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INTERNATIONAL/261: Peru - Weitere Großdemonstration gegen Korruption (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Peru
Weitere Großdemonstration gegen Korruption

Von Judith Purizaga


(Lima, 25. Januar 2019, pressenza) - Am Mittwoch, 23. Januar 2019, wurde in der peruanischen Hauptstadt Lima auf der Plaza San Martín ab sechs Uhr abends abermals zum Kampf aufgerufen. Und das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, denn Peru ist auf den Beinen, um gegen Korruption zu kämpfen.

Hunderte Menschen aller Schichten und sozialer Gruppen, Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, politische Parteien und normale Bürger*innen fanden sich zusammen, um auf friedliche Art und Weise einmal mehr die Wiedereinsetzung von Richter Richard Concepción Carhuancho [1] zu fordern - einer Vorzeigepersönlichkeit im Kampf gegen die Korruption - der in Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Staatsanwält*innen immer wieder Urteile gefällt hat, die Führungspersönlichkeiten betrafen, von denen man glaubte, sie seien "unantastbar".


"Keiko und García, dieselbe Schweinerei"

Vereint unter einem riesigen Spruchband und mit Rufen wie "Peru, ich liebe dich - daher verteidige ich dich", "Menschen - hört hin und vereint euch im Kampf" und "Peru ohne Korruption" liefen die Demonstrant*innen durch die wichtigsten Straßen der Hauptstadt. Zur gleichen Zeit fanden ähnliche Kundgebungen in Cusco, Tacna, Chiclayo und weiteren Departments statt.

In Peru wird die Antikorruptionsbewegung von der Bürgerversammlung (Asamblea Ciudadana) und dem Nationalen Rat für Menschenrechte CNDH (Consejo National de Derechos Humanos) organisiert, unterstützt von Tausenden sozialen Organisationen, Arbeitsgemeinschaften, Jugendgruppen, Künstler*innen, politischen Gruppen und Humanist*innen, die ihren Unmut über die Korruption zum Ausdruck bringen und das Ausmaß [2], welches diese in der letzten Zeit erreicht hat.


Präsident unterstützt die Forderungen

Seit ungefähr drei Jahren finden immer wieder regelmäßig Kundgebungen zu Kernthemen statt, wie der Kampf gegen häusliche Gewalt, der Kampf um Arbeitsrechte und jetzt der Kampf gegen die Korruption. Diese Anliegen werden von Staatspräsident Martín Vizcarra [3] und namhaften Staatsanwält*innen unterstützt. Nichtsdestotrotz ist ein landesweiter Streik vorgesehen, sollte der Forderung nach Wiedereinsetzung von Richter Carhuancho nicht stattgegeben und Verbesserung der Arbeitsrechte erzielt werden.

Richter Richard Concepción Carhuancho hat 36 Monate Untersuchungshaft gegen Keiko Fujimori [4] und andere Angeklagte im Fall Odebrecht verhängt. Daraufhin allerdings wurde er von Richtern des zweiten Berufungsgerichtes von dem Fall abgezogen, die der Forderung der Verteidigung des flüchtigen Jaime Yoshiyama nachkamen. Ende Januar 2019 sollte die Ablehnung der beiden Richter, die diese Entscheidung getroffen haben, vor der Justiz geprüft werden.


Anmerkungen:
[1] https://es.wikipedia.org/wiki/Richard_Concepci%C3%B3n_Carhuancho
[2] https://www.npla.de/poonal/staatsanwaltschaft-fordert-anhoerung-von-odebrecht-im-fall-keiko-fujimori/
[3] https://www.npla.de/poonal/letona-alcorta-und-galarreta-wurden-von-odebrecht-finanziert/
[4] https://www.npla.de/poonal/staatsanwaltschaft-fordert-anhoerung-von-odebrecht-im-fall-keiko-fujimori/


URL des Artikels:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2019

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