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NEWSLETTER/174: Bremer Friedensforum 1 vom 5. Februar 2017


Newsletter Bremer Friedensforum 1 vom 5. Februar 2017


Inhalt heute:
Bevorstehende Veranstaltungen - (weitere im Terminkalender unten)

01. Vortragsveranstaltung mit Daniel Seidemann und Saman Khoury am 9. Februar
02. Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg: 750. Freitags-Friedenskundgebung
03. Feindbild Russland am 7. März

Berichte/Interviews/Erklärungen/Initiativen

04. Mahnwache bei Bundeswehrempfang
05. Un-Willkommensgruß für Ursula von der Leyen mit Loriot
06. Demonstration in Bremerhaven gegen Truppenverlegung und Manöver in Osteuropa
07. Einladung zum Mitmachen: Protestsong- und Plakatwettbewerb Stopp Ramstein
08. Deutschland braucht keine Atomwaffen
09. Protest gegen Anschlag auf Ausstellungstafeln "Die Kinder vom Bullenhuser Damm"
10. Friedensreferent des Versöhnungsbundes erhält Peter-Becker-Preis
11. Broschüre "Rüste-Wüste" mit Militarismuskritik jetzt im Netz
12. Studie kritisiert Bundeswehr-Werbekampagnen

- Bremer Friedensforum im Netz
- Aus dem Terminkalender
- In eigener Sache


BEVORSTEHENDE VERANSTALTUNGEN (weitere im Terminkalender unten
1. Vortragsveranstaltung mit Daniel Seidemann und Saman Khoury am 9. Februar

Bremen. Daniel Seidemann und Saman Khoury sprechen bei einer Vortragsveranstaltung zum Thema: "Wem gehört Jerusalem? Kämpfe um die heilige-unheilige Stadt" am Donnerstag, 9. Februar, 19 Uhr, in Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4.

Zum Inhalt: Der international umstrittene israelische Siedlungsbau in und um Jerusalem steht paradigmatisch für die israelisch-palästinensischen Konfliktlage, die sich vor allem an territorialen und bevölkerungspolitischen Linien entfalten. Konkurrierende religiöse, nationale und historische Narrative existieren in enger Nachbarschaft in der Stadt - ein konstanter Kampf um Legitimität, Anerkennung und Überleben. Ein Beispiel für diese territorialen (Macht-)kämpfe ist der Stadtteil Silwan in Ost-Jerusalem. Ein "Garten des Königs" soll in der "Stadt des Königs David" (City of David) in Sicht des Felsendoms entstehen, weshalb palästinensischen Bewohner*innen enteignet und ihre Häuser zum Teil abgerissen werden sollen. Wie kann diese Eskalation aufgehalten werden? Welche rechtlichen Möglichkeiten werden in Bezug auf die Enteignungen ausgeschöpft? Wie werden die Menschenrechtsverletzungen thematisiert? Was für eine Zukunft hat Jerusalem, auch als Vielvölkerstadt, unter diesen Vorzeichen/Veränderungen?

Um politische Lösungsansätze und damit Friedensperspektiven bemühen sich die in Jerusalem lebenden Referenten/Podiumsgäste Daniel Seidemann und Saman Khoury. Zu den Referenten: Daniel Seidemann ist israelischer Rechtsanwalt, amerikanischer Herkunft, der schon viele Jerusalem-bezogene Rechtsstreitigkeiten vor den Obersten Gerichtshof gebracht hat. Er ist der Mitbegründer von Ir amim (Stadt der Völker) und Terrestrial Jerusalem, einer NGO, die sich mit den territorialen Konflikten in Jerusalem und deren politischer Implikationen beschäftigt, anschaulich dargestellt in seiner Publikation "A Geopolitical Atlas of East-Jerusalem".
Saman Khoury ist palästinensischer Journalist und Politiker, Friedensaktivist und Generaldirektor des Peace and Democracy Forum in Jerusalem. Er war an der Genfer Friedensinitiative im Jahr 2003 beteiligt, die einen Vorschlag zwischen Palästina und Israel aushandelten.

Veranstalter: Nahost-Arbeitskreis Bremen, Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V., ICAHD (Israelisches Komitee gegen Hauszerstörung), Bremer Friedensforum, biz (Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung).

