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NEWSLETTER/079: BUKO News vom 02.02.2012


BUKO News vom 02.02.2012


Der Winter ist da. Von unserem Turmzimmer aus blicken wir auf weiße Dächer und einen eisblauen Himmel. Wir ziehen uns auf jeden Fall warm an: Nicht nur aufgrund der wachsenden Euro-Krise, sondern auch, damit wir gut gewappnet sind für ein aktives Bewegungsjahr 2012!

Der Kongress nimmt Fahrt auf. Schon im Vorfeld gibt es im Frühjahr drei Seminare, die auf den BUKO 34 Lust machen sollen: Am 10.3. diskutieren wir in Berlin über "Neoliberale Krisenbewältigung und soziale Kämpfe an der 'europäischen Peripherie'". Im April folgen zwei weitere BUKO-Seminare: "Lokal, glokal, utopistisch - Wirtschaften für die Welt von morgen" (13.-15.4., bei Berlin) und wir freuen uns auf ein Seminar des Arbeitsschwerpunktes Bildung und Emanzipation (BiEM) zu "Entwicklung - Politik - Bildung zwischen Neo- und Postkolonialismus?" (20.-22.4. in Jena). Weitere Infos dazu in diesem Newsletter, der im Januar viele eigene Termine und Veranstaltungen beinhaltet. Ihr seht, wir laufen uns warm und hoffen auf viele Mitstreiter_innen.

Wir verbleiben mit...
winterlichen Grüßen aus dem BUKO-Büro


+++ BUKO/BUKO-MITGLIEDSGRUPPEN INFORMIEREN +++
1) BUKO 34: Under Pressure - Krisen. Kämpfe. Transformationen.
Nächstes Kongress-Vorbereitungstreffen, 2.-4.3. in Waltershausen bei Erfurt
2) Seminar: Saatgut-Souveränität ist das Ziel, 17.-19.2., Escherode
3) Seminar: Menschenrechtsbeobachtung in den Philippinen, 23.-26.2., Berlin
4) Seminar "Neoliberale Krisenbewältigung und soziale Kämpfe an der 'europäischen Peripherie'", 10.3. in Berlin
5) Seminar: Lokal, glokal, utopistisch - Wirtschaft für die Welt von morgen, 13.-15.4. in Wernsdorf/ bei Berlin
6) BiEm-Seminar: Entwicklung - Politik - Bildung zwischen Neo- und Postkolonialismus? 20.-22.4. in Jena

+++ BUKO UNTERSTÜTZT +++
7) Kein Frieden mit der NATO - Kein Frieden mit dem Kriegsgeschäft!
4. Februar in München
8) Rundreise mit dem kolumbianischen Gewerkschafter Carlos Olaya,
bundesweit, 13.3.-1.4.

+++ BUKO EMPFIEHLT: TERMINE +++
  9) Bildungsproteste in Chile, bundesweite Rundreise noch bis 8.2.2012
10) Aller guten Dinge sind drei! Block Dresden 2012, Februar 2012
11) Forum Solidarische Ökonomie, 2.-4.3. in Kassel

+++ BUKO EMPFIEHLT: ZUM LESEN +++
12) Europe - No Future? Transform! 9/2011 mit EU-Schwerpunkt
13) Arabischer Frühling - Ein Jahr danach
14) Staatlich geprüfter Terror. Broschürenreihe bei Edition Assemblage
15) Broschüre "Kunst. Spektakel. Revolution" erschienen

+++ ZU GUTER LETZT +++
16) Jean Ziegler über die Krise


1) BUKO 34: Under Pressure - Krisen. Kämpfe. Transformationen.
Nächstes Kongress-Vorbereitungstreffen, 2.-4.3. in Waltershausen bei Erfurt

Der Kongress naht und nimmt Formen an: ReferentInnen werden eingeladen, Schlafplätze organisiert, Mobilisierungsveranstaltungen geplant, Plakatideen ausgebrütet. Den Titel können wir schon mal verraten: "Under Pressure - Krisen. Kämpfe. Transformationen". Inhaltlich wird es um die Analyse der derzeitigen multiplen Krisen gehen, sowie um eine Bestandsaufnahme der verschiedenen sozialen Bewegungen weltweit. Was sich genau hinter dem Titel verbirgt, verrät der Kongressaufmacher, der gerade in der Vorbereitungsgruppe abschließend diskutiert und der demnächst auf der Kongress-Homepage zu lesen sein wird. Auch klar ist, dass es wieder eine Zeitung geben wird, die mit Analysen, Themen und Infos zum Kongress mobilisieren wird.

Der Vorbereitungsprozess ist ein offener und Interessierte sind herzlich eingeladen, sich in die Organisierung einzubringen. Wenn ihr den Kongress in Erfurt mit unterstützen wollt, dann meldet euch bei mail at buko.info. Und für alle, die das Datum noch nicht in ihrem Kalender stehen haben: Der BUKO-Kongress findet vom 17.-20. Mai in Erfurt statt.


2) Seminar Saatgut-Souveränität ist das Ziel, 17.-19.2., Escherode
Saatgut-Souveränität ist das Ziel - wie kommen wir dorthin? Seminar, 17.-19.2. in Escherode (bei Kassel)

Saatgut ist unverzichtbares Ausgangsmaterial für die Nahrungsmittelproduktion. Die Souveränität von Landwirt_innen und Gärtner_innen über Saatgut, "Seed-sovereignty" ist die Grundlage für Ernährungssouveränität. Doch der Bereich steht unter Privatisierungs- und Monopolisierungsdruck durch die Saatgutkonzerne. Gesetze schränken selbst das Tauschen und Verschenken von Saatgut ein. Viele Sorten verschwinden durch die Fokussierung auf wenige Sorten bei den Anbaumethoden der industriellen Landwirtschaft.

Aktuell ist die EU dabei, die Saatgutgesetze und die Sortenschutzgesetz gebung industriefreundlich zu überarbeiten. Verschärfungen zum Nachteil der Landwirt_innen und Gärtner_innen drohen. Dazu kommen jährlich Hunderte von Patentierungen. Andererseits gelten Samen durch die alte Praxis des Tauschens und Weitergebens als eines der "ursprünglichsten" Allgemeingüter, eine wichtige Grundlage für die Autonomie von "Saatgut-NutzerInnen". Deshalb finden wir es wichtig, sich praktisch und politisch in den "Umgang mit Saatgut auf allen Ebenen" einzumischen. (...)

Das Seminar wollen wir nutzen, um Ideen für praktische Handlungs- und Einflussmöglichkeiten zu suchen, zu planen und Schritte für die Umsetzung unserer gemeinsam entwickelten Pläne zu verabreden und uns gegenseitig zu unterstützen. Eingeladen sind aktive, saatgutinteressierte Menschen - oder solche, die es werden wollen! Wir freuen uns auf ein kreatives und spannendes Wochenende mit euch!
Weitere Infos zum Programm finden sich hier:
www.saatgutkampagne.org


3) Seminar: Menschenrechtsbeobachtung in den Philippinen, 23.-26.2., Berlin

Menschenrechtsverteidiger_innen werden bedroht, eingeschüchtert und diskriminiert. Für menschenrechtlich engagierte Journalisten, politische Aktivisten und Bauerngruppen sind in den Philippinen sogar außergerichtliche Hinrichtungen bittere Realität. Obwohl sich der philippinische Staat nach außen hin als einzige demokratische und menschenrechtsachtende Nation in Asien präsentiert.

Menschenrechtsverteidiger brauchen Schutz durch internationale Begleitung. Durch die internationale Begleitung von Menschenrechtsverteidiger_innen (HRD) als auch durch den Dialog mit staatlichen Autoritäten sollen die HRDs gestärkt werden. IPON arbeitet bundesweit daran, politischen und öffentlichen Druck für den Schutz von HRDs aufzubauen. Das Projekt ist zu großen Teilen ehrenamtlich organisiert und lebt von der Mitarbeit ehemaliger und aktiver Menschenrechtsbeobachter_innen. In den Philippinen setzen sich Freiwillige als Beobachter_innen für die HRDs ein, die zuvor intensiv auf die Aufgaben vor Ort vorbereitet wurden.

