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NEWSLETTER/050: Bundeskoordination Internationalismus - BUKO News vom 22.04.11



BUKO News vom 22.04.11



Inhalt:

+++ NACHRICHTEN AUS DER BUKO +++
1) Recht auf Stadt. Der Kongress, 2.-5.6., Hamburg
2) Vormerken: Jahresplenum, 5.6., Hamburg;
   Ratschlag, 23.-25.6., bei Kassel
3) Kaperbrief 11 erschienen
4) Neuer BiEm-Blog online: http://biem.blogsport.de/

++ TERMINE +++ TERMINE +++
5) Lesung: linke Fabrikinterventionen in den 70er Jahren, 4.5., Bremen
6) Tagung "Triebökonomie und Krise des Kapitalismus", 7.-8.5., Frankfurt
7) Menschenrechtsbeobachtung in den Philippinen, 20.-22.5., Berlin
8) Internationale Tagung zum Thema Zivilklausel, 27.-29.5., Braunschweig

+++ MELDUNGEN +++ MELDUNGEN +++
9) Der Krieg der EU gegen Flüchtlinge, 28.5.-9.6., bundesweit
10) Krieg in Libyen
11) Atomkatastrophe in Japan und deren internationale Konsequenzen
12) Erklärung: Interventionistische Linke zur Kampagne Castor Schottern
13) Kampagne gegen die Volkszählung
14) "globale" Filmfestival sucht Filme!

+++ NEUERSCHEINUNGEN +++ NEUERSCHEINUNGEN +++
15) PERIPHERIE 121 erschienen
16) Reader der Tagung "Selbstbestimmte Technikentwicklung und -nutzung"
17) Neues Buch zur sozialen Transformation in Brasilien, Indien & China

+++ ZU GUTER LETZT +++
18) Tanz den Sarrazin


1) Recht auf Stadt. Der Kongress, 2.-5.6., Hamburg

Recht auf Stadt. Der Kongress.
2. bis 5. Juni 2011 in Hamburg

"Das Städtische definiert sich als der Ort, wo die Menschen sich gegenseitig auf die Füße treten, sich vor und inmitten einer Anhäufung von Objekten befinden, wo sie sich kreuzen und wieder kreuzen, bis sie den Faden der eigenen Tätigkeit verloren haben, Situationen derart miteinander verwirren, dass unvorhergesehene Situationen entstehen." (Henri Lefebvre)

Das Hamburger Netzwerk Recht auf Stadt lädt ein zur kollektiven Verwirrung, Begegnung, und Zerstreuung. Über verschiedene Orte der Stadt verteilt, findet vom 2.-5. Juni 2011 jede Menge Geplantes & Ungeplantes statt. Seid dabei und:
- bildet Situationen & Banden
- streift durch die Stadt & diskutiert durch die Nacht
- feiert auf dem Asphalt & analysiert den städtischen Abgrund
- zerlegt die eigene Praxis & rettet das utopische Potential
- kommt zum Recht-auf-Stadt-Kongress und bringt eure Nachbarinnen und Nachbarn mit.

Mit dabei sind u.a.: Manal Tibe Egyptian Centre on Housing Rights aus Kairo, Andrés Antillano vom Movimiento de Pobladores aus Caracas, 2 VertreterInnen von Abahlali aus Südafrika (Bewegung der HüttenbewohnerInnen), 2 AktivistInnen aus Istanbul, Yvonne P. Doderer (Büro für transdisziplinäre Forschung und Kulturproduktion/Stuttgart, Carla Rodriguez, (Moi, Movimiento de Occupantes e Inquilinos) aus Buenos Aires; AktivistInnen von Droit au logement und No Vox/Paris, VertreterInnen vom Movement for Justice in El Barrio/New York, eine Vertreterin von Ir Lekulanu (Stadt für Alle) aus Tel Aviv (angefragt), Wu Meng und Zhao Chuan von Grass Stage aus China und viele mehr.

