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MITTELAMERIKA/132: Kolumbien - Verpasste Chance auf Frieden


Amnesty International - 2. Oktober 2016

Kolumbien: Verpasste Chance auf Frieden


2. Oktober 2016 - Am 26. September unterzeichneten Delegierte der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla einen Friedensvertrag, nachdem in Kolumbien über 50 Jahre ein bewaffneter Konflikt geherrscht hatte. In einem Referendum hat die knappe Mehrheit der Bevölkerung nun jedoch gegen den Friedensvertrag gestimmt.

Der Friedensvertrag zwischen Kolumbiens Regierung und der Guerilla-Gruppe FARC wurde am 2. Oktober in der Volksabstimmung abgelehnt. Laut Amnesty International verpasst das Land so eine große Chance, seine leidvolle Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen.

"Der heutige Tag wird in die Geschichte eingehen als der Tag, an dem Kolumbien den Moment versäumte, der das Ende eines über 50-jährigen Konfliktes hätte bedeuten können, der Millionen von Menschenleben zerstört hat", sagte Erika Guevara-Rosas, Amerikas-Direktorin bei Amnesty International.

"Wenn auch mit Fehlern behaftet, zeigte das Friedensabkommen einen konkreten Weg in Richtung Frieden und Gerechtigkeit auf. Die Ungewissheit nach dem Referendum könnte ein Risiko für Millionen Kolumbianerinnen und Kolumbianer darstellen, neue Menschenrechtsverletzungen zu erleiden - vor allem für die besonders gefährdeten Gruppen wie indigene, afrokolumbianische und kleinbäuerliche Gemeinden."

"Es ist unbedingt notwendig, dass Kolumbien nicht von diesem Projekt abweicht und dass sich das Land weiter in Richtung des langersehnten Friedens bewegt, den sich Millionen Menschen wünschen", so Guevara-Rosas.

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Quelle:
Mitteilung vom 2. Oktober 2016
https://www.amnesty.de/2016/10/2/kolumbien-verpasste-chance-auf-frieden?destination=startseite
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Oktober 2016

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