Nächstes Einstiegs- und Vorbereitungsseminar für die Ausreise im Juli 2012, 23.-26. Februar (Berlin),
Infos: www.ipon-philippines.org


4) Seminar "Neoliberale Krisenbewältigung und soziale Kämpfe an der 'europäischen Peripherie'", 10.3. in Berlin

Ein Krisengipfel jagt den nächsten. Hunderte Milliarden Euro werden in so genannte Rettungsschirme gepumpt, um verschuldete Staaten & Banken vor dem Kollaps zu retten. Dies geht einher mit radikalen Sozialkürzungen und dem Ausverkauf öffentlicher Güter. In Europa zeigt sich die gegenwärtige Krise des Kapitalismus am deutlichsten an der südlichen Peripherie. Die durch die Europäische Union und den IWF vorgegebene "Krisenbewältigung" erzeugt hier weiterhin deutlichen Widerstand. Während sich in Deutschland bislang keine größeren Proteste oder Streiks abzeichnen, gehen in Griechenland, Portugal und Spanien immer wieder zehntausende Menschen auf die Straße, um gegen die neoliberale "Krisenpolitik" der EU-Troika zu protestieren.

Im Seminar nehmen wir die sozial-politische Situation in Portugal und Griechenland in den Blick. Darüber hinaus beschäftigt uns die Frage: Wie wirkt sich die Euro-Krise auf die Länder des globalen Südens aus, die unter keinen Rettungsschirm genommen werden, sondern direkt mit den Auswirkungen des EU-Protektionismus konfrontiert sind? Wie können die verschiedenen Kämpfe gebündelt werden, um gemeinsam gegen Armut & Sozialkürzungen vorzugehen?

Mit Inputs von Ismail Küpeli: Sozialproteste in Portugal; Katerina Mesimeri: Zur Krisensituation in Griechenland, NN: Auswirkungen der EU-Außenwirtschaftspolitik auf Länder des globalen Südens

Neoliberale Krisenbewältigung und soziale Kämpfe an der "europäischen Peripherie", Berlin, 10.3., Tagesseminar, 10-18 Uhr,
Anmeldung: mail at buko.info

PS: Ismail Küpeli wird in einer Rundreise in verschiedenen Städten sein und dort über Krisenproteste in Portugal berichten: Hannover, 12.3., 20 Uhr, Hamburg, 13.3. , 19 Uhr im Centro Sociale, Sternstr. 2, im Rahmen einer Podiumsdiskussion "Krisenproteste und soziale Bewegungen in Europa und dem arabischen Raum" mit Pedram Shahyar, Ismail Küpeli und Margarita Tsomou; Erlangen, 14.3. , 20 Uhr, München, 15.3., 20 Uhr, Tübingen, 16.3., 20 Uhr, Club Voltaire, Haaggasse 26b;

http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/01/05/portugal-neoliberale-krisenbewaeltigung-und-soziale-kaempfe/


5) Seminar: Lokal, glokal, utopistisch - Wirtschaft für die Welt von morgen, 13.-15.4. in Wernsdorf/ bei Berlin

Angesichts der weltweiten Krisenerscheinungen sind immer mehr Menschen davon überzeugt, dass das herkömmliche auf Wirtschaftswachstum basierende Wohlstandsmodell keine Zukunft hat. Sowohl im globalen Norden als auch im Süden muss grundlegend mit der Produktions- & Lebensweise, die sich am Ideal des homo oeconomicus orientiert, gebrochen werden. In der politischen Rhetorik werden die Auswüchse des Wachstums zwar gegeißelt, der Verzicht auf Wachstum steht in der praktischen Politik jedoch nicht auf der Agenda.