Weitere Informationen:
http://www.Nahost-Forum-Bremen.de

2. Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg: 750. Freitags- Friedenskundgebung

Bremen-Nord. Die 750. Friedenskundgebung findet am Freitag, 10. Februar, um 17 Uhr, Ecke Breite Straße/Gerhard-Rohlfs-Straße zum Thema "Flucht- und Terrorursachen" statt. "Wir kommen zu Euch, weil ihr unsere Länder zerstört." Diese herbe Einsicht und die koloniale und postkoloniale Vorgeschichte mitsamt den korrupten Nachfolge-Regimen gehören zum ganzheitlichen Verständnis der realen Flucht- und Terrorursachen, die es mit allem Nachdruck zu beseitigen gilt. Es wird weder Fortschritt, soziale Gerechtigkeit noch Frieden geben ohne den Stopp von Kriegseinsätzen, ohne Ausbruch aus dem destruktiven Marktradikalismus und Einstellung der exzessiven Waffenexporte - gerade auch aus Deutschland, wo sich die Rüstungsexporte, auch in Krisen- und Kriegsgebiete, von 2014 auf 2015 verdoppelt haben. Allein die Ausfuhr von Munition für Kleinwaffen hat sich in diesem Jahr verzehnfacht. Die Friedensinitiative bezieht sich auf die Eröffnungsrede, die Rolf Gössner von der Internationalen Liga für Menschenrechte in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg gehalten hat. Gemeinsam wird das Friedenslied von Pete Seeger "Sag mir, wo die Blumen sind" gesungen. Gesammelt wird für Medico International für die Opfer des Hurrikans "Matthew" in Haiti.


3. Feindbild Russland

Bremen. Hannes Hofbauer aus Wien spricht am Dienstag, 7. März, um 19 Uhr, im DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22, 28195 Bremen zum Thema "Feindbild Russland".

Hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg herrscht im Westen wieder eine russophobe Grundstimmung. Washington und Brüssel erlassen Einreiseverbote gegen Diplomaten, verhängen Sanktionen, sperren Konten, schließen Russland aus internationalen Gremien aus, boykottieren sportliche Großereignisse und mobben "Russlandversteher" in den eigenen Reihen. Ein Stellvertreterkrieg in der Ukraine verfestigt das gegenseitige Misstrauen. Das Feindbild-Paradigma zieht sich wie ein roter Faden durch die Rezeption Russlands im Westen. Aktuell reagiert diese empört auf die Politik des Kreml, der mit der Machtübernahme Wladimir Putins innenpolitisch auf Konsolidierung und außenpolitisch auf Selbständigkeit setzt. Die Wegmarken der neuen Feindschaft sind zahlreich. Sie reichen vom Krieg der NATO gegen Jugoslawien (1999) über die Verhaftung des Oligarchen Michail Chodorkowski (2003) und die Osterweiterung der NATO, die mit US- und EU-Geldern unterstützten "Farbrevolutionen" bis zum Krieg um die georgischen Provinzen Abchasien und Südossetien (2008) und hinterlassen die bislang tiefste Kluft im Kampf um die Ukraine (2015), die am überwunden geglaubten West-Ost-Konflikt auseinander gebrochen ist. "Feindbild Russland" erzählt die Beziehungsgeschichte des Westens mit Russland und spürt den wirtschaftlichen und geopolitischen Grundlagen der Russophobie nach.

Hannes Hofbauer, geboren 1955 in Wien, studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte und arbeitet als Publizist und Verleger. Im Promedia Verlag sind von ihm zum Thema erschienen: "EU-Osterweiterung. Historische Basis - ökonomische Triebkräfte - soziale Folgen" (2008) und "Die Diktatur des Kapitals. Souveränitätsverlust im postdemokratischen Zeitalter" (2014).

- Eine Veranstaltung der Marxistischen Abendschule Bremen (MASCH) in Kooperation mit dem DGB Bremen und dem Bremer Friedensforum


BERICHTE/INTERVIEWS/ERKLÄRUNGEN/INITIATIVEN
4. Mahnwache bei Bundeswehrempfang

Bremen. Vertreterinnen und Vertreter des Bremer Friedensforums und der Deutschen Friedensgesellschaft hielten aus Anlass des Jahresempfangs der Bundeswehr im Bremer Rathaus eine Mahnwache. Sie äußerten mit Transparenten und Schildern ihren Unmut über die deutsche Militärpolitik, primär gegen die 15 Auslandseinsätze u.a. in den Ländern Afghanistan, Kosovo, Sudan, Irak, Syrien und Mali, die keinen Frieden bringen, sondern Flüchtlingsströme und Terrorismus sowie Rüstungsproduktion und -export verstärken.

