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NEWSLETTER/195: Bremer Friedensforum 4 vom 2. Juli 2019


Newsletter Bremer Friedensforum 4 vom 2. Juli 2019


Inhalt heute:

++ Armin Stolle gestorben - Erinnern und Gedenken
01. Kein Krieg gegen Iran! - Jetzt unterschreiben
02. Keine Beteiligung an völkerrechtswidrigem Krieg gegen den Iran
03. Protestaktionen in Büchel - Für den Abzug der Atomwaffen und nukleare Abrüstung
04. Bremer Friedensforum beim Empfang des Generalkonsuls der Russischen Föderation in Hamburg
05. Friedenspolitik in den Koalitionsvertrag
06. Keine Erhöhung der Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts
07. Bremerhaven: Drehscheibe für Waffen
08. FAZ: Mehrheit gegen amerikanische Atomwaffen in Deutschland
09. Aachener Friedenspreis
10. Wir fordern die sofortige Freilassung von Chelsea Manning und Julian Assange
11. Sammelband Gesellschaft im Comic - Grafische Erzählungen zu Geschichte und Krieg
12. "Analyse" zur EU-Wahl - Brief an Die Linke
13. Stopp Air Base Ramstein
14. Rheinmetall entwaffnen
15. Freiheit für Frau Rackete #FreeCarola
16. Die Umwelt-Killer
17. Bremer Friedensforum im Netz
18. Terminkalender
19. In eigener Sache
20. Datenschutz


Armin Stolle gestorben

Bremen. Das Bremer Friedensforum trauert um einen seiner Mitbegründer: Armin Stolle starb am 7. Juni 2019 im Alter von 85 Jahren in der Hansestadt. Der langjährige Leiter der Gesamtschulen Ost und Mitte gehörte mehr als fünf Jahrzehnte zu den herausragenden Persönlichkeiten der außerparlamentarischen Bewegung in Bremen. Armin Stolle unterstützte unermüdlich neben der Friedensbewegung auch entwicklungspolitische Gruppen, internationale Solidaritätsaktionen und antifaschistische Initiativen. Bei zahlreichen Veranstaltungen wies er auf die enge Verbindung zwischen ziviler und militärischer Nutzung der Atomenergie hin. Bereits aktiv war der engagierte Rüstungsgegner in den Protestbewegungen gegen die Notstandsgesetze und gegen den Vietnam-Krieg. Anfang der 1970er Jahre reihte sich Armin Stolle in die Kampagne für die Ratifizierung der Ostverträge ein. Der ehemalige Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Bremen-Ost verließ die Partei 1993 nach den Änderungen am Asylrecht.

Das Bremer Friedensforum hat mit Armin Stolle einen sehr guten Freund, wichtigen Ratgeber und solidarischen Mitstreiter verloren. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, seinen Kindern und seiner Familie.

EINLADUNG:
Freund*innen, Kolleg*innen, Weggefährt*innen, Friedensaktivist*innen u.a. sind herzlich eingeladen am Montag, 15. Juli 2019, um 18 Uhr zum Erinnern und Gedenken an Armin. Ort: Villa Ichon, Goetheplatz 4.


1. Kein Krieg gegen den Iran!

Bremen. Mit größter Sorge und Betroffenheit verfolgt das Bremer Friedensforum die wachsende Gefahr eines Krieges gegen den Iran. Wir fordern die Bundesregierung mit Nachdruck dazu auf, alles zu tun, um den drohenden Krieg zu verhindern. Ein Krieg gegen den Iran wird nicht nur für die iranische Bevölkerung verhängnisvoll sein und abertausende menschliche Opfer bringen. Er ist geeignet, die gesamte Region des Mittleren und Nahen Ostens für einen längeren Zeitraum ins Chaos zu stürzen. Ein solcher Krieg hätte auch schwerwiegende Folgen für Europa und den Frieden in der Welt.

Die Möglichkeiten der Einflussnahme Deutschlands und der Europäischen Union auf die US-Regierung sind beschränkt. Andererseits hoffen wir, dass die USA ohne die Unterstützung ihrer Verbündeten, insbesondere in Europa, es nicht wagen werden, einen Krieg gegen den Iran vom Zaun zu brechen. Deshalb fordern wir die Bundesregierung dazu auf, klar und unmissverständlich zu erklären, dass Deutschland sich an einem Krieg gegen den Iran nicht beteiligen und den USA untersagen wird, ihre militärischen Einrichtungen auf deutschem Boden (u.a. diverse militärische Hauptquartiere in Ramstein-Miesbach und das Europäische Kommando der USA in Stuttgart-Vaihingen) im Falle eines solchen Krieges einzusetzen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Europäische Union für eine klare Stellungnahme gegen den Krieg zu gewinnen. Die Bundesregierung und die Europäische Union müssen für die Einhaltung des Iran-Atomabkommens eintreten und zusammen mit den anderen Unterzeichnerstaaten dieses Abkommens, der Russischen Föderation und der Volksrepublik China, eine humanitäre internationale Initiative zur Aufhebung aller Iran-Sanktionen zu starten. Die seit November 2018 in New York laufenden Verhandlungen für die Einrichtung einer von Massenvernichtungswaffen freien Zone im Mittleren und Nahen Osten muss aktiv unterstützt sowie für die Teilnahme der USA und Israels an diesen Verhandlungen Druck gemacht werden.

Kein Krieg gegen Iran! - Jetzt unterschreiben

Link siehe unter [1]


2. Keine Beteiligung an völkerrechtswidrigem Krieg gegen den Iran

Bremen. "Aufstehen" Bremen, das Bremer Friedensforum und IALANA haben zur aktuellen Situation im Iran den Bremer Bundestagsabgeordneten und dem EU-Parlamentsabgeordneten Joachim Schuster einen offenen Brief geschrieben. Stoßrichtung/Forderung, möglichst schnell im Vorfeld der USA deutlich zu signalisieren, dass Deutschland den völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Iran nicht mitmachen wird und die Vorbereitung und Einsatz (Flug und Landverbot amerikanischer Militäreinsätze) von Stützpunkten der USA in Deutschland verbieten wird. Von Doris Achelwilm (MdB, Die Linke) und Joachim Schuster (MdEP, SPD) gibt es erste Antworten auf den Brief.

Den Wortlaut des Briefes und die Antworten schickt das Bremer Friedensforum auf Anfrage gern zu.


3. Gemeinsamer Aufruf des Bundesausschuss Friedensratschlag und der Kooperation für den Frieden:
Protestaktionen in Büchel - Für den Abzug der Atomwaffen und nukleare Abrüstung

Kassel/Bonn. Das Ende des INF-Vertrages ist ein beunruhigendes Zeichen. Europa droht die Stationierung von neuen atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen. Unklar bleibt, ob der Atomwaffenteststopp bestand hat. All dies zeigt, wie dringend notwendig nukleare Abrüstung sowie Aktivitäten für Frieden und Entspannung sind. Der Abzug der Atomwaffen aus Büchel wäre ein wichtiges Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt. Dies würde den Ausstieg aus der Nuklearen Teilhabe der NATO bewirken und den Weg ebnen für die Unterzeichnung des UN-Verbotsvertrages für ein Atomwaffenverbot. Dies sind dringend notwendige Schritte um die weltweite nukleare Aufrüstung zu stoppen und umzukehren. Die Anschaffung neuer deutscher Trägerflugzeuge für die US-Atomwaffen in Büchel würde hingegen einen Rückschlag bedeuten.

Auf geht's nach Büchel! Wir setzen uns für Frieden und Abrüstung ein. Die Protestaktionen in Büchel sind ein wichtiges Zeichen an die Politik um Druck aufzubauen. Es ist dringend geboten, dass wir die Bundesregierung zu konkreten Schritte auffordern, damit wir der Vision einer atomwaffenfreien Welt näher kommen. Dazu gehört:

  • Der Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel und die Beendigung der Nuklearen Teilhabe im Rahmen der NATO;
  • Keine neuen Trägerflugzeuge für die US-Atomwaffen in Büchel;
  • Die Unterzeichnung des UN-Verbotsvertrages für Atomwaffen.

Kommt nach Büchel! Die Aktionspräsenz ist am 26. März gestartet und wird bis zum 9. August laufen. Bremer*innen fahren vom 11. bis 14. Juli nach Büchel.