Die Diskussion ist dabei alles andere als neu: Im globalen Süden wird seit längerem unter dem Begriff 'Postdevelopment' Kritik am westlichen Entwicklungsmodell geäußert. Unter dem Stichwort 'buen vivir' werden Alternativen diskutiert, in deren Mittelpunkt Aspekte wie Lebensqualität und eine Ökologisierung aller Lebensbereiche stehen. Aber auch in der BUKO selbst war die (etwas ironisch so genannte) 'Abwicklung des Nordens', Mitte der 1990er, ein stark diskutierter Begriff - angestoßen durch feministisch-internationalistische Konzepte. Im Vergleich dazu erscheinen die heutigen Postwachstumskonzepte eher halbherzig, während praktische Ansätze, wie 'Klimasolidarität' oder 'commonsbasierte Peerproduktion', eher den Überlegungen von damals gerecht werden könnten.

Im Seminar wollen wir uns einen Überblick über die verschiedenen Debatten und Konzepte verschaffen und Praxisbeispiele kennenlernen. Wie können politische Veränderungen gedacht und gemacht werden und was bedeutet dies für eine inter- bzw. transnationalistische Bewegung im Norden?

Seminar: Lokal, glokal, utopistisch - Wirtschaft für die Welt von morgen, Wernsdorf/ bei Berlin, 13.-15.4. Das Seminar ist ein Kooperationsseminare mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung (rls), Kosten: 20 Euro (all inclusive)
Anmeldung: mail at buko.info


6) BiEm-Seminar: Entwicklung - Politik - Bildung zwischen Neo- und Postkolonialismus? 20.-22.4. in Jena

Postkoloniale Studien fragen, wie unser Wissen und unsere Welt- und Selbstvorstellungen noch heute von der Ära des Kolonialismus geprägt sind. Anhand ausgewählter Theoretiker_innen und aktueller Beispiele aus der Entwicklungspolitik wird Aram Ziai (Zentrum für Entwicklungsforschung, Bonn) eine solche postkoloniale Perspektive auf das Konzept der "Entwicklung" illustrieren.

Im staatlichen Bildungssystem Kameruns spiegelt sich bis heute der Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich. Zudem gibt es zahlreiche Privatschulen, teilweise Gründungen von Bildungsunternehmen aus dem Norden. Regina Schleicher (Universität Frankfurt) wird am Beispiel der Kameruner Bildungslandschaft die Begriffe post- und neokolonial entwickeln und zur Diskussion stellen.

Ein vitales, selbst organisiertes BUKO-BiEmer_innenseminar mit genussvoll veganer Selbstversorgung und lauter angenehmen Menschen.
Fühl Dich herzlich Willkommen am 20.-22.4.2012 in Jena!
In Kooperation mit der Gruppe revolta - antikapitalistische Linke (Jena):
http://anticapitalista.blogsport.de/


7) Kein Frieden mit der NATO - Kein Frieden mit dem Kriegsgeschäft! 4. Februar in München

BUKO unterstützt den Aufruf zu Protesten gegen die so genannte Sicherheitskonferenz (SiKo):

"Am ersten Februar-Wochenende treffen sich im Hotel Bayerischer Hof wieder Kriegsstrateg_innen, überwiegend aus NATO- und EU-Staaten, hochrangige Militärs, Vertreter_innen von Wirtschafts- und Rüstungskonzernen und Regierungen. Sie schmieden Kriegskoalitionen und koordinieren Militärstrategien für ihre weltweiten Interventionspläne.

Unter ihrer Flagge 'Sicherheit und Menschenrechte' führen sie Kriege, um ihre Wirtschafts- und Vorherrschaftsinteressen durchzusetzen. Mit Waffenexporten leisten sie Beihilfe zum weltweiten Morden und zu Unterdrückung. Während sie über die Spielregeln ihrer 'Weltordnung' beraten, werden wir auf die Straße gehen und demonstrieren."

Am 4. Februar ruft das Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz zu einer großen Demonstration in München auf, Startpunkt: 13 Uhr Stachus.
Weitere Infos finden sich hier: http://sicherheitskonferenz.de/


8) Rundreise mit dem kolumbianischen Gewerkschafter Carlos Olaya, bundesweit, 13.3.-1.4.

