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PETERSBERG II/003: NATO, Pakistan und Peterberg II (Protestbündnis)


Protestbündnis - 29. November 2011

Die Realität des Afghanistan-Krieges sucht Petersberg II heim


"Sie reden vom Frieden und sie führen Krieg. Das Motto der vielfältigen Aktionen, mit denen die Friedensbewegung das Treffen von fast 1.000 Ministern und Diplomaten in Bonn begleitet, könnte wahrer nicht sein. Der NATO / ISAF-Angriff vom Samstag auf zwei Stellungen des pakistanischen Militärs auf pakistanischen Territorium, also die todbringende Realität des Krieges, stellt den Friedensprozess, den Petersberg II forcieren soll, eindrucksvoll in Frage", so Reiner Braun, einer der Sprecher des Bündnisses, das die begleitenden Friedenaktionen vorbereitet.

Der Angriff mit Kampfhubschraubern führte zu bislang 24 Toten und 13 Verwundeten Soldaten. Nun erwägt die pakistanische Regierung, dem Petersberg II Treffen fern zu bleiben. Damit würde ein zentraler Mitspieler im regionalen Konflikt des Krieges - und damit auch des Friedens - in Afghanistan fehlen. Pakistan hat bereits die militärische Versorgung über seine Grenze unterbunden und die Überprüfung aller diplomatischen, politischen, militärischen und aufklärenden Programme, Aktivitäten und kooperativer Verabredungen mit der US/NATO/ISAF-Seite angekündigt.

Für das Bündnis ist die Voraussetzung für Frieden und einen selbstbestimmten, eigenen, unabhängigen Entwicklungsweg für Afghanistan der sofortige, auch einseitige Waffenstillstand und der Abzug aller Interventionstruppen. Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung sind in Afghanistan nur ohne Besetzung durch fremde Truppen und deren Förderung von Warlords und autoritären Strukturen möglich. Die Afghaninnen und Afghanen müssen selbstständig und ohne Einmischung über ihren Entwicklungsweg entscheiden können. Hilfe zur Selbsthilfe ist notwendig und unabdingbar - entsprechend den Anforderungen und Wünschen einer demokratisch legitimierten Regierung - basisnah und dezentral. Wie den für den Krieg verschleuderten Milliarden müssen für den Frieden entsprechende Summen der Interventionsländer zur Verfügung stehen - und das auf Jahrzehnte.

Infos: www.afghanistanprotest.de


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Quelle:
Protestbündnis gegen Petersberg II
c/o Netzwerk Friedenskooperative
Römerstraße 88, 53111 Bonn
Telefon: 0228/ 69 29 04, Fax: 0228/ 69 29 06
E-Mail: info@afghanistanprotest.de
Internet: www.afghanistanprotest.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2011