ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-310/2012, AI-Index: AMR 46/007/2012, Datum: 16. Oktober 2012 - we
Peru
Menschenrechtlerin und Geistlicher in Gefahr
ROSARIO HUAYANCA ZAPATA, Menschenrechtsverteidigerin
JOSÉ MANUEL MIRANDA AZPIROZ, Geistlicher
Am 4. und 8. Oktober erhielten die Menschenrechtsverteidigerin Rosario Huayanca Zapata und der Geistliche José Manuel Miranda Azpiroz mehrere Morddrohungen. Die Polizei verweigert ihnen Schutzmaßnahmen. Ihr Leben könnte in Gefahr sein.
Am 4. Oktober erhielt der Bruder von Rosario Huayanca Zapata ein Anruf von einem Unbekannten, der nach der Menschenrechtlerin gefragt haben soll. Als der Anrufer erfuhr, dass sie woanders wohnt, sagte er: "Richte Rosario Huayanca Zapata aus, dass der Tod angerufen hat" ("Dígale a Rosario Hyuayanca Zapata que llamó la muerte") und legte auf.
Am selben Tag fand der Wachmann des Büros der Menschenrechtsorganisation Comité de Derechos Humanos (CODEH) in der peruanischen Provinz Ica einen Briefumschlag unter einer Sitzbank im Wartebereich. Der Umschlag war an Rosario Huayanca Zapata und den Geistlichen José Manuel Miranda Azpiroz adressiert. Es befanden sich darin vier Gewehrkugeln und folgende Nachricht: "Dies ist nur eine Warnung, die nächste Kugel wird dich treffen und auch für den Pater: 30.000 USD oder du bist tot" ("Este es un aviso la prosima (sic) va al cuerpo, I (sic) también para el padre $30, mil (sic) ote (sic) mueres")
Am 8. Oktober gingen bei dem Bruder und anderen Verwandten von Rosario Huayanca Zapata weitere Anrufe ein. Einer der Anrufer, der die Menschenrechtlerin sprechen wollte, sagte: "Es ist ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt und man wird sie töten" ("su cabeza esta comprada y la van a matar").
Rosario Huayanca Zapata und José Manuel Miranda Azpiroz glauben, dass die Drohungen in Zusammenhang mit ihrem Einsatz für die Menschenrechtsorganisation CODEH stehen. Nachdem sie Anzeige bei der Polizei erstattet haben, scheint eine Untersuchung eingeleitet worden zu sein. Weil es ihnen nicht möglich war auszumachen, von wem die Drohungen stammen, weigerte sich die Polizei jedoch, Schutzmaßnahmen für die beiden zu ergreifen.
Amnesty International ist angesichts der Verstöße gegen MenschenrechtsverteidigerInnen besorgt. MenschenrechtlerInnen sind wichtige Akteure bei der Förderung von Menschenrechten für alle. Sie arbeiten in verschiedenen Bereichen, auf unterschiedliche Weise und mit unterschiedlichen Mitteln, um Gerechtigkeit, Würde und Menschenrechte für alle durchzusetzen. Unabhängig davon, worauf der jeweilige Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt, gebührt ihnen allen die volle Anerkennung, Achtung und der Schutz ihrer Rechte. Es obliegt dem Staat, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sie gemäß der UN-Erklärung zum Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen aus dem Jahr 1998 zu schützen.
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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Oktober 2012