Ein trauriger Rekord: Kolumbien ist das Land, in dem Jahr für Jahr die meisten GewerkschafterInnen ermordet werden. Allein 2010 haben Paramilitärs und die stattlichen Streitkräfte 52 GewerkschafterInnen in Kolumbien "verschwinden lassen" und umgebracht. Davon betroffen ist u.a. die Gewerkschaft Sinaltrainal, die ArbeiterInnen in der Lebensmittelindustrie von Zuckerrohrschneidern auf den Feldern, über Beschäftigte transnationaler Konzerne wie Coca Cola, Kraft, Nestlé, bis hin zu Dienstleister in Kantinen und Gebäuden wie Sodexo organisiert. In Kolumbien werden Menschenrechte systematisch verletzt. Dies trifft besonders VertreterInnen der sozialen Bewegungen und Gewerkschaften, die massiv von Polizei und paramilitärischen Einheiten eingeschüchtert werden.

Die prekäre Lage von Gewerkschaften, Bauernorganisationen, sozialen Bewegungen kommt nicht von ungefähr. Kolumbien ist reich an Rohstoffen, auf die sich die Konzerne stürzen. Auf riesigen Plantagen werden Ölpalmen und Zuckerrohr für europäischen Agrosprit, irreführend auch Biotreibstoff genannt, angebaut. GewerkschafterInnen und Bauernorganisationen stellen sich der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft, der Vertreibung von ihren Ländereien und Megaprojekten, die die Infrastruktur für den Aderlass herstellen sollen, entgegen. Ihre Köpfe werden von Paramilitärs, aber auch vom Militär, bedroht, gefoltert und ermordet. Kolumbien befindet sich zudem in strategischer Lage im Norden Südamerikas mit Pazifik- und Atlantikküsten. Es ist ein enger Verbündeter der USA und stellt sich gegen die linken Regierungen in der Region. Mit 7,5 Mrd. US-Dollars für den Plan Colombia wurde Kolumbien hochgerüstet und militärisch ausgebildet um Ruhe und Ordnung im Land herzustellen und ein günstiges Investitionsklima zu schaffen.

Es sind nicht nur US-Konzerne sondern auch europäische Multis, die von dieser Ruhe profitieren. Vom geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kolumbien werden sie am meisten profitieren. Wie können Gewerkschaften in Kolumbien trotzdem den Multis die Stirn bieten? Welche Rolle spielen die transnationalen Konzerne bei der Verfolgung von GewerkschafterInnen? Wie können wir hier Druck aufbauen und wie kann die internationale Solidarität vertieft werden?

"Den Multis widerstehen - Gewerkschaften in Kolumbien trotzen Mord und Repression", Rundreise mit Carlos Olaya von der Gewerkschaft Sinaltrainal, Koordiniert wird die Rundreise von der Basisinitiative Solidarität (BaSo) in Kooperation mit Gruppen in verschiedenen Städten und europäischen Ländern. Die Veranstaltung wird aus dem Spanischen übersetzt. Die BUKO unterstützt die Veranstaltung am 16.3. in Hamburg, 18.30 Uhr im Centro Sociale, Sternstr. 2, in Kooperation mit dem Jour fixe Hamburg.

Weitere Veranstaltungen:
Berlin 12.3. , Bielefeld 14.3. , Bochum, Bahnhof Langendreer 19.3. , Halle 13.3., Itzehoe 15.3., Tagung in Wuppertal 31.3. und 1.4.
http://www.baso-news.de/


9) Bildungsproteste in Chile, bundesweite Rundreise noch bis 8.2.2012

Seit April 2011 finden in Chile breite Proteste für gesellschaftliche Veränderungen statt. Im Mittelpunkt steht eine Bewegung von SchülerInnen und Studierenden, die etwa 600 Schulen und Universitäten des Landes besetzten. Durch die Beteiligung der Lehrkräfte und HochschulmitarbeiterInnen, aber auch anderer zivilgesellschaftlicher Gruppen, entwickelten sich die Proteste zu einer breiten kritischen Diskussion über die grundlegende Ausrichtung der Gesellschaft. Im August und September unterstützte Chiles Gewerkschaftsdachverband CUT die Studierendenproteste mit zwei Generalstreiks.