Berichte von der Aktion gegen den Neujahrsempfang der Bundeswehr siehe unter [1].


5. Un-Willkommensgruß für Ursula von der Leyen mit Loriot

Bremen. Personen des Bremer Friedensforums machten ihren Unmut über Ursula von der Leyen, Gast beim Neujahrsempfang der Bremer CDU, an der Loriot-Bank deutlich, gegenüber dem Hotel, in dem sie auftrat. Loriot, mit bürgerlichen Namen Vicco von Bülow, einst Soldat der Wehrmacht an der Ostfront, hat im Rückblick einmal gesagt: "... für den schauerlichen deutschen Beitrag zur Weltgeschichte werde ich mich schämen bis an mein Lebensende."

Mehr: [2]


6. Demonstration in Bremerhaven gegen Truppenverlegung und Manöver in Osteuropa

Bremerhaven. Trotz Kälte, Regen und Glatteis ließen sich 400 Bürgerinnen und Bürger nicht davon abhalten, in Bremerhaven gegen den militaristischen Aufmarsch der US-Panzerbrigade gegen Russland mit 4000 Soldatinnen und Soldaten zu demonstrieren. Mit Hilfe der Logistik der Bundeswehr werden Truppen und militärisches Gerät, die in drei Schiffen nach Bremerhaven befördert worden sind, weiter nach Polen transportiert. Die Demonstration hatte im Vorfeld und danach ein großes Medienecho. Weitere Aktivitäten sind geplant. Wir informieren rechtzeitig.

Siehe auch: [3]


7. Einladung zum Mitmachen: Protestsong- und Plakatwettbewerb Stopp Ramstein

Ramstein/Berlin. Täglich töten weiterhin Drohnen in vielen Teilen der Welt insbesondere unschuldige Zivilisten. Die Air Base Ramstein hat eine Schlüsselrolle bei diesen völkerrechtswidrigen Einsätzen, ohne sie wäre der weltweite Drohnenkrieg unmöglich. Die Bundesregierung musste auch aufgrund unseres Druckes endlich die illegalen US-Drohneneinsätze über Ramstein zugeben, schweigt aber weiterhin zu den Konsequenzen: sie macht sich damit mitschuldig. Die Kampagne Stopp Ramstein (http://www.ramstein-kampagne.eu) will 2017 die Proteste und den Widerstand gegen diese Kriegspolitik vor allem durch die Aktionen im September 2017 ausweiten.

Zur Vorbereitung dieser Aktionen sind ein Wettbewerb über den "Protest/Widerstandssong Stopp Ramstein" sowie ein Plakatwettbewerb "Nein zu Drohnen - Stopp Ramstein" ausgeschrieben. Wenn Ihr mitmachen wollt, findet Ihr alle weiteren Informationen zu den Wettbewerben hier:

Protest/Widerstandssong Stopp Ramstein: [4]
Plakatwettbewerb "Nein zu Drohnen - Stopp Ramstein": [5]


8. Deutschland braucht keine Atomwaffen

Berlin. Die Ärzteorganisation IPPNW kritisiert die Forderungen, dieam Donnerstagabend in der Sendung "Panorama" im Ersten erhoben wurden, Deutschland solle erwägen, eigene Atomwaffen anzuschaffen. Aus humanitären Gründen will eine Mehrheit der internationalen Staatengemeinschaft in den kommenden Monaten über ein Atomwaffenverbot verhandeln. Deutschland solle lieber diese Initiative unterstützen. "Deutschland braucht keine Atomwaffen - weder die US-Atomwaffen noch eigene," kommentierte Xanthe Hall, Atomwaffenexpertin der IPPNW und Vorstandsmitglied der deutschen Sektion der Internationale Kampagne für die Abschaffung von Atomwaffen (ICAN). "Der Eckpfeiler der Sicherheitsarchitektur in Europa ist die Rüstungskontrolle, nicht die Atomwaffen. Dabei ist der Atomwaffensperrvertrag für die Sicherheit unseres Planeten unabdingbar. Solche Überlegungen widersprechen den völkerrechtlichen Verpflichtungen Deutschlands und höhlen den Sperrvertrag aus. Wir müssen das Völkerrecht stärken und uns mit der Mehrheit der Staaten für ein Verbot aussprechen." Die UN-Verhandlungen für ein Atomwaffenverbot beginnen am 27. März 2017 in New York.

Weitere Informationen dazu finden Sie bei der Internationalen Kampagne für die Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) unter: http://www.icanw.de (Deutsch) oder http://www.nuclearban.org (Englisch)

Die Panorama-Sendung "Donald Trump und US-Atombomben in Deutschland" von gestern abend finden Sie in der ARD-Mediathek [6].:


9. Protest gegen Anschlag auf Ausstellungstafeln "Die Kinder vom Bullenhuser Damm"

Bremen-Nord. Am 1. Februar wurde in einem würdigen Rahmen die Ausstellung "Die Kinder vom Bullenhuser Damm" im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus in Bremen-Vegesack eröffnet. Offensichtlich nur kurze Zeit später verübten Neonazis mit einem schwarzen Filzstift einen Anschlag auf die Stellwände der Ausstellung mit neofaschistischen Parolen wie "Schluss mit dem Schuldkult!" Der Initiator der Ausstellung und frühere langjährige Leiter des Bürgerhauses, Gerd Meyer, hat inzwischen Anzeige bei der Polizei erstattet. Das Bremer Friedensforum protestiert gegen diesen feigen Anschlag. Die Ausstellung im Bürgerhaus Vegesack, die bis zum 24. Februar täglich in der Zeit von 9 Uhr bis 20 Uhr zu sehen ist, zeigt die Geschichte von zwanzig jüdischen Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren, die am 21. April 1945 zusammen mit 28 Erwachsenen, Pflegern und sowjetischen Kriegsgefangenen von SS-Verbrechern erhängt wurden.


10. Friedensreferent des Versöhnungsbundes erhält Peter-Becker-Preis

Marburg. Clemens Ronnefeldt, seit 25 Jahren Friedensreferent beim Deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes, hat den diesjährigen Peter-Becker-Preis für Friedens- und Konfliktforschung erhalten. Der Preis wird von dem Marburger Anwalt Peter Becker gestiftet, alle zwei Jahre verliehen und ist mit 5000,- Euro dotiert. Das ist die höchste finanzielle Anerkennung für Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland. Clemens Ronnefeldt erhält die Auszeichnung gemeinsam mit der Berghof-Stiftung und der Nachwuchswissenschaftlerin Özden Melis Ulu. Die Preisverleihung fand am 20. Januar in der Aula der Alten Universität Marburg statt.

"Das ist eine ermutigende Bestätigung meiner Arbeit sowohl an Brennpunkten von Gewalt und Krieg im Nahen und Mittleren Osten als auch in deutschsprachigen Gebieten, wo ich als Brückenbauer zwischen Orient und Okzident über Konflikt-Hintergründe aufkläre und Menschenrechtsgruppen vor Ort vorstelle", freut sich Clemens Ronnefeldt. "Gewalt und Krieg zu delegitimieren und selbst konstruktive, gewaltfreie Lösungen zu erarbeiten, darin sehe ich eine äußert sinnvolle Aufgabe." Das Bremer Friedensforum hat Clemens Ronnefeldt.

Weitere Informationen: [7]


11. Broschüre "Rüste-Wüste" mit Militarismuskritik

Bremen. Vor einem Jahr haben Rudolph Bauer und Hartmut Drewes eine neue Broschüre des Bremer Friedensforums in der Hansestadt vorgestellt. "Rüste-Wüste" zeigt militarismuskritische Montagen des Bremer Politikwissenschaftlers Rudolph Bauer. Der Titel nimmt Bezug auf den expressionistischen Maler und Dichter Otto Nebel, der den Ersten Weltkrieg an den deutschen Fronten im Osten und Westen erlebte und 1926 die Schrift "Rüste-Wüste" veröffentlichte.

Rudolph Bauer versteht seine militarismuskritischen Bild-Montagen als Versuch, auf künstlerische Weise die Schrecken des Krieges und den Prozess der Militarisierung in das "visuell zugemüllte" Bewusstsein zu rufen. Bauer war bis 2002 Professor an der Universität Bremen und Sprecher des Instituts für Lokale Sozialpolitik und Nonprofit-Organisationen. Als Mit-Initiator der bundesweit beachteten "Erklärung Bremer Hochschullehrer und Wissenschaftler zu Stiftungsprofessuren" positionierte er sich für die Zivilklausel und gegen die um sich greifende Militärforschung an den Universitäten und Hochschulen.

