls weitere Aktionen einleiten.

Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben. Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich.