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MELDUNG/510: Dialog gescheitert - Gemeinden verweigern G7-Protestcamps (Aktionsbündnis Stop G7 Elmau)


Aktionsbündnis Stop G7 Elmau - Pressemitteilung vom 5. März 2015

Dialog gescheitert - Gemeinden verweigern G7-Protestcamps


München, 5.3.2015 - Bei zwei vom Bündnis "Stop G7" initiierten Gesprächsrunden zeigen die Gemeinden Krün und Mittenwald Unverständnis für die Anliegen der Protest-Organisatoren. "Zum einen haben wir keine Flächen, die wir zur Verfügung stellen könnten, und zum anderen wäre dies auch nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger", so der Bürgermeister von Krün, Thomas Schwarzenberger (CSU). Man wolle zwar das Recht auf freie Meinungsäußerung schützen, Camps in der Region aber nicht zulassen. York Runte vom Arbeitskreis Camp des "Stop G7"-Bündnisses ist über die Entwicklungen der Gespräche entsetzt. "Wir haben eine gemeinsame und solidarische Lösung angestrebt. Den Gemeinden liegt aber offensichtlich nichts an strukturierten Verhältnissen, wenn es um die Proteste vor Ort geht." Runte weiter: "Wir suchten die Gespräche, weil wir Verantwortung übernehmen wollen und um diesen unerwünschten Gipfel mit den Menschen vor Ort gemeinsam zu meistern. Damit sind ab jetzt die Entscheidungsträger der Gemeinden für die nach derzeitigem Stand unübersichtlichen Verhältnisse im Juni verantwortlich."

Adolf Hornsteiner (CSU), Bürgermeister von Mittenwald, schlug gar eine Art Demo-Tourismus vor. Etwa 30% der Unterkünfte seiner Gemeinde seien auf Grund des G7-Gipfels in der Ferienzeit nicht belegt. Die anreisenden Gipfelgegner sollten sich wie jeder andere Gast vor Ort ein Zimmer buchen. Hornsteiner macht somit das Recht auf freie Meinungsäußerung zu einer Frage des Geldbeutels.

Die Entscheidungsträger der Region scheinen dabei vollkommen auszublenden, dass Camps ein wesentliches Element von Gipfelprotesten sind. Ohne sie wird es keinerlei Möglichkeit geben, die tausenden Demonstrierenden im Sommer zu informieren und organisieren. "In Heiligendamm waren die Camps der Ort, an dem die gelungenen Aktionen am Zaun und auf den Zufahrtsstraßen sorgfältig geplant und in gemeinsamer Verantwortung für alle Beteiligten organisiert wurden", erinnert sich Hagen Pfaff, Pressesprecher von Attac München. "Die beeindruckenden Bilder davon gingen um die Welt. Ohne die Camps hätten diese Aktionen auch stattgefunden, aber es wäre nicht möglich gewesen, sie strukturiert und in solidarischem Miteinander aller durchzuführen." Überflüssige Flurschäden im Werdenfelser Land durch Polizei und frei Campierende in Wald und Wiesen sind zu erwarten. Der Stress auf Natur, Anwohner und Gipfelgegner wird somit nur unnötig erhöht.

Weitere Informationen:
www.stop-g7-elmau.info

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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. März 2015
Aktionsbündnis Stop G7 Elmau
E-Mail: presse@stop-g7-elmau.info
Internet: www.stop-g7-elmau.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2015

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