Der Kongress wird veranstaltet vom Netzwerk Recht auf Stadt Hamburg, von der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO), den Freundinnen und Freunden des Centro Sociales und vielen stadtpolitisch Aktiven aus anderen Städten.

Weitere Infos unter:
http://kongress.rechtaufstadt.net/

Kontakt: stadtkongress2011@buko.info


2) Vormerken: Jahresplenum, 5.6. in Hamburg; Ratschlag, 23.-25.6. bei Kassel

Liebe Mitglieder und Aktive der BUKO,
hiermit möchten wir Euch zu gleich zwei im BUKO-Jahr wichtigen Veranstaltungen einladen. Am 5. Juni, 11h wird das BUKO-Jahresplenum (früher: Mitgliederversammlung) in Hamburg stattfinden. Da dieses Jahr der BUKO ausfällt, wird das Jahresplenum am Rande des Kongress zum Thema "Recht auf Stadt" stattfinden, den die BUKO mitorganisiert. Wie jedes Jahr, dient das Jahresplenum dazu, dass verschiedene BUKO-Strukturen ihre Arbeit vorstellen und inhaltliche Schwerpunkte für die nächste Zeit diskutiert werden. Zudem werden diejenigen gewählt, die in den BUKO-Strukturgruppen, derzeit die Gruppe für interne Kommunikation und die Content-Gruppe, aktiv sind.
Informationen zum Ort des Jahresplenums folgen, aber merkt Euch bitte den Termin vor.
Wie immer ist das Jahresplenum offen für alle an der BUKO Interessierten.

Am Wochenende 23.-25. Juni 2011 findet dann der nächste BUKO-Ratschlag statt. In den vergangenen Jahren hat es sich als günstig erwiesen, kurz nach dem BUKO einen Ratschlag abzuhalten, um den Kongress Revue passieren zu lassen und den neu gewählten Strukturgruppen Anregungen und Aufträge für ihre Arbeit mit auf den Weg zu geben. Auch ohne BUKO wollen wir diesen Rhythmus beibehalten. Der Ratschlag wird voraussichtlich in der Nähe von Kassel stattfinden. Nähere Informationen zu Ablauf und Inhalten folgen, aber auch hier gilt: schon einmal vormerken! Wir hoffen Euch im Juni zu sehen!

Beste Grüße,
die Gruppe für interne Kommunikation

Anmeldung: mail@buko.info



3) Kaperbrief 11 erschienen

Der Kaperbrief Nr. 11 von der BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie ist nun erschienen. "Wir berichten in diesem Kaperbrief über die Situation in Indien und in Mexiko, wir zeigen problematische Aspekte des EU-Saatgutrechts auf, und stellen die Saatgutkampagne "Zukunft säen - Vielfalt ernten? vor, an der die BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie maßgeblich beteiligt ist.

Wir laden ein zu den Aktionstagen gegen das neue EU-Saatgutrecht am 17. und 18. April mit nach Brüssel zu kommen, dort Saatgut zu tauschen, sich mit engagierten Leuten aus ganz Europa, Indien und der Türkei auszutauschen und schließlich durchs EU-Lobbyviertel zu demonstrieren. In Belgien gibt es einen wunderbaren Garten der Vielfalt, den Garten der Fraternité Ouvrière in Mouscron, den wir Ihnen und Euch vorstellen wollen.

Wer nicht mit nach Brüssel kommen kann, ist eingeladen, dezentrale Aktionen - vielleicht ganz in der Nähe - zu unterstützen. Lasst uns die internationalen Kämpfe um Saatgut verbinden mit eigener Saatgutarbeit und einem Bewusstsein für die elementare Bedeutung des Saatgutes. Für Saatgut- und Ernährungssouveränität weltweit!"

