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EUROPA/432: Mahnung an J. Trittin - Menschenrechtslage in China nicht schönreden!


Presseerklärung vom 14. April 2008

Gesellschaft für bedrohte Völker mahnt Jürgen Trittin:

Menschenrechtslage in China nicht schönreden!


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat sich am Montag an den Fraktionsvizevorsitzenden der Grünen, Jürgen Trittin, mit der Mahnung gewandt, sich nicht durch "riesige chinesische Windparks" in der Mongolei zum Schönreden der Menschenrechtssituation in China verführen zu lassen.

"Bei 7.000 Hinrichtungen im Jahr bleibt die von Trittin gelobte Überprüfung "jedes Urteils durch den Obersten Gerichtshof" in China nur Pflichtübung eines der ausführenden Organe eines totalitären Staates", sagte der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch. "Wir bitten den Grünen-Spitzenpolitiker dringend, während seines nächsten Chinabesuches eines der vielen hundert Arbeitslager aufzusuchen, in denen Hunderttausende Männer und Frauen als Arbeitssklaven gehalten werden." Der renommierte chinesische Menschenrechtler Harry Wu halte es für möglich, dass in diesen Lagern unter Ausschluss der internationalen Öffentlichkeit bis zu zwei Millionen Menschen interniert seien. Zülch wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Verfolgung und Unterdrückung der Tibeter nur ein Teil der massiven Menschenrechtsverletzungen in China seien.

Jürgen Trittin hatte unter anderem in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 13. April 2008 erklärt, ein gut funktionierender Rechtsstaat läge im ureigensten Interesse Chinas, um weiter Investoren aus dem Ausland anzuziehen.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen vom 14. April 2008
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen,
Tel.: 0551/49906-0, Fax: 0551/58028
E-Mail: info@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. April 2008