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EUROPA/524: Weihnachtsappell - Auch Jesus war ein Flüchtlingskind - Bleiberecht für Flüchtlinge


Presseerklärung vom 23. Dezember 2010

Weihnachtsappell - Auch Jesus war ein Flüchtlingskind - Bleiberecht für Flüchtlinge gefordert

"Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, flieh nach Ägypten und bleibe dort, bis ich Dir Bescheid sage". (Matthäus II, Vers 13).


Weihnachtsappell an die Christen in Deutschland: Lasst uns endlich das Bleiberecht für unsere Flüchtlingskinder durchsetzen, denn auch Jesus von Nazareth war ein Flüchtlingskind!

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ruft die 52 Millionen Christen in Deutschland dazu auf, sich noch stärker für ein Bleiberecht für langjährig geduldete Flüchtlinge einzusetzen. "Auch Jesus Christus war ein Flüchtlingskind. Die "Heilige Familie" musste mit dem Säugling vor Herodes in das Land der Pharaonen fliehen", erinnert der Präsident der GfbV International, Tilman Zülch in seinem Weihnachtsappell. "Es ist ein Gebot der christlichen Nächstenliebe, den hier aufgewachsenen oder sogar hier geborenen Flüchtlingskindern und ihren Angehörigen weiterhin Zuflucht und eine sichere Zukunft zu gewähren."

"Wir müssen es den etwa 24.000 hier geborenen oder aufgewachsenen Flüchtlingskindern ersparen, aus einem Land, in dem sie eine neue Heimat gefunden haben, wieder verjagt zu werden. Wir müssen ihnen diese Angst, dass sie täglich abgeschoben werden können, nehmen", sagte der Menschenrechtler. "Wie tiefe Wunden dieses Schicksal hinterlässt, haben so viele Deutsche selbst erfahren müssen. Denn jeder zweite war selbst Flüchtling, Vertriebener oder Spätaussiedler oder hat einen Eltern- oder Großelternteil, der von diesen abstammt. Unsere Politiker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Christian Wulff und Bundesinnenminister Thomas De Maiziere klagen über Deutschland als "Land ohne Kinder". Sie sollen umdenken und unseren Flüchtlingskindern endlich Bleiberecht gewähren! Dafür muss sich jetzt jeder von uns einsetzen"

Von Abschiebungen wären besonders schlimm diese Kinder betroffen, die hier geboren oder aufgewachsen sind, deutsch als Muttersprache sprechen und für die das Herkunftsland ihrer Eltern eine fremde Welt ist, sagt der Menschenrechtler. Für ihre Integration hat Deutschland viel investiert. Lehrer, Sozialarbeiter, Vertreter der Kirchen und Gemeinden, Flüchtlingsräte, Menschenrechtler und viele andere Bürger haben sich für diese Kinder und Jugendlichen engagiert.

Die meisten der langfristig geduldeten Flüchtlinge in Deutschland gehören ethnischen und religiösen Minderheiten an. Sie sind Roma, Aschkali und Egipcani aus dem Kosovo, Kurden, Bahá'í, Yeziden, christliche Assyrer-Chaldäer-Aramäer und Armenier, Aleviten und Mandäer aus dem Nahen Osten, Tschetschenen aus der Russischen Föderation oder Afghanen, die den Taliban entkommen sind. In ihren Herkunftsländern drohen ihnen noch immer Diskriminierung, Unterdrückung oder Verfolgung.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 23. Dezember 2010
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen,
Tel.: 0551/49906-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Dezember 2010