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MELDUNG/253: Türkei - Annahme der Anklageschrift gegen Menschenrechtsverteidiger


Amnesty International - Pressemitteilung vom 17. Oktober 2017

Türkei: Annahme der Anklageschrift gegen Menschenrechtsverteidiger ist vertane Chance für Rechtstaatlichkeit


BERLIN, 17.10.2017 - Ein Istanbuler Gericht nahm heute die Anklageschrift gegen elf Menschenrechtler an, darunter Idil Eser, die Direktorin der türkischen Amnesty-Sektion und Taner Kiliç, der Vorstandsvorsitzende sowie Peter Steudtner und acht andere Menschenrechtsverteidiger. Ihnen wird am 25. Oktober in Istanbul wegen 'Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation' der Prozess gemacht. Taner Kiliç wird zusätzlich am 26. Oktober in Izmir vor Gericht gestellt.

"Die Annahme der Anklageschrift gegen Idil Eser, Taner Kiliç, Peter Steudtner und acht weitere Menschenrechtsverteidiger ist eine vertane Chance für die Rechtstaatlichkeit", kritisiert Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland. "Das Gericht hätte heute mit der Ablehnung der absurden Anklageschrift gegen die elf friedlichen Menschenrechtsverteidiger die Unabhängigkeit der türkischen Justiz demonstrieren können. Der Vorwurf der 'Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation' ist haltlos. Idil Eser, Taner Kiliç, Peter Steudtner und die anderen acht Männer und Frauen werden allein deshalb vor Gericht gestellt, weil sie sich friedlich für die Rechte anderer eingesetzt haben."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Oktober 2017
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
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Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2017

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