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AKTION/1865: Erfolge - Oktober/November 2016


amnesty journal 10/11/2016 - Das Magazin für die Menschenrechte

Erfolge

- Ukraine - Verschleppt und wieder freigelassen
- Tschad - Opfer werden entschädigt
- Mexiko - Umweltaktivist auf freiem Fuss
- Demokratische Republik Kongo - Jugendliche Aktivisten begnadigt


EINSATZ MIT ERFOLG

Weltweit beteiligen sich Tausende Menschen mit Appellschreiben an den "Urgent Actions", den "Briefen gegen das Vergessen" und an Unterschriftenaktionen von Amnesty International. Dass dieser Einsatz drohende Menschenrechtsverletzungen verhindert und Menschen in Not hilft, zeigen diese Beispiele.


Verschleppt und wieder freigelassen

UKRAINE - Kostyantyn Beskorovayny ist in Freiheit. Am 27. November 2014 hatten vier Vermummte den Zahnarzt aus seinem Haus in Kostjantyniwka in der Ostukraine entführt. 15 Monate lang wurde er in geheimer Haft festgehalten. Beskorovayny sagte Amnesty International, er sei vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst verschleppt, misshandelt und gefoltert worden. Er sollte gestehen, er habe eine Wasserquelle vergiften wollen. Am 25. Februar 2016 wurde er an einer Bushaltestelle in Charkiw ausgesetzt. Im Juli kündigte der Oberste Militärstaatsanwalt eine Untersuchung des Falles an.


Opfer werden entschädigt

TSCHAD - Ein bedeutender Tag für die Opfer staatlicher Gewalt im Tschad: Im Juli entschied ein Sondertribunal in der senegalesischen Hauptstadt Dakar, dass die Opfer der Gewaltherrschaft des früheren tschadischen Diktators Hissène Habré Entschädigungen in Höhe von umgerechnet mehreren Tausend Euro erhalten sollen. Entschädigt werden Menschen, die willkürlich inhaftiert und gefoltert wurden, und Angehörige. Habré wurde im Mai 2016 vom selben Gericht unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den Jahren 1982 bis 1990 zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil basiert auch auf Berichten von Amnesty.


Umweltaktivist auf freiem Fuss

MEXIKO - Amnesty betrachtete den Umweltaktivisten Ildefonso Zamora Baldomero als gewaltlosen politischen Gefangenen. Er war im November 2015 in San Juan Atzingo unter dem Vorwurf, an einem Einbruch beteiligt gewesen zu sein, festgenommen worden. Die vorgelegten Beweise waren offenbar erfunden. Nun ist er wieder frei. Ein Gericht urteilte, es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass er an einem Verbrechen beteiligt gewesen sei. Baldomero engagiert sich gegen illegale Abholzungen. Deswegen werden er und seine Familie seit Langem bedroht. 2007 wurde sein Sohn Aldo ermordet, sein Sohn Misael bei einem Angriff schwer verletzt.


Jugendliche Aktivisten begnadigt

DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Sechs Jugendliche, die sich in der Organisation "Lutte pour le Changement" (Lucha) engagieren, sind im Juli begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen worden. Sie waren am 16. Februar festgenommen worden, als sie sich auf einen landesweiten Streik vorbereiteten. Die Opposition wollte damit gegen Verzögerungen der Präsidentschaftswahlen protestieren. Gewählt werden soll im November, laut Verfassung kann Präsident Joseph Kabila nicht noch einmal antreten. Amnesty International hat die Regierung aufgefordert, auch alle anderen Häftlinge freizulassen, die aus dem gleichen Grund einsitzen.

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Quelle:
amnesty journal, Oktober/November 2016, S. 13
Herausgeber: amnesty international
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Telefon: 030/42 02 48-0, E-Mail: info@amnesty.de
Redaktionsanschrift: Amnesty International, Redaktion Amnesty Journal,
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Internet: www.amnesty.de
 
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2016

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