http://www.saatgutkampagne.org/PDF/Kaperbrief_11_web.pdf


4) Neuer BiEm-Blog online: http://biem.blogsport.de/

Der BUKO-Arbeitsschwerpunkt Bildung & Emanzipation (AS BiEm) ist ein seit Mai 2009 bestehender ? für alle Interessierten offener ? Zusammenschluss von Theoretiker_innen und Praktiker_innen, die einen ihrer Schwerpunkte in den Fragen inter-/transnationalistischer Perspektiven auf Bildung und Lernen sehen.
Im weitesten Sinne geht es darum, Themenbereiche wie Autonomie - Postkolonialität - Alltag - Notwendigkeit des Widerstands - Transnationalismus - Lernen - Subjekt - Politik - Bildung - Emanzipation durch Selbstbefreiung - in Richtung einer herrschaftskritischen Pädagogik und Erziehungswissenschaft zu denken und zu entwickeln.
Hierbei steht die Vermittlung von Theorie und Praxis im Mittelpunkt des Interesses, weshalb inhaltliche Auseinandersetzungen auch zur Selbstreflexion anregen sollen.
Der Blog darf eifrig mit Links und Ideen und Gedanken der BiemerInnen bestückt werden. Zu finden ist er unter:

http://biem.blogsport.de/


5) Lesung zu linken Fabrikinterventionen in den 70er Jahren, 4.5., Bremen

"'Ich wusste nicht, was auf mich zukam. Aber ohne die Arbeiterklasse hatten wir keine Chance, die Welt zu verändern, so viel war klar.' Das schreibt Harry Oberländer 1977, einige Jahre nachdem er als revolutionärer Aktivist bei Opel in Rüsselsheim angeheuert hatte. Vom Studenten zum Arbeiter. Was heute kaum vorstellbar klingt, war Anfang der 70er Jahre weit verbreitet. Auf die antiautoritäre Revolte von 1968 folgte für viele der Schritt in die Produktion; einige Tausend junge Linke tauschten den Seminarstuhl gegen die Werkbank ein, um die Arbeiterklasse für Revolution und Kommunismus zu begeistern."

Jan Ole Arps liest aus seinem Buch "Frühschicht. Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren", Bremen, 4.5., 20 Uhr, Infoladen, St. Pauli-Str. 10-12

http://www.assoziation-a.de/neu/Fruehschicht.htm


6) Tagung "Triebökonomie und Krise des Kapitalismus", 7.-8.5., Frankfurt

"Die psychoanalytisch ausgerichtete Politische Psychologie hat sich immer wieder Fragen nach dem Verhältnis von gegenwärtigen Stadien des Kapitalismus und den von ihnen geprägten Subjekten gestellt, im Hinblick auf die gesellschaftlichen Integrationspotentiale, aber auch auf mögliche Orte und Momente des Widerstandes. Diese Perspektiven sollen auf der Tagung hinsichtlich der gegenwärtigen Krise des Kapitalismus aktualisiert werden."

http://critpsych.blogspot.com/2011/03/tagung-triebokonomie-und-krise-des.html


7) Menschenrechtsbeobachtung in den Philippinen, 20.-22.5., Berlin

Seit November 2006 sind MenschenrechtsbeobachterInnen der gemeinnützigen Organisation IPON (International Peace Observers Network) aus Hamburg in einem Menschenrechtsprojekt auf den Philippinen aktiv. Durch Präsenz, Begleitung, Beobachtung, Informieren und Handeln wollen sie dazu beitragen, dass Menschenrechtsverteidigenden ihre Arbeit ohne Bedrohungen und anderen Repressalien ausüben können.

Das Vorbereitungsseminar Menschenrechtsbeobachtung in den Philippinen - findet vom 20.-22. Mai in Berlin statt. Die Seminare richten sich an alle, die an einer Ausreise als MenschenrechtsbeobachterIn interessiert sind, aber auch an Menschen, die sich allgemein über das Projekt und die Arbeit mit Menschenrechten in den Philippinen informieren möchten.

http://www.ipon-philippines.org/22.html


8) Internationale Tagung zum Thema Zivilklausel, 27.-29.5., Braunschweig

"An über 40 deutschen Hochschulen wird Forschung für den Krieg betrieben. Der Einfluss der Militärs auf die akademische Lehre wächst. An ersten Hochschulen werden Lehrveranstaltungen von den Jugendoffizieren der Bundeswehr ausgerichtet. Rüstungskonzerne vergeben Forschungsarbeiten und finanzieren Stiftungsprofessuren. Das Verteidigungsministerium stellte 2010 insgesamt 1,1 Milliarden Euro für Rüstungsforschung bereit.

Die zunehmende Militarisierung von Forschung und Lehre ist Bestandteil einer Politik, die auf militärische Interventionen und Krieg setzt. Dazu wird die Bundeswehr zu einer weltweit einsetzbaren Interventionsarmee umgebaut, die Rohstoffquellen und Transportwege für die deutsche Wirtschaft zu sichern habe. Während die Bundeswehr vom Balkan bis zum Hindukusch eingesetzt wird, ist das Militärische auch im Inneren auf dem Vormarsch. Die Armee zieht in die Schulen ein und schließt Abkommen mit den Kultusministerien. Zivile Ausbildungs- und Forschungskapazitäten von den Betrieben bis zu den Universitäten werden für militärische Zwecke vereinnahmt." [...]

An der TU Braunschweig findet vom 27. bis 29. Mai die Tagung "Nein zur Militarisierung von Forschung und Lehre ? Ja zur Zivilklausel" statt:

http://astabs.de/images/pdf_dokumente/asta_info/SoSe_2011/BS_Programm_DinA5-1.pdf


9) Der Krieg der EU gegen Flüchtlinge, 28.5.-9.6., bundesweit

Über Migrationskontrolle, Wüstenlager oder Abschiebungen ist in den letzten Jahren viel berichtet worden. Zu Recht, sind doch dem Krieg gegen Flüchtlinge allein seit 2006 über zehntausend Menschen an den Außengrenzen der EU zum Opfer gefallen. Seltener ist hingegen von der Situation jener Flüchtlinge und MigrantInnen die Rede, welche aus Europa abgeschoben werden. Die unter anderem von der Frankfurter NGO "medico international" unterstützte "Assoziation der Abgeschobenen Malis" (AME) ist eine der wenigen Basis-Organisationen in Westafrika, die Abgeschobene praktisch und politisch unterstützt: Ihre MitarbeiterInnen kümmern sich um Abgeschobene, welche am Flughafen in Bamako oder an der algerisch-malischen Grenze ankommen und medizinische Hilfe, eine Notunterkunft oder juristische Unterstützung benötigen.

Vortrag und Diskussion mit Ousmane Diarra und Alassane Dicko aus Bamako/Mali - Mitarbeiter der "Assoziation der Abgeschobenen Malis (AME)". Anlass ist das Karawane-Festival, welches vom 4.-6.6. unter dem Motto "Vereint gegen koloniales Unrecht - in Erinnerung an die Toten der Festung Europa" in Jena stattfinden wird. Die Tour wird organisiert von NoLager Bremen & transact! - in Kooperation mit medico international, Pro Asyl und lokalen Organisationen. Die Termine (u.a. in Hamburg, Rendsburg, Parchim, Rostock, Oldenburg, Jena, Magdeburg, Hannover, 28.5.-9.6., finden sich auf:

http://www.afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=54&clang=0


Zur aktuellen Situation in Ägypten, Syrien und dem Jemen

Auf Indymedia gibt es einen Artikel zu den Ereignissen in den drei Staaten:
http://de.indymedia.org/2011/04/304533.shtml

Verwiesen wird dabei auch auf den Blog von Juliane Schumacher und Philipp Löffler, in dem unter anderem über die Verhaftung von Maikel Nabil Sanad vor wenigen Tagen berichtet wird:
http://springtime-egypt.blogspot.com/2011/04/maikel-nabil-sanad-zu-drei-jahren-haft.html

