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AKTION/258: Berlin - Menschenrechtsaktion für den indianischen Bürgerrechtler Peltier, 05.02.2016


Presseerklärung vom 3. Februar 2016

Menschenrechtsaktion für den indianischen Bürgerrechtler Peltier

Seit 40 Jahren unschuldig inhaftiert:
"Mr. President, bitte schenken Sie Leonard Peltier die Freiheit!"


am Freitag, den 5. Februar 2016, von 13 Uhr an
auf dem Pariser Platz in Berlin in der Nähe der Botschaft der USA


Mit einer Mahnwache vor der amerikanischen Botschaft in Berlin wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Freitag ihren Appell an Präsident Barack Obama unterstreichen, dem fast auf den Tag genau seit 40 Jahren unschuldig inhaftierten indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier die Freiheit zu schenken. Für die Übergabe des Appells, unter den die GfbV in den vergangenen Monaten mehr als 1.600 Unterschriften gesammelt hat, hat die Menschenrechtsorganisation um einen Termin in der Botschaft gebeten.

Peltier wurde am 06. Februar 1976 in Kanada verhaftet. Dort wollte er um politisches Asyl bitten. Der heute 71-Jährige gehörte damals zur Führung der indianischen Bürgerrechtsbewegung American Indian Movement und wurde vom FBI gesucht. Er wurde dafür verantwortlich gemacht, dass bei einer Schießerei im Pine Ridge Reservat im US-Bundesstaat Süd Dakota am 26. Juni 1975 zwei FBI-Agenten getötet worden waren. Peltier hat immer seine Unschuld beteuert. Er fürchtete, in den USA keinen fairen Prozess zu bekommen und war nach Kanada geflohen. Aufgrund einer Falschaussage wurde er jedoch an die USA ausgeliefert und dort wegen Beihilfe zum Mord zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt. Alle Versuche, dieses Urteil anzufechten und ein neues Verfahren zu erreichen, scheiterten.

Nur eine Begnadigung durch Präsident Barack Obama kann dem alten und kranken indianischen Bürgerrechtler noch eine Chance auf einen Lebensabend in Freiheit verschaffen. Er ist Diabetiker, herzkrank und auf einem Auge fast blind.

Viele prominente Stimmen haben sich seither für Leonard Peltier eingesetzt, darunter der inzwischen verstorbene Simon Wiesenthal, Leiter des Dokumentationszentrums des Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes, die Friedensnobelpreisträger Rigoberta Menchu, Desmond Tutu und Nelson Mandela, der Dalai Lama, Künstler wie Robert Redford und Harry Belafonte und zahlreiche Abgeordnete des US-Kongresses, des kanadischen , belgischen, niederländischen und des Europaparlamentes sowie Mitglieder des Deutschen Bundestags. Neben der GfbV setzt sich auch Amnesty International für den Bürgerrechtler ein.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen/Berlin, den 03.02.2016
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Februar 2016

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