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GRUNDSÄTZLICHES/291: Ein Thema, viele Länder (ai journal)


amnesty journal 06/07/2010 - Das Magazin für die Menschenrechte

Ein Thema, viele Länder
Amnesty-Gruppen bieten regelmäßig Aktionsvorschläge zu bestimmten Menschenrechtsthemen an.

Von Gudula Dinkelbach


Was haben Troy Davis aus den USA, die Iranerin Gilan Mohammdi und der Mongole Buuveibaatar gemeinsam? Sie alle waren zum Tode verurteilt. In allen drei Fällen haben Amnesty-Unterstützer gegen ihre drohende Hinrichtung protestiert. Und alle sind der Hinrichtung entgangen: Das Verfahren von Davis wird neu aufgerollt. Mohammdi sprachen die Richter in einem neuen Verfahren frei. Buuveibaatars Todesurteil wandelte der mongolische Präsident in eine Haftstrafe um und kündigte an, die Todesstrafe in der Mongolei ganz abschaffen zu wollen. Niemand kann sagen, wie groß im Einzelfall der Beitrag der Aktionen von Amnesty International zu diesen Erfolgen war. Sicher ist jedoch, dass der Trend zur Abschaffung der Todesstrafe anhält, seit die Organisation vor über 30 Jahren ihre Kampagne gegen diese grausame und sinnlose Strafe gestartet hat. Fast ebenso lang beschäftigt sich auch in Deutschland eine Amnesty-Gruppe mit dem Thema.

Die Todesstrafe ist eines der Menschenrechtsthemen, zu denen sich in der deutschen Amnesty-Sektion eine sogenannte Koordinationsgruppe gebildet hat, wie es sie auch zu einzelnen Ländern gibt. Folter, Meinungsfreiheit und Menschenrechtsverletzungen an Frauen sind weitere Themen, um die sich spezielle Gruppen kümmern. Auch das Thema "Heilberufe" wird in dieser Weise bearbeitet. Es geht dabei um Heilberufler als Opfer von Menschenrechtsverletzungen und um Therapieangebote für Folteropfer. Doch weist die Gruppe in ihren öffentlichen Veranstaltungen auch darauf hin, dass Ärzte und Psychologen nicht selten an Folter und Misshandlungen beteiligt sind.

Seit Mai 2010 bieten viele dieser Amnesty-Gruppen "Aktionsnetzwerke" an. Wer sich für ein bestimmtes Thema interessiert, kann sich dort anmelden und bekommt regelmäßig Aktionsvorschläge zu aktuellen Fällen oder Anliegen zugesandt. Wer sich beispielsweise beim "Netzwerk Kinderrechte" anmeldet, erhält einmal im Monat einen Musterbrief oder einen Link zu einer Onlineaktion zum Thema Recht auf Bildung, Kinder im Krieg oder zur Todesstrafe an Minderjährigen.


Die Autorin ist Mitglied der Fachkommission Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Amnesty-Sektion.


Mitmachen: Zur Anmeldung einfach eine E-Mail mit dem Betreff "Anmeldung" an das jeweilige Netzwerk senden. Aktionsnetzwerke haben sich bisher zu folgenden Themen gebildet:
Rechte für Frauen (netzwerk-frauen@amnesty.de)
Gewerkschaften (netzwerk-gewerkschaften@amnesty.de)
Heilberufe (netzwerk-heilberufe@amnesty.de)
Kinderrechte (netzwerk-kinderrechte@amnesty.de)
Polizei (netzwerk-polizei@amnesty.de)
Todesstrafe (netzwerk-gegen-todesstrafe@amnesty.de)
Menschenrechte und sexuelle Identität (netzwerk-mersi@amnesty.de)

Siehe auch www.amnesty.de/netzwerke-fuer-die-menschenrechte


AKTIV FÜR AMNESTY
Amnesty-Mitglieder geben den Opfern von Menschenrechtsverletzungen eine Stimme und tragen somit einen unentbehrlichen Teil zur Arbeit von Amnesty International bei. Mehr über Aktionen, Veranstaltungen und Seminare auf www.amnesty.de/aktiv-vor-ort und www.amnesty.de/kalender


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Quelle:
amnesty journal, Juni/Juli 2010, S. 80
Herausgeber: amnesty international
Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V., 53108 Bonn
Telefon: 0228/98 37 30, E-Mail: info@amnesty.de
Redaktionsanschrift: Amnesty International, Redaktion amnesty journal,
Postfach 58 01 61, 10411 Berlin, E-Mail: ai-journal@amnesty.de,
Internet: www.amnesty.de

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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2010