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NAHOST/290: Türkei muss Mesale Tolu sofort ausreisen lassen!


Gesellschaft für bedrohte Völker - Pressemitteilung vom 18. Dezember 2017

Deutsche Journalistin aus Haft entlassen - Türkei muss Mesale Tolu sofort ausreisen lassen!


Göttingen, den 18.12.2017 - Die Türkei muss Mesale Tolu sofort ausreisen lassen, fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Ein Gericht in Istanbul hat am heutigen Montag entschieden, dass die deutsche Journalistin und fünf weitere Inhaftierte auf freien Fuß gesetzt werden sollen. Tolu darf das Land jedoch nicht verlassen. Sie saß seit April in einem türkischen Gefängnis. "Wir freuen uns zwar über die Entscheidung der Richter, sie freizulassen", sagte der GfbV-Direktor Ulrich Delius in Göttingen. "Doch jetzt bis zum Urteil in dem Verfahren gegen Mesale Olu eine Ausreisesperre zu verhängen ist absolut ungerechtfertigt. Es ist eine unerträgliche Einschränkung der Pressefreiheit, wenn Journalisten so unter Druck gesetzt werden, nur weil sie ihre Arbeit machen und ungeschminkt über Tatsachen berichten. Dazu darf sich die türkische Justiz nicht missbrauchen lassen!"

Tolu muss ihren Prozess nicht nur in der Türkei abwarten, sondern muss sich auch wöchentlich bei der Polizei melden. Das Verfahren gegen sie wird im April fortgesetzt. Sie hatte unter anderem über eine Gedenkveranstaltung für eine gefallene syrisch-kurdisch Kämpferin berichtet.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Dezember 2017
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2017

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