Hartmut Drewes ist Pastor im Ruhestand, zuvor war er 28 Jahre in der Evangelischen Gemeinde Bremen-Oslebshausen tätig, seit Jahrzehnten ist er aktiv in der Friedensbewegung, in der antifaschistischen und internationalen Solidaritätsarbeit. Seit dem Jahr 2000 engagiert sich Hartmut Drewes als einer der Sprecher des Bremer Friedensforums.

Die Broschüre "Rüste-Wüste steht jetzt auch zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/Rote_Reihe_4-WEB.pdf


12. Studie kritisiert Bundeswehr-Werbekampagnen

Tübingen. Eine Analyse aktueller Bundeswehr-Werbekampagnen der "Informationsstelle Militarisierung" in Zusammenarbeit mit der "Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen" zeigt, wie skrupellos das Verteidigungsministerium bei seiner Nachwuchswerbung und Öffentlichkeitsarbeit vorgeht. Es wird getrickst, getäuscht und gelogen. "Es bedarf dringend einer politischen Debatte über die Außendarstellung der Bundeswehr", zu diesem Fazit kommt der Politikwissenschaftler Michael Schulze von Glaßer in einer gerade veröffentlichten Studie über die aktuellen Werbekampagnen der Bundeswehr. Seit November 2015 ist die Armee mit ihrer Kampagne unter dem Motto "Mach, was wirklich zählt" im öffentlichen Raum präsent: "Es wird ein Bild von der Bundeswehr präsentiert, das nicht der Realität entspricht", heißt es in der bei der "Informationsstelle Militarisierung" (IMI) in Tübingen veröffentlichten Studie. Darin sind die verschiedenen Teile der "Mach, was wirklich zählt"-Kampagne der Armee sowie die Bundeswehr-YouTube-Serie "Die Rekruten" detailliert beschrieben - und werden analysiert.

Hier geht es zur Studie [8]:


BREMER FRIEDENSFORUM IM NETZ

Bremen. Mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


AUS DEM TERMINKALENDER

• bis 28. Februar, jeweils montags und donnerstags, in der Zeit von 15 bis 19 Uhr, wird im "Linkstreff" Bremen-Neustadt, Buntentorsteinweg 109, die Antikriegsausstellung "Zerstörungen der Neustadt im Zweiten Weltkrieg" gezeigt, Veranstalter sind: Zionsgemeinde Bremen | DIE LINKE Kreisverband Links der Weser | Bremer Friedensforum

• Sonntag, 12. Februar, 11 Uhr, Bremen, Waller Friedhof, Veranstaltung zu Ehren der Verteidiger der Bremer Räterepublik, es spricht: Ingo Schumann (langjähriger Betriebsratsvorsitzender eines IT-Unternehmens), Moderation Raimund Gaebelein (VVN-BdA Bremen), Musik: Buchtstraßenchor und das Rote Krokodil, anschließend: Kulturprogramm im Westend ab 12 Uhr mit dem Liedermacher Achim Bigus (freigestellter Vertrauensmann Osnabrück) und eigenen Gedichten von Karin Schumann, Moderation Wolfgang Meyer

• Sonntag 12. Februar, 18 Uhr, Sondervorführung in Bremen, Cinema Ostertor: "Wir sind Juden aus Breslau", Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933, Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies, Produktion und Verleih: Karin Kaper Film, Protagonisten: Esther Adler, Gerda Bikales, Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-Harpprecht, Walter Laqueur, Fritz Stern, Guenter Lewy, David Toren, Abraham Ascher, Wolfgang Nossen, Eli Heyman, Mordechai Rotenberg, Max Rosenberg, Pinchas Rosenberg sowie eine deutsch-polnische Jugendgruppe aus Bremen und Wrocaw, Musik: Bente Kahan, Simon Wallfisch, Patrick Grant, Carlo Altomare, Projektkoordination: Maria Luft, Wissenschaftliche Beratung: Katharina Friedla, in Anwesenheit der mitwirkenden Jugendlichen aus Wroclaw und Bremen, der Projektkoordinatorin Maria Luft und der Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies, in Zusammarbeit mit der Judischen Gemeinde im Lande Bremen, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V., AG Bremen und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen e.V.,
Schulvorführung in der Schauburg am 13.2.17 um 14 Uhr, in Anwesenheit der Jugendlichen aus Bremen und Wroclaw, der Projektkoordinateurin Maria Luft und der Regisseure
http://www.judenausbreslaufilm.de

