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ASIEN/229: Verbleibende Tiananmen-Gefangene müssen endlich freigelassen werden


Pressemitteilung vom 3. Juni 2008

Amnesty: Verbleibende Tiananmen-Gefangene müssen endlich freigelassen werden


Die verbleibenden Tiananmen-Gefangenen müssen endlich freigelassen werden, hat Amnesty International anlässlich des 19. Jahrestages der blutigen Niederschlagung der Proteste auf dem Pekinger Tiananmen-Platz am 4. Juni 1989 gefordert. Einige derer, die wegen ihrer Beteiligung an den Protesten vor 19 Jahren nach unfairen Prozessen inhaftiert wurden, kamen 2006 frei. Wie viele noch in Haft sitzen, ist unklar, da die chinesischen Behörden keine offiziellen Angaben dazu machen. Der Dui-Hua-Stiftung in den USA zufolge sind es noch 60 bis 100 Menschen. Weltweit, darunter auch in Deutschland, werden Amnesty-Mitarbeiter für die Freilassung demonstrieren und Schweigeminuten für die Opfer des Erdbebens vom 12. Mai abhalten.

Bitte lesen Sie dazu eine aktuelle Pressemitteilung unserer Zentrale in London mit Einzelfallbeschreibungen:
"China: Thousands of Amnesty supporters demand release of Tiananmen activists
http://www.amnesty.org


Im Rahmen der Kampagne "Gold für Menschenrechte" setzt sich Amnesty International für die Gruppe der Tiananmen-Mütter ein. Die Tiananmen-Mütter wurden von der früheren Hochschullehrerin Ding Zilin gegründet. Mitglieder sind etwa 130 Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler, überwiegend Frauen, deren Kinder und andere nahe Verwandte am 4. Juni 1989 getötet oder verletzt wurden.

Immer wieder fordern die Frauen die chinesische Regierung auf, die Familien der Opfer öffentlich trauern zu lassen, die verbleibenden Gefangenen freizulassen und eine umfassende und offene Untersuchung der damaligen Ereignisse durchzuführen. Das trägt ihnen Einschüchterungen und willkürliche Festnahmen ein. An jedem Tiananmen-Jahrestag werden die Tiananmen-Mütter von der Polizei streng überwacht und manchmal unter Hausarrest gestellt.

Amnesty International hat den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao aufgefordert, die Niederschlagung der friedlichen Proteste vor 19 Jahren unabhängig untersuchen zu lassen und alle in diesem Zusammenhang Inhaftierten freizulassen.

Informationen zu den Tiananmen-Müttern und den Brief an Ministerpräsident Wen finden Sie unter
http://gold-fuer-menschenrechte.de/einzelfall_tiananmen.html


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Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 3. Juni 2008
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Postfach 58 01 61, 10411 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306 oder 030/42 02 48-314
Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juni 2008