Weitere Informationen unter:
http://www.atomwaffenfrei.de

Einen Terminkalender der Protestaktionen gibt es unter:
https://buechel-atombombenfrei.jimdo.com


4. Bremer Friedensforum beim Empfang des Generalkonsuls der Russischen Föderation in Hamburg

Hamburg/Bremen. Die russische Fahne wehte am Morgen auf dem Dach des Hotels Atlantic Kempinski in Hamburg. Aus Anlass des russischen Nationalfeiertages hatte der Generalkonsul der Russischen Föderation Andrei Sharashkin zu einem Empfang in diesem Hause eingeladen. Neben anderen Personen aus Politik, Wirtschaft, Religion, Kultur und Wissenschaft waren Barbara Heller, Hartmut Drewes und Horst Otto als Vertreter des Bremer Friedensforums zugegen. Sie hatten Anfang des Jahres ein Gespräch mit dem Generalkonsul, da das Friedensforum eine erste Deutsch-Russische Friedenswoche in Bremen plant. Den Empfang leitete ein Kinderchor ein, der die Nationalhymnen Russlands und Deutschlands sang. Anschließend sprach der Generalkonsul. Er führte eine Reihe von Aktivitäten zwischen Russland und der Bundesrepublik Deutschland wie auch zwischen Hamburg und Sankt Petersburg auf. Danach sprach für den Senat der Hansestadt Hamburg Staatsrat Andreas Rieckhof. Er beschrieb detailliert die Beziehungen zwischen den beiden Partnerstädten in vielfältigen Bereichen, u.a. in Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung. Zum Beispiel fünfzehn Schulen der Hansestadt haben Partnerverhältnisse zu Schulen in Sankt Petersburg. Beide Redner betonten, wie wichtig ihnen trotz zum Teil schwieriger internationaler Entwicklungen die starken Beziehungen sind, die nicht nur dem gegenseitigen wirtschaftlichen Nutzen dienen, sondern auch der Stabilität guter Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang wurde von Sharashkin auch die jüngste Absichtserklärung des Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg genannt, die für eine Effizienzpartnerschaft zwischen Deutschland und Russland eintritt.

Link:
https://www.bremerfriedensforum.de/1155/aktuelles/Pressemtteilung/


5. Friedenspolitik in den Koalitionsvertrag!

Bremen. In einem offenen Brief des Bremer Friedensforums an SPD, Grüne und Die Linke zum Beginn der Koalitionsverhandlungen heißt es: Die Mehrheit der bundesdeutschen, so auch der Bremer Bevölkerung spricht sich gegen Rüstungsexporte und die Erhöhung der Rüstungsausgaben aus, will das Verbot von Atomwaffen und gute Beziehungen zu Russland. In diesem Sinn erhofft das Bremer Friedensforum, dass die Koalitionspartner des »Reformbündnisses« die folgenden friedenspolitischen Themen in ihr gemeinsames Regierungsprogramm mit hineinnehmen:

  • die Bremische Initiative (Bürgerschaftsbeschluss vom 7.12.2017) im Bundesrat für eine Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages weiter verfolgen,
  • die weltweite Bewegung der »Bürgermeister für den Frieden« aktiv unterstützen,
  • die Stelle eines Beauftragten für Rüstungskonversion beim Senat wieder einrichten, um langfristig zivile Perspektiven für Bremer Rüstungsbetriebe zu entwickeln,
  • einen Lehrstuhl für Friedensforschung und zivile Konfliktbearbeitung an der Universität Bremen einrichten,
  • die Partnerschaft mit einer Region und/oder einer Stadt der Russischen Föderation anstreben, um die angespannten Beziehungen zu Russland zu normalisieren (Bremen und das Saarland sind die einzigen Bundesländer, die keine regionale Partnerschaft mit Russland haben) und eigene Kontakte Bremens mit Russland schaffen, wie es Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern praktizieren,
  • keine Transporte für Manöver und Truppenstationierungen im Osteuropa über Bremerhaven,
  • die Bremischen Häfen für Rüstungsexporte, Waffen- und Munitionsexporte sperren,
  • die Erhaltung der Zivilklausel im Hochschulbereich.
  • Es gilt, endlich Straßen umzubenennen, die mit Namen der deutschen Kriegs- und Kolonialgeschichte eng verbunden sind (z.B. Hindenburg, Langemarck, Lüderitz), sowie die Altmannshöhe umzuwidmen.
  • Der Neujahrsempfang der Bundeswehr gehört wieder in die Kaserne, denn die Bundeswehr gehört nicht ins Rathaus und ebensowenig in Schulen und Jobcenter.