Kurz nachdem Philipp Löffler Anfang April bei der BUKO in Hamburg zu Gast war, und über Ägypten nach der Revolution berichtet hat, erreichte uns die Nachricht, dass die Armee gewaltsam eine Demonstration von Anhängern der Demokratiebewegung aufgelöst und in die Menge geschossen hat. Die Demonstrierenden forderten den Rücktritt des Verteidigungsministers Hussein Tantawi und mahnten grundsätzliche Reformen sowie die strafrechtliche Verfolgung Mubaraks und seiner Regierung an. Weitere Veranstaltungen mit den JournalistInnen, u.a. in Berlin, sind in Planung. S. Artikel zur Repression:
http://jungle-world.com/artikel/2011/15/42990.html

Auch in der aktuellen Ausgabe der iz3w findet sich ein Artikel von Juliane Schumacher und Philipp Löffler:
https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/324/aegypten



10) Krieg in Libyen

"Am 19. März haben Frankreich, Großbritannien und die USA mit Luftangriffen den NATO-Krieg gegen Libyen begonnen. Es gibt keinen Grund zur Sympathie für das Gaddafi-Regime, aber ebenso wenig Grund den NATO-Krieg zu unterstützen", so Claus Schreer vom Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung in seinem Beitrag, der die Hintergründe des Krieges gegen Libyen beleuchtet:
http://www.isw-muenchen.de/download/libyen-krieg-cls-201101.pdf

Unter dem Titel "Der Krieg, den alle lieben" haben "einige Autonome aus der BRD" eine Stellungnahme auf indymedia veröffentlicht: "Wenn man in diesen Tagen Tagesschau guckt, Zeitungen oder indymedia liest, kann man sich schon wundern. Da fangen einige westliche Staaten an, ein Land an der Grenze Europas zu bombardieren und (fast) alle scheinen es super zu finden. Da übernimmt die NATO den Oberbefehl und das einzige Problem scheint zu sein, dass Deutschland nicht auch noch diesen Krieg führt. Ein Krieg den alle lieben?" [...] http://de.indymedia.org/2011/03/303826.shtml


11) Atomkatastrophe in Japan und deren internationale Konsequenzen

Im aktuellen Rundbrief des Asienhauses werden Reaktionen aus Asien auf die Atomkatastrophe in Japan zusammengestellt: "Während in Fukushima der Kampf mit dem GAU der Atomkraftwerke weiter geht, rücken die Pläne für den Ausbau von Atomkraftwerken in anderen asiatischen Ländern in die Diskussion. In China sind bereits 13, in Indien sechs und in Südkorea zwei Atomkraftwerke in Betrieb. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Ausbaupläne in China und Indien und Diskussionen über Baupläne in Bangladesh, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Sri Lanka, Thailand, Vietnam."
http://www.asienhaus.de/public/archiv/2-2011.htm#2

Das Internetportal Amerika21 dokumentiert in einem Dossier Artikel und Meldungen über den Verlauf der Diskussion zu Atomkraft in Lateinamerika:

"Die Reaktorkatastrophe in Japan im März 2011 hat auch in Lateinamerika eine Kontroverse über die Gefahren der Atomkraft geschürt. Kritiker sehen sich auch hier in der Befürchtung bestätigt, dass das Risiko von Atomkraftwerken vom Menschen am Ende nicht zu kontrollieren ist. Die Debatte bekam Auftrieb, nachdem mehrere Regierungen Südamerikas in den vergangenen Jahren den Bau von Atomreaktoren angekündigt haben, um chronischen Energieengpässen in der wirtschaftlich aufstrebenden Region entgegenzuwirken. Entsprechende Absichtsbekundungen kamen aus Venezuela und Chile." [...]