© Freitag, 17. Februar, 17 Uhr, EuropaPunktBremen, Am Markt 20, Diskussionsveranstaltung "Herausforderungen in unsicheren Zeiten - Menschenrechte und Flucht", Veranstalter: SPD-Bundestagsfraktion, Anmeldung erbeten (bis 14.2.): sarah.ryglewski.wk@bundestag.de

• Samstag, 18. Februar, München, Demonstration des Aktionsbündnisses gegen die NATO-"Sicherheits"konferenz
Weitere Infos: http://www.sicherheitskonferenz.de

• Mittwoch, 22. Februar, 20 Uhr, Bremen, KußRosa, Buntentorsteinweg 143 (neben dem Schnürschuhtheater), Filmveranstaltung: "Conducta - Wir werden sein wie Che" (2014) von Ernesto Daranas im Original mit deutschen Untertiteln bei freiem Eintritt und anschließendem Gespräch, Veranstalter: Gruppe Bremen-Cuba: Solidarität konkret
Zum Inhalt: Carmela ist Lehrerin und kämpft schon seit den ersten Tagen der cubanischen Revolution mit Herzblut für ihre Schüler. Jetzt steht sie kurz vor der Pensionierung und lehnt sich gegen absurde bürokratische Beschlüsse ebenso auf wie gegen den Wertezerfall der cubanischen Gesellschaft. Der 11-jährige Chala ist einer ihrer Lieblingsschüler. Mit seiner alkoholkranken Mutter und seinen geliebten Tauben wohnt er unter schwierigsten Bedingungen im Zentrum Havannas und muss immer wieder etwas zum Lebensunterhalt beitragen. In der Schule macht er gern Späße und kommt dabei mit der Schulleitung in Konflikt. Der Regisseur Ernesto Daranas dringt mit Conducta tief ins Innenleben der Errungenschaften der cubanischen Revolution ein und verbindet in großartigen Gesten Sozialkritik und bewegendes Gefühlskino. Vor zwei Jahren war "Conducta" der beliebteste und am heftigsten diskutierte Film in Cuba.

• Freitag, 24. Februar, 19 Uhr, Bremen, Zionsgemeinde, Kornstr. 31, "Vom Handelszentrum zur Rüstungsschmiede - Entwicklung von Wirtschaft, Staat und Arbeiterbewegung von 1920-1945", Referent: Prof. Jörg Wollenberg, Bremen, Moderation: Prof. Sönke Hundt - im Rahmen der Antikriegsausstellung "Zerstörungen der Neustadt im Zweiten Weltkrieg" bis 28. Februar, jeweils montags und donnerstags, in der Zeit von 15 bis 19 Uhr, im "Linkstreff" Bremen-Neustadt, Buntentorsteinweg 109; Veranstalter: Zionsgemeinde Bremen | DIE LINKE Kreisverband Links der Weser | Bremer Friedensforum

• Samstag, 25. Februar, 12 Uhr bis 26. Februar um 13.30 Uhr, Hochschule Bremen, bundesweites Zivilklausel-Arbeitstreffen
Einladung: http://www.stattweb.de/files/civil/Doku20170202tvb.pdf

• Dienstag, 7. März, 19.30 Uhr, Bremen, DGB-Haus, Hannes Hofbauer (Wien): Feindbild Russland

• 26. März bis 6. August, 20-wöchige Aktionspräsenz am
Atomwaffenstandort Büchel (Eifel)

http://www.atomwaffenfrei.de/

•Samstag, 15. April, Ostermarsch Bremen, 11 Uhr Auftaktkundgebung Bahnhofsplatz u.a. mit Herbert Behrens, MdB, 12 Uhr, Kundgebung Marktplatz u.a. mit Prof. Wolfram Elsner
http://www.bremerfriedensforum.de - Der Aufruf zum Ostermarsch wird in Kürze verschickt und kann unterzeichnet werden.

