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BERICHT/1074: Survival feiert 40 Jahre Erfolg im Kampf für die Rechte indigener Völker (Survival)


"Survival International" - Deutsche Sektion - 15. Dezember 2009

Survival feiert 40 Jahre Erfolg im Kampf für die Rechte indigener Völker


Die Menschenrechts-Organisation Survival International feiert in diesem Monat ihren 40. Geburtstag und hebt die enormen Fortschritte hervor, die seit 1969 bei den Rechten der indigenen Völker erzielt wurden. Survival konzentriert sich auf die Unterstützung bedrohter indigener Völker. Im gemeinsamen Kampf mit Indigenen und lokalen Organisationen erzielte Survival viele bemerkenswerte Erfolge, darunter:

1992 die Schaffung des Yanomami-Parks in Brasilien. Ein Fünftel der Yanomami-Bevölkerung war innerhalb von sieben Jahren gestorben, nachdem Goldschürfer auf ihr Land eindrangen. Seit ihr Gebiet gesetzlich geschützt wurde, hat sich die Zahl der Yanomami [1] erholt und wächst inzwischen wieder.

2004 erkannte Indien das Recht der Jarawa [2], über ihre eigene Zukunft zu entscheiden, an. Die indische Regierung hatte in den '90er Jahren geplant, die auf den Andamanen isoliert lebenden Jarawa zwangsweise in Dörfer außerhalb ihres Waldes umzusiedeln. Diese Maßnahme hätte das Volk zerstört.

Im Jahr 2006 erzielten die Kalahari-Buschleute [3]vor Gericht einen historischen Erfolg. Die Buschleute waren 2002 aus dem zentralen Teil der Kalahari-Wüste vertrieben worden, um Platz zu machen für den künftigen Abbau von Diamanten. Mit der Unterstützung von Survival kämpften sie und gewannen einen Prozess vor dem Obersten Gerichtshof von Botsuana. Dieser bestätigte ihr Recht, auf ihrem Land zu leben. Survivals gemeinsamer Kampf mit den Buschleuten nahm auch den Diamantenproduzenten De Beers ins Visier. Dieser stellte die Schürfungen auf dem Land der Buschleute ein.

Als einzige Organisation, die weltweit für die Rechte indigener Völker kämpft, hat Survival diese auch dabei unterstützt, weitgehendere Veränderungen zu bewirken, die ihnen helfen, ihre Rechte besser zu verteidigen. Survival-Direktor Stephen Corry sagt: "Die Rechte indigener Völker sind nun im internationalen Recht verankert, sowie in den Verfassungen vieler Länder, besonders in Südamerika. Die weltweite indigene Bewegung ist lautstärker und mächtiger als je zuvor. Unkontaktierte, von der Ausrottung bedrohte indigene Völker, stehen erstmals im Fokus der internationalen öffentlichen Aufmerksamkeit."

"Auch die Einstellungen verändern sich: Indigene Völker, die einst als "Primitive" verunglimpft oder als "edle Wilde" bevormundet wurden, werden nun viel besser verstanden als die lebendigen, modernen Gesellschaften, die sie wirklich sind."

"Seit 1969 hat all dieses sich zum Besseren entwickelt. Dennoch sehen wir auch weiterhin das Aussterben ganzer indigener Völker. Indigene werden noch immer gering geschätzt, von ihrem Land geschmissen, und in zu vielen Fällen von jenen getötet, die es auf ihr Land abgesehen haben, oder auf das, was sich darunter befindet."

"Ich bin unglaublich stolz auf Survivals zahlreiche Erfolge bei der Verteidigung der Rechte indigener Völker. Es liegt aber noch ein langer Weg vor uns, bevor wir sagen können, unser Job ist erledigt."

[1] http://www.survival-international.de/stammesvolker/yanomami
[2] http://www.survival-international.de/stammesvolker/jarawa
[3] http://www.survival-international.de/stammesvolker/buschleute


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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Dezember 2009
Survival Deutschland
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalderstr. 4, 10405 Berlin
Telefon: 49 (0)30 72 29 31 08, Fax: 49 (0)30 72 29 73 22
E-Mail: info@survival-international.de
Internet: www.survival-international.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2009