http://amerika21.de/dossier/atomkraft-lateinamerika


12) Erklärung der Interventionistischen Linken zur Kampagne Castor Schottern

"Castor Schottern war für uns, um das vor allem andern festzuhalten, ein erholsamer Ausbruch aus dem Alltag linken Scheiterns. Zentrales Ziel der IL-Praxis im Allgemeinen und der IL-Beteiligung an der Kampagne Castor Schottern im Besonderen war und ist es, die Handlungsfähigkeit (nicht nur) der radikalen Linken zu erweitern. In der alltäglichen Praxis der verschiedenen linken Strömungen wird dieser nicht nur von uns erhobene formulierte Anspruch leider selten eingelöst: Allzu oft machen wir auf Aktionen (gar nicht erst zu sprechen von unserem Alltag) die Erfahrung der eigenen Machtlosigkeit. Aufrufe, dies und das zu besetzen, einzureißen oder abzuschaffen, enden vor polizeilichen Absperrgittern und der müßigen Erfahrung, dass 'die Bullen wieder mal machen können was sie wollen!'

Aus diesem Leerlauf wollen wir raus, wollen uns selbst und anderen die Erfahrung ermöglichen, handlungsfähig und -mächtig zu sein [...]"

http://www.dazwischengehen.org/story/2011/04/alle-die-mit-uns-geschottert-haben-die-die-zukuenftig-schottern-und-einiges-mehr-wolle



13) Kampagne gegen die Volkszählung

"Mit den Stimmen der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD legte der Deutsche Bundestag im Jahr 2009 mit dem Zensusgesetz 2011 eine Volkszählung fest, für die bereits umfangreiche Vorbereitungen und Datensammlungen laufen.

Die Volkszählung 2011 stützt sich, anders als 1987, vor allem auf die Zusammenführung der Datensammlungen der Meldeämter und der Bundesagentur für Arbeit. Diese werden gespeichert und mit Hilfe von vereinheitlichen Ordnungsnummern verknüpft und mit Daten aus dem gleichzeitig neu erstellten Wohnungsregister zusammengeführt. Dazu müssen alle Eigentümer von Gebäuden und Wohnräumen detaillierte Angaben zu Eigentumsverhältnissen, Größe und Ausstattung der Wohnungen und zu den Mietern machen. Ebenso werden etwa 10 Prozent aller Bürger nochmals ausführlich persönlich befragt. Ein Widerspruch kann nicht eingelegt und die Auskunft darf nicht verweigert werden." [...]

http://zensus11.de/



14) "globale" Filmfestival sucht Filme!

"Die 'globale' ist ein globalisierungskritisches Filmfestival, dem es gezielt um die Sichtbarkeit drängender politischer Konflikte und deren Diskussion und Gegenwehr geht. Das Festival findet ca. alle eineinhalb Jahre statt. [...] Das 7. globale Filmfestival Berlin findet vom 3. bis 9. November 2011 statt. Für das diesjährige Festival können Filme bis zum 30. Juni eingereicht werden.

Gesucht werden Filme, die Themen, Ansichten und Menschen sichtbar machen, die in marktorientierten und staatlichen Medien keinen Platz finden. Themen der letzten globale Festivals waren unter anderem Migration, prekäre Lebenssituation, Medien & Repräsentation, Gentechnik, Gentrifizierung, Arbeitsbedingungen, Kapitalismus und Krise. Darüber hinaus gab es meist Länderschwerpunkte. Für eine umfassendere Vorstellung von der globale lohnt sich der Blick in die Festivalprogramme 2003 bis 2011. Jedoch - 'globale' ist weder beschränkt auf diese Themen noch auf das Genre des Dokumentarfilms. Reicht Eure Filme also einfach ein!"