Unsere Gäste:
Camila Antonia Amaranta Vallejo Dowling (23) Geographiestudentin, Präsidentin der Federación de Estudiantes (FECh) & Sprecherin der Confech.
Karol Aida Cariola Oliva (24) studiert seit 2005 Geburtshilfe an der Universidad de Concepción. Seit November 2011 ist sie Generalsekretärin der Juventudes Comunistas de Chile (Kommunistischen Jugend).
Jorge Andres Murúa Saavedra (35) ist Mitglied der Leitung der Metallarbeitergewerkschaft Confederación Nacional de Trabajadores Metalúrgicos (CONSTRAMET) sowie Mitglied in der Leitung des Gewerkschaftsdachverbandes CUT.

Stationen der Rundreise:
Dortmund, 1.2., 18 Uhr, DGB-Region Dortmund-Hellweg
Braunschweig, 2.2., 18:30 Uhr, Gewerkschaftshaus
Bremen, 3.2., 19 Uhr, Magazinboden im Schlachthof
München, 7.2., 19 Uhr, DGB-Haus
Berlin, 8.2., 19 Uhr, Audimax der Humboldt-Universität

Weitere Infos:
http://amerika21.de/rundreise-bildungsprotest-chile
http://www.hamburg.rosalux.de/event/45053/bildungsstreik-in-chile.html


10) Aller guten Dinge sind drei! Block Dresden 2012, Februar 2012

Aus dem Aufruf:
"In den vergangen zwei Jahren ist uns etwas gelungen, das viele für unmöglich gehalten hatten: Wir haben den Naziaufmarsch in Dresden erfolgreich blockiert. Tausende Nazis konnten ihr eigentliches Ziel, mit einer Großdemonstration ihre menschenverachtende Ideologie zur Schau zu stellen, nicht erreichen.

Mit dem Aufmarsch im Februar versuchten sie in den vergangenen Jahren, an das Gedenken an die Bombardierungen Dresdens im Februar 1945 und den damit einher gehenden Mythos der "unschuldigen Stadt Dresden" anzuknüpfen. Auch durch Ignorieren und Wegschauen seitens der Stadtverwaltung und eine mangelnde Entschlossenheit großer Teile der Dresdner Zivilgesellschaft konnte dieser Termin zu Europas größtem Naziaufmarsch mit bis zu 7.000 Teilnehmenden werden. Doch die Dynamik der Aufmärsche ist gebrochen. Zu verdanken ist dies insbesondere dem entschlossenen Handeln von zwölftausend (2010) und zwanzigtausend Menschen (2011), die mit Massenblockaden den Marsch der Nazis verhinderten. (...)"

Kompletter Aufrufstext, sowie Mobilisierungsmaterial:
http://www.dresden-nazifrei.com/


11) Forum Solidarische Ökonomie, 2.-4.3. in Kassel

Angesichts der offensichtlichen ökologischen und sozialen Grenzen unserer Wirtschaftsweise, gilt es gesellschaftliche Sucheprozesse gerade in Bezug auf alternative und nachhaltige Ökonomien voranzubringen. Daher laden die Intitiative Netzwerk Solidarische Ökonomie und der Verein zur Förderung der Solidarischen Ökonomie zusammen mit dem Fachbereich 5 (Gesellschaftswissenschaften) und dem Nukleus Solidarische Ökonomie der Uni Kassel alle Interessierten ein, am 2.-4. März in Kassel dabei zu sein und das Forum zum Forum zu machen! (...)
Der Begriff "Solidarische Ökonomie" schließt für uns verwandte Konzepte und Praxen mit ein, wie z.B.: Soziale Ökonomie, alternative Ökonomie, Gemeinwohlökonomie, Gemeinwesenökonomie/Community Economy, Gemeingutökonomie/ Commons, Peer-to-Peer-Ökonomie, neue Genossenschaften, Assoziatives Wirtschaften, Transition Towns, lokale Ökonomie/endogene Regionalentwicklung, Selbstverwaltung, ökonomische Selbsthilfe, People's Economy, Parecon, Postwachstumsökonomie etc. Programm und mehr unter:
http://www.solidarische-oekonomie.de


