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NAHOST/173: Mehr Schutz und finanzielle Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien gefordert


Presseerklärung vom 25. Juli 2012

Mehr Schutz und finanzielle Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien gefordert



Die Flüchtlinge aus Syrien in der Türkei, dem Libanon, Jordanien und Irakisch-Kurdistan brauchen dringend mehr Schutz und Hilfe. Deshalb hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch an Bundesaußenminister Guido Westerwelle appelliert, sich bei den Regierungen der Nachbarländer Syriens energischer dafür einzusetzen, die Notleidenden noch aktiver zu unterstützen. Die bisherigen Maßnahmen reichen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation nicht aus, um den Flüchtlingen Sicherheit zu gewähren und alle mit ausreichend Nahrungsmitteln und Trinkwasser zu versorgen. Jordanien muss neue Flüchtlingslager errichten, um die hoffnungslos überfüllten, bestehenden Lager zu entlasten. Außerdem gibt es nicht genug Trinkwasser, Nahrungsmittel und Treibstoff. Im Norden des Libanon brauchen die bitterarmen Gemeinden, die trotz eigener Not viele syrische Flüchtlinge aufnehmen, dringend Hilfe.

Die syrische Armee setzt Panzer und Hubschrauber ein und bekämpft mit furchtbarem Terror die oppositionellen Kämpfer wie auch die Zivilbevölkerung. Doch auch die sunnitischen Rebellen schonen mutmaßliche Gegner nicht, darunter Angehörige der alewitischen und christlichen Religionsgemeinschaften. Angesichts der Eskalation der Gewalt haben schon mehr als 120.000 Flüchtlinge aus Syrien in den Nachbarstaaten Schutz gesucht. Auch die irakische Zentralregierung in Bagdad hat am vergangenen Montag endlich angeordnet, die Grenze für flüchtende Zivilisten zu öffnen.

Nach Angaben des UNHCR wurden in der Türkei bis jetzt mehr als 37.000 syrische Flüchtlinge registriert. Davon etwa sind rund 50 Prozent Kinder und junge Menschen. Im benachbarten arabischen Libanon waren am 20. Juli 2012 29.986 Syrer als Flüchtlinge registriert. In Jordanien wurden bisher mehr als 34.000 Flüchtlinge aufgenommen. In das Autonome Kurdistan im Nordirak sind etwa 6.500 Menschen, fast ausschließlich Kurden, aus Syrien geflohen.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 25. Juli 2012
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
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E-Mail: presse@gfbv.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juli 2012