Siehe Links unter [2]


6. Keine Erhöhung der Rüstungsausgaben auf zwei Prozent des Bruttoinlandprodukts

Bremen. Der Antrag der Bremer IG Metall-Delegiertenkonferenz steht bereits auf der Webseite Rüstungskonversion https://ruestungskonversion.de/: "Der 24. Ordentliche Gewerkschaftstag möge beschließen:

Die IG Metall unterstützt den Appell "Abrüsten statt Aufrüsten" und beteiligt sich an der Unterschriftensammlung unter diesen Appell. Die IG Metall setzt sich eine Entspannung der Beziehungen zwischen Deutschland und Russland ein.

Begründung:
Aufrüstung und eine Militarisierung der Außenpolitik sichern nicht den Frieden, sondern führen immer zu einer weiteren Verschärfung und Spannung auf internationaler Ebene. Inzwischen wird das Militär von deutschen Politikern und Medien schon als normaler Bestandteil der Außenpolitik angesehen. Ebenso werden mit einer solche Politik auch Fluchtgründe nicht bekämpft, sondern im Gegenteil geschürt..."

Link:
https://ruestungskonversion.de/artikel_346.html


7. Bremerhaven: Drehscheibe für Waffen

Bremen. Raketen, Sprengstoff und Munition: Viele Rüstungsexporte werden über Bremerhaven abgewickelt. (Weser Kurier, 2. Mai 2019)

Link zum Artikel siehe [3]


8. FAZ: Mehrheit gegen amerikanische Atomwaffen in Deutschland

Bremen. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung ist für einen Abzug aller amerikanischen Atombomben aus Deutschland.

Link zum Artikel siehe unter [4]


9. Aachener Friedenspreis

Bremen. Am 8. Mai wurden die PreisträgerInnen des Aachener Friedenspreises, der am 1. September 2019 verliehen wird, bekannt gegeben: Elke Koller für den regionalen Initiativkreis gegen Atomwaffen und Monika Küpker für unsere Proteste in Büchel für die Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt".

Link: [5]

Kommentar auf der Facebook-Seite Bremer Friedensforum: "Büchel ist überall - atomwaffenfrei.jetzt: Das ist natürlich auch ein Preis für euch, denn ohne die Unterstützung der inzwischen über 60 Trägerkreisorganisationen der Kampagne wäre unser Einsatz gegen Atomwaffen überhaupt nicht möglich! Bremer Friedensforum: Ihr seid klasse!"


10. Wir fordern die sofortige Freilassung von Chelsea Manning und Julian Assange

Bremen. Im April 2010 veröffentlichte die Whistleblower-Plattform Wikileaks von Julian Assange hunderttausende als geheim klassifizierte US-Dokumente. Dadurch wurden schlimme völkerrechtliche und kriminelle Verstöße der USA aufgedeckt, darunter das Video "Collateral Murder". Bis heute werden Chelsea Manning und Julian Assange wegen Whistleblowing politisch verfolgt. Besonders von Julian Assange und Wikileaks wurden Tausende von geheimen Dokumenten veröffentlicht, die illegale Kriegsführung, umfassende Menschenrechtsverletzungen, undemokratisches und autoritäres Verhalten führender Regierungen und Politiker dokumentierten. Wir wissen und haben nicht vergessen, dass die Enthüllungen damals zahlreiche kriminelle Rechtsbrüche ans Licht brachten. Wir sind der Auffassung, dass Rechtsbrüche ohnehin keinen Geheimnisschutz beanspruchen dürfen und die Offenlegung solcher Vorgänge von strafrechtlicher Verfolgung freigestellt werden muss. Wir wenden uns gegen die vielfältigen Verdächtigungen und Unterstellungen gegen Chelsea Mannings und Julian Assange. Wer die Wahrheit an die Öffentlichkeit bringt und für diese einsteht, muss mit der Verfolgung derer rechnen, deren Lügen, Betrug und Menschenrechtsverletzungen an die Öffentlichkeit gezerrt wurden. Krieg beinhaltet immer die Lüge - Frieden bedeutet auch Wahrheit und Solidarität. Unsere Solidarität gilt Chelsea Manning und Julian Assange. Wir fordern ihre sofortige Freilassung. Stattdessen und dafür werden wir uns immer einsetzen: Bestraft die Täter der geheim gehaltenen Verbrechen, nicht diejenigen, die sie aufdecken und veröffentlichen!