http://www.globale-filmfestival.org/de/film_gesucht



15) PERIPHERIE 121 erschienen

"Aus der Sicht neuerer Ansätze in der kritischen Entwicklungstheorie, besonders von postkolonialen und Post-Development-Ansätzen, tragen Diskurse und Praxen von 'Entwicklung' wesentlich zur Reproduktion von kolonialen und postkolonialen Machtverhältnissen bei. Neben der Reproduktion von Macht und Herrschaft geht es also um einen diskursiven Raum mit spezifischen Institutionen, Praktiken und Normen, in dem 'Entwicklung' ausgehandelt und angeeignet wird. In diesem Kontext geht das vorliegende Heft der Frage nach, wie entwicklungspolitische Institutionen und Normen unter unterschiedlichen Aspekten und von unterschiedlichen Akteursgruppen angeeignet und lokalisiert werden. Während Aneignungsstudien häufig die Rekontextualisierung von technischen Neuerungen untersuchen, geht es hier eher darum, wie der von James Ferguson in The Anti-Politics Machine beschriebene 'Entwicklungs-Apparat' selbst angeeignet wird. Um sich die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) zunutze zu machen, müssen die lokal oder transnational agierenden Akteurinnen und Akteure den bestehenden Abläufen und Förderprogrammen folgen und sich auf Normen beziehen, die spezifischen Interessen geschuldet sind. Lokale und subversive Aneignungen von EZ eröffnen somit zwar Handlungsspielräume und können bestehende Machtverhältnisse unterminieren; sie stabilisieren diese jedoch zugleich und legitimieren damit den entwicklungspolitischen Apparat."

PERIPHERIE. Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt ist unter dem Titel "Entwicklungspolitik und Eigensinn", Ausgabe 121:

http://www.zeitschrift-peripherie.de/


16) Reader der Tagung "Selbstbestimmte Technikentwicklung und - nutzung"

Der Reader der Tagung "Selbstbestimmte Technikentwicklung und -nutzung", die vom 19.-21.11.10 in Bremen stattgefunden hat, steht nun kostenfrei zum Download und zur Verbreitung zur Verfügung. Er richtet sich an alle Interessierten aus naturwissenschaftlichen, technischen und gesellschaftswissenschaftlichen Studiengängen und aus kritischen Basisinitiativen. Die Texte im Reader diskutieren aus unterschiedlichen Perspektiven die Möglichkeiten und Hindernisse für eine selbst bestimmte Entwicklung und Nutzung von Technik aus einer herrschaftskritischen Sicht. Das Spektrum reicht dabei von grundlegenden Texten zur Technologiekritik über die Darstellung alternativer Ansätze der Wissensaneignung bis hin zur Diskussion konkreter Alternativen (z.B. FAB-Labs). Die AutorInnen kommen dabei aus unterschiedlichen Hintergründen - das Spektrum reicht von der Physikerin über politische BasisaktivistInnen bis hin zum Wissenschafts-journalisten:

http://www.ak-anna.org/selbstbestimmte_technik/reader.pdf


17) Neues Buch zur sozialen Transformation in Brasilien, Indien und China

"Die 'große Krise' 2008 ff. hat eine molekulare, also schrittweise Veränderung verdeutlicht, die schon seit langem wirksam war: eine globale politische und ökonomische Verschiebung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse. Mit den so genannten BRIC- und Golf-Staaten entwickeln sich neue kapitalistische Zentren. Insbesondere Brasilien, Indien und China erwiesen sich in der Krise deutlich robuster als die alten Industriestaaten. Dabei blieben sie nicht von der Krise verschont.
Alle sind in hohem Maße abhängig von Exporten in die alten Zentren, nicht zuletzt von der Nachfrage des 'globalen Konsumenten' USA." [...]

Der vierte Band der Reihe "einundzwanzig" der Rosa Luxemburg Stiftung mit dem Thema "Auf dem Sprung - Brasilien, Indien und China. Zur gesellschaftlichen Transformation in der Krise" von Stefan Schmalz und Matthias Ebenau ist erschienen. Das Buch als Pdf:

http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Reihe_21/Reihe_21_Bd4.pdf



18) Tanz den Sarrazin

http://www.youtube.com/watch?v=jQcKwA1fnzY

Auch immer noch empfehlenswert:
- Das Manifest der Vielen, herausgegeben von Hilal Sezgin:
http://www.blumenbar.de/buch.php?id=92

- Interview mit der Herausgeberin Hilal Sezgin:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1397225/


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Quelle:
BUKO News vom 22.04.11
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2011