12) Europe - No Future? Transform! 9/2011 mit EU-Schwerpunkt

Auch, wenn die Zeitschrift schon vor einiger Zeit erschienen ist, empfehlen wir die aktuelle Ausgabe der Transform! mit einem Schwerpunkt zur EU, die sich nicht nur mit der Wirtschaftskrise, sondern auch mit dem Erstarken des Rechtspopulismus in Europa beschäftigt.

Aus dem Editorial von Lutz Holzinger:
"Europa geht durch ein Wechselbad der Gefühle. Die Spitzenpolitiker der EU haben alle Hände voll zu tun, um ihre halbherzigen Rettungsversuche für ins Schlingern gerate Mitgliedstaaten zu managen und nachzubessern. Dabei ist nicht zu übersehen, dass den betroffnen Staaten keineswegs unter die Arme gegriffen wird - geschweige denn den von Kürzungsmaßnahmen betroffenen Bevölkerungsschichten. Ziel des unprofessionellen Krisenmanagements war und ist es, in erster Linie die europäischen Banken vor Kernschmelzen zu schützen und die Finanzmärkte bei Laune zu halten.

Eine Ironie der Geschichte besteht darin, dass die EU-Staaten erst dadurch in Schieflage geraten sind, dass sie nach Ausbruch der Krise 2008 ohne Rücksicht auf Verluste bzw. auf Budgetdefizite die Banken zu retten begonnen hatten. Mit dem Effekt, dass diese sich jetzt von finanziell schwächelnden Staaten über exorbitante Zinsen für Staatsanleihen zurückholen, was sie in der Krise verloren haben und für die Rettung durch den jeweiligen Staat locker machen mussten oder müssen. Der vermeintliche Triumph, die Krise in der EU mit einem blauen Auge übertaucht zu haben, hat sich längst in ein Wehklagen über Dauerprobleme der Euro-Zone gewandelt. Transform! 9 bringt Analysen, die das Ausmaß der aktuellen Wirtschafts- und Währungskrise darstellen und ihre Tiefendimension ausloten. (...)"

Inhaltsverzeichnis:
http://www.transform-network.net/de/journal/ausgabe-092011.html



13) Arabischer Frühling - Ein Jahr danach

Ein Jahr nach dem Sturz Mubaraks wird allgemein Bilanz gezogen - unterschiedlich, wie zu erwarten war. Labornet versucht, mit der Materialsammlung "Jahrestag" vom 27. Januar 2012 einen Überblick:
http://www.labournet.de/internationales/eg/jahrestag.html

Auch die Monatszeitung ak - analyse und kritik hat eine Sonderbeilage herausgegeben "Ein Jahr arabische Revolutionen. Fragen an die Linke": "Um den Informationsbedarf zu decken und eine Auseinandersetzung mit den Bewegungen in den arabischen Ländern, ihren Anliegen, Akteuren und Strategien zu ermöglichen, haben wir uns entschlossen, eine Sammlung von Texten aus dem vergangenen Jahr und neuen Artikeln herauszugeben. Mit dem Abstand von zwölf Monaten wollen wir eine erste Bilanz ziehen, unsere Fragen an die Umbrüche des Jahres 2011 ordnen, das Gespräch über ihre politischen Konsequenzen für eine global orientierte Linke eröffnen." (aus dem Editorial)

64 Seiten mit Beiträgen von Helmut Dietrich, Elias Perabo, Hoda Salah, Bernhard Schmid, Juliane Schumacher, Pedram Shahyar, Hannah Wettig u.a.;
4,50 Euro + Porto, Bestellungen an vertrieb [at] akweb [.] de,
Inhaltsverzeichnis: www.akweb.de/themen/sonderbeilage_2.htm


14) Staatlich geprüfter Terror. Broschürenreihe bei Edition Assemblage

Seit 1945 existierte keine Terrorgruppe in der BRD, die wie der Naziterror über Jahre Millionen Menschen wegen ihrer Religion oder ihrer Hautfarbe in diesem Land bedrohen konnte. Gleichwohl wäre dieser Terror ohne staatlichem Rassismus nicht in diesem Ausmaß möglich gewesen.