Video-Interview von Weltnetz.TV mit Gerhard Baisch, stellvertretender Vorsitzender der IALANA und aktiv im Bremer Friedensforum: [6]


11. Sammelband Gesellschaft im Comic - Grafische Erzählungen zu Geschichte und Krieg

Bremen. Eine Textsammlung haben Heike Oldenburg und André Sven Maertens unter Mitarbeit von Chang, Pi-Yun mit Illustrationen von Walter Moers, 61Chi und Gerhard Mauch herausgegeben. "Mit dem dritten Band der Reihe "Zeichnen und Erzählen" schließen wir den Bogen und kommen zu grafischen Erzählungen über krisenhafte Geschehnisse in Gesellschaften und die damit zusammenhängenden militärischen bzw. militaristischen Denkweisen und Handlungen."

"Gesellschaft im Comic" ist beim Verlag Books on Demand (Norderstedt) erschienen, hat 128 Seiten (Format 15,5 x 22 cm) und ist zum Preis von 6 Euro im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-749453917). Herausgeber ist der Germanist André Sven Maertens.

Kontaktadresse für alle Fragen zu diesem Band:
Facebook: @politikimcomic
Mehr Informationen und Online-Bestellung unter: [7]


12. "Analyse" zur EU-Wahl - Brief an Die Linke

Bremen. Horst Otto hat den Vorsitzenden der Partei Die Linke, Katja Kipping und Bernd Riexinger, einen Brief geschrieben. Darin heißt es: ..."soeben habe ich Ihre "Ersten Schlussfolgerungen zu den Wahlen" mit großem Interesse gelesen. Es ist bemerkenswert und bezeichnend, dass Sie auf sieben Seiten nicht mit einem einzigen Wort das Thema Frieden erwähnen. Angesichts der offensichtlichen Budgetsteigerungen für Mordgerät sowohl in der BRD (Merkels 2 % BIP-Ziel), als auch auf EU-Ebene, geben Sie zu erkennen, dass Frieden und Abrüstung in Ihrer Gedankenwelt allenfalls peripher eine Bedeutung haben. Da lamentieren Sie, dass Ihre Forderungen nicht zugespitzt waren und somit von möglichen Wählerinnen und Wählern nicht wahrgenommen wurden. Dafür haben gerade Sie, die Unterzeichner der "Schlussfolgerungen" alles getan. So wurde bereits vor längerer Zeit die zugespitzte Losung: "Raus aus der NATO" auf die hinteren Seiten Ihres Programms verbannt. Eine weitere zugespitzte Losung wäre z.B. gewesen: "Kein Steuergeld für EU-Kampfjet" oder "Keine Panzerautobahnen der NATO an die russische Grenze!"

Und da sind wir beim nächsten Thema: Kein Wort finden wir bei Ihnen zu Russland. Das passt ins Bild. Wir erinnern uns, dass auf dem letzten Parteitag mit der Nominierung der Kandidaten für das EU-Parlament per Verfahrenstricks eine Stellungnahme zu Russland verhindert wurde. Da sind inzwischen selbst Landesverbände der CDU in ihrem Erkenntnisgewinn weiter und streben ein Ende der Konfrontationspolitik an. Gerade von einer Partei, wie sie Die Linke sein will, erwarte ich zugespitzte und radikale Forderungen, wenn es um Krieg und Frieden geht. Ansonsten wird der "Gebrauchswert der Linken", wie Sie es mehrfach betonen, gegen Null gehen. Lassen Sie mich zum Schluss festhalten: Ich hoffe darauf und unterstütze alle Schritte jener Mitglieder Ihrer Partei, die für klare Antikriegspositionen und Abrüstung stehen."