• 30. Mai bis 1. Juni, Bremen, Militärmesse UDT (bedeutet Undersea Defence Technologie) - Rüstungsunternehmen werden ihre neuesten Unterwassertechnologien präsentieren. Es wird zukunftsweisende wissenschaftliche Vorträge geben. Und man wird auf Verträge hoffen. Das ist die Regel bei derartigen Events. Hochkarätige Militärs aus aller Welt werden erwartet und Delegationen aus den Ländern, die an deutschen Rüstungsgütern interessiert sind. Für den 30. Mai wird eine öffentliche Aktion auf der Bürgerweide geplant.
siehe auch: http://www.udt-global.com/

• 8. Juli, Flaggentag der "Bürgermeister für den Frieden"
http://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Politik/Politische-Gremien/Mayors-for-Peace

• 7./8. Juli, G 20 Gipfel in Hamburg mit Gegengipfel und Großdemonstration - Den Aufruf des Bündnisses für die Demo findet ihr hier:
http://g20-demo.de/

• 21. bis 30. Juli, Bremen und Umgebung, Friedensritt 2017 - kommt Ihr mit? Stoppt das Geschäft mit dem Tod! Nehmt den Kriegen die Waffen!
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/Aufruf_FriRi_2017.pdf

•Sonntag, 6. August, 12 Uhr, Marktplatz Bremen, Mahnwache zum Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, Redner: Dr. Lars Pohlmeier (IPPNW)
http://www.bremerfriedensforum.de

• Freitag, 1. September, Antikriegstag
http://www.bremerfriedensforum.de

• Freitag/Samstag, 8. September, Internationaler Kongress, 9. September Menschenkette mit Kundgebung, Stoppt Ramstein!
http://www.ramstein-kampagne.eu/

• Treffen Bremer Friedensforum: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz bzw. Liebfrauenkirchhof (Wintermonate)

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Weitere Termine aus der Friedensbewegung:
http://www.friedenskooperative.de/termine.htm


IN EIGENER SACHE

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

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Verweise:


[1] Berichte von der Aktion gegen den Neujahrsempfang der Bundeswehr siehe unter: http://www.bremerfriedensforum.de/781/aktuelles/NEIN-ZU-NATO-UND-MILITARISIERUNG-Bremer-Friedensforum-haelt-Mahnwache-gegen-Bundeswehrempfang/
http://m.radiobremen.de/fernsehen/buten_un_binnen/video97550.html
und das "offizielle" Bremen:
http://www.senatspressestelle.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen146.c.193790.de&asl=bremen02.c.730.de

[2] Un-Willkommensgruß für Ursula von der Leyen mit Loriot
http://lokale-friedensarbeit.de/aktuelles/bremer-friedensforum-presseinformation-cdu-neujahrsempfang-frau-von-der-leyen-verzichten
http://www.bremerfriedensforum.de/779/aktuelles/Un-Willkommensgruss-fuer-Ursula-von-der-Leyen-mit-Loriot/

[3] Demonstration in Bremerhaven gegen Manöver in Osteuropa:
http://www.bremerfriedensforum.de/762/aktuelles/Demonstration-in-Bremerhaven-gegen-Manoever-in-Osteuropa-hat-starkes-Medienecho/
https://www.jungewelt.de/m/artikel/300546.kriegsmaschine-rollt.html
Rede von Tobias Pflüger in Bremerhaven:
http://www.imi-online.de/2017/01/09/stoppt-den-militaeraufmarsch/

[4] Protest/Widerstandssong Stopp Ramstein:
http://www.ramstein-kampagne.eu/2017/01/einladung-zum-mitmachen-wettbewerb-fuer-den-protest-widerstandssong-fuer-die-kampagne-stopp-ramstein/

[5] Plakatwettbewerb "Nein zu Drohnen - Stopp Ramstein"
http://www.ramstein-kampagne.eu/2017/01/einladung-zum-mitmachen-plakatwettbewerb-fuer-die-kampagne-stopp-ramstein/

[6] Panorama-Sendung "Donald Trump und US-Atombomben in Deutschland" in der ARD-Mediathek:
http://mediathek.daserste.de/Panorama/US-Atombomben-in-Deutschland-und-Donald-/Video?bcastId=310918&documentId=40422862

[7] Peter-Becker-Preis
http://www.versoehnungsbund.de
https://www.uni-marburg.de/konfliktforschung/pdf/peter-becker-preis-2016.pdf

[8] IMI-Studie:
http://www.imi-online.de/download/IMI-Studie2017-1-Bundeswehrwerbung-web.pdf

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 1 vom 5. Februar 2017
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049 - (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2017

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