In dieser Reihe intervenieren Autor*innen und Aktivist*innen gegen die extrem Rechte, rassistischen Alltag und rassistische staatliche Institutionen und Politiken, die die Zustände staatlich geprüften Naziterrors absichern. Angegriffen wird der gesellschaftliche, mediale und staatliche Rassismus, der die Betroffenen rassistischer Gewalt und den antifaschistischen Widerstand gegen Rechts kriminalisiert, der Naziterror-Netzwerke über Jahre bagatellisiert, gar fördert und durchgehend Rassismus als eine Erscheinung am Rand der Gesellschaft verharmlost. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht vor diesem Hintergrund auch die Strategie, polizeiliche und geheimdienstliche Aktivitäten entgegen die Erfahrungen der Geschichte zusammenzulegen. Parteien und staatliche Institutionen und der mediale Diskurs sehen nicht im Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus der Gesellschaft ein Problem. Stattdessen dient eine propagandistische Extremismustheorie dazu, linke und antifaschistische Politik mit rechtem Terror gleich zu setzen ("Braune Armee Fraktion" / Spiegel) und die Verantwortung für den Naziterror eben dem aktiven Widerstand gegen extrem rechte Strukturen anzuheften. Kritisch hinterfragt wird auch die so genannte "Rechtsextremismusforschung" und ihre Vernetzung mit dem Verfassungsschutz.

Staatlich geprüfter Terror. Interventionen gegen rassistische Anschläge, Staatsapparate und braune Netzwerke, Kosten pro Band, ca. 9.80 Euro.
http://www.edition-assemblage.de/staatlich-geprufter-terror/


15) Broschüre "Kunst. Spektakel. Revolution" erschienen

Die zweite Broschüre zur Veranstaltungsreihe Kunst, Spektakel & Revolution ist im Katzenbergverlag erschienen und enthält u.a. folgende Texte:
* Tilman Reitz: Utopie, Spiel Menschenmaschine. Charles Fourier und die Avantgarden;
* R.G. Dupuis & Christopher Zwi: Lautréamonts Détournement als Destruktionsmodell der Moderne;
* Clemens Bach: Dandy und Paradoxie. Von Baudelaire bis zur Installation Metareflektor Luftoffensive;
* Magnus Klaue: Weiche Ziele. Die postmoderne Empfindsamkeit und das Glück der Herzenskälte;
* Beilage: Guy Debord & Gil Wolman - Gebrauchsanweisung des Détournements (Neuübersetzung von 1956 in beiliegender Mini-Broschüre)

Das fünfzigseitige Heft kann bei: biko[at]arranca[dot]de bestellt werden.
Infos: http://spektakel.blogsport.de/



16) Zu guter Letzt: Jean Ziegler über die Krise

Klare Worte findet Jean Ziegler, UN Sonderbotschafter "Recht auf Nahrung", der die Hungerkrise als "Imperium der Schande" charakterisiert. Alle fünf Sekunden ist im letzten Jahr ein Kind verhungert, jeder 6. Mensch ist stark unterernährt. Demgegenüber könnte die Weltlandwirtschaft ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ausreichend ernähren. Das ist das Doppelte der derzeitigen Weltbevölkerung. "Ein Kind, das an Hunger stirbt, jetzt in diesem Moment, wo wir reden", so Ziegler im Interview, "wird ermordet."
http://www.youtube.com/watch?v=aCgeRsB1oN0&feature=related


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Quelle:
BUKO News vom 02.02.2012
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2012