13. Stopp Air Base Ramstein

Bremen. 5000 Teilnehmer*innen demonstrierten bei drückender Hitze vor der Air Base Ramstein, um gegen den völkerrechtswidrigen Dohnenkrieg und die US-Kriegführung und ihre deutsche Unterstützung von dieser zentralen Drehscheibe der US-Kriegspolitik zu demonstrieren. Eine Delegation aus Bremen hat an der bundesweiten Friedensdemonstration am 29. Juni teilgenommen. Die US-Air-Base in Ramstein/Pfalz spielt in den Kriegs-Plänen der USA eine große Rolle, da dort sowohl die Einsatz- als auch Befehlszentrale für Luftattacken und Luftschläge gegen den Iran wäre. Die Air Base ist ebenso für die nachrichtendienstliche Überwachung der gesamten Region sowie für die Kommunikation zwischen dem Nahen Osten und Europa unverzichtbar. Die Drohneneinsätze in diesem Krieg - ebenso wie in Afghanistan, Jemen und Irak - würden von Ramstein organisiert werden.

Weitere Informationen der Kampagne "Stopp Air Base Ramstein":
https://www.ramstein-kampagne.eu/


14. Rheinmetall entwaffnen

Bremen. Das Bremer Friedensforum unterstützt den diesjährigen Aufruf für die Demonstration "Rheinmetall entwaffnen" am Samstag, 7. September. Im Rahmen des Camps vom 1. bis 9. September wird die Demonstration wieder einer der Höhepunkte des vielfältigen Programms sein und ein gemeinsames Zeichen gegen Kriegsproduktion und für ein friedliches Miteinander setzen. Rheinmetall als Deutschlands größter Rüstungskonzern ist aktiver Motor in einem zerstörerischen Räderwerk von Ausbeutung, Krieg und Abschottung. Als Produktions- und Erprobungsstätte für Panzer, Waffen und Munition des Rheinmetall-Konzerns ist Unterlüß ein guter Kristallisationspunkt, um antimilitaristisch zusammenzukommen: der Ort ist Teil einer ungeheuren Ballung an militärischen Anlagen. Für die Vorbereitung zweier Weltkriege diente die Lüneburger Heide dazu, die materiellen Voraussetzungen zu schaffen. Und bis heute wird diese Tradition der Kriegsvorbereitung fortgesetzt.

Weitere Informationen:
rheinmetallentwaffnen.noblogs.org


15. Freiheit für Frau Rackete #FreeCarola

Bremen. Carola Rackete, Kapitäntin der Sea Watch 3, wurde auf Anweisung von Italiens Innenminister Salvini festgenommen, weil sie mit 40 Flüchtlingen in Lampedusa angelegt hat. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich für ihre Freilassung einsetzt. Seenotrettung ist kein Verbrechen! Eigentlich ist die Rettung die Aufgabe des Staates oder der Staatengemeinschaft. Stattdessen schottet die EU sich weiter ab.

Bitte unterstützen:
https://www.openpetition.de/petition/online/freiheit-fuer-frau-rackete-freecarola


16. Die Umwelt-Killer

Bremen. Fast unbeachtet von der Öffentlichkeit führt sich das Militär als einer der schlimmsten Umweltsünder auf. In dem Rubikon-Artikel von Reiner Braun (Redner beim letzten Ostermarsch in Bremen) heißt es: "...Es existieren über 1.000 Militärbasen auf der Welt. Militärische Landnutzung beeinträchtigt die Lebensqualität, Gesundheit und Ernährung betroffener Gemeinschaften. Lösungsmittel, Treibstoffe und andere giftige Chemikalien aus militärischen Aktivitäten verbleiben über Jahrzehnte in der Umwelt..."

https://www.rubikon.news/artikel/die-umwelt-killer


17. Bremer Friedensforum im Netz

Mehr Informationen bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar. Friedenspolitische News aus Bremen gibt es auch auf Twitter!

http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum
https://twitter.com/ekkehardlentz1


18. Terminkalender

• Mittwoch, 3. Juli, 16 Uhr, Linkstreff, Bremen, Buntentorsteinweg 109, "Krieg beginnt hier - Bremen endlich abrüsten! Waffenverbotszone statt Rüstungshochburg!" Bei Kaffee und Kuchen wird im Rahmen der geplanten Mitgliederbefragung der Partei Die Linke zu den Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen diskutiert.

• Mittwoch, 3. Juli, 19 Uhr, AG Frieden von #Aufstehen Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4

• 11. bis 14. Juli, Bremer*innen fahren nach Büchel
Einen Terminkalender der Protestaktionen gibt es hier:
https://buechel-atombombenfrei.jimdo.com

• Dienstag, 6. August, 12 Uhr, Marktplatz Bremen, Mahnwache zum 74. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, Rednerinnen: Xanthe Hall (IPPNW/ICAN Deutschland) und Clara Tempel (JunepA - Jugendnetzwerk politische Aktion)

• voraussichtlich Samstag, 31. August, 12 Uhr Marktplatz Bremen, Kundgebung zum Antikriegstag mit Herbert Behrens (ver.di)

• Sonntag, 1. September, 11:30 Uhr, Antikriegstag, Enthüllung Mahnmal am neuen Standort Lidice-Haus, Bremen

• Samstag, 7. September, Unterlüß/Lüneburger Heide, Demonstration "Rheinmetall entwaffnen"

• Sonntag, 8. September, 11 Uhr, Bunker Valentin, Bremen-Farge, Musikalischer Friedensgottesdienst: Friedensmesse von Karl Jenkins - "The Armed Man/ Der Bewaffnete Mensch"

• Freitag, 20. September, 18 Uhr, Rathaus Verden/Aller, Rebellinnen gegen den Krieg - Anita Augspurg-Preis der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, Verleihung an die Preisträgerin: Rasha Jarhum, Jemen

• Mittwoch, 13. November, 19 Uhr, Festakt und Verleihung Habenhauser Friedenspreis an Regina Heygster, die sowohl für die Idee als auch für die Kunst am Friedenstunnel in Bremen verantwortlich ist. (In Erinnerung an den Frieden von Habenhausen, der am 15.11.1666 zwischen der freien Reichsstadt Bremen und der damaligen Großmacht Schweden im einstigen Dorf Habenhausen vor den Toren Bremens geschlossen wurde.)


Regelmäßige Termine:

• Treffen Bremer Friedensforum: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz, in den Wintermonaten: Unser Lieben Frauenkirchhof

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

Weitere Termine aus der Friedensbewegung:
http://www.friedenskooperative.de/termine.htm

Weitere Informationen aus der Friedensbewegung:
www.friedensratschlag.de/


19. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.


Anmerkungen:

[1] Kein Krieg gegen Iran! - Jetzt unterschreiben
https://www.bremerfriedensforum.de/1148/aktuelles/Kein-Krieg-gegen-Iran-Unterschriftenaktion-gestartet-Jetzt-unterschreiben/

[2] Bremen - Friedenspolitik in den Koalitionsvertrag!
https://www.bremerfriedensforum.de/1152/aktuelles/Friedens-und-Abruestungsfrage-muss-Teil-der-Koalitionsverhandlungen-sein/
https://www.jungewelt.de/artikel/356592.friedenspolitik-in-den-koalitionsvertrag.html
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/politik/koalitionsverhandlungen-bremen-wuensche-forderungen-an-politik-100.html

[3] https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-widerstand-gegen-ruestungsexporte-ueber-bremerhaven-_arid,1826032.html

[4] https://www.faz.net/aktuell/politik/mehrheit-gegen-amerikanische-atomwaffen-in-deutschland-16151743.html

[5] https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/aachen-friedenspreis-bekanntgabe-100.html

[6] https://weltnetz.tv/video/1874-assange-droht-die-todesstrafe

[7] https://www.bod.de/buchshop/gesellschaft-im-comic-andre-sven-maertens-9783749453917

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 4 vom 2. Juli 2019
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049 - (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2019

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