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BERICHT/222: Kein Frieden mit der Nato! (ZivilCourage)


ZivilCourage Nr. 6 - Dezember 2008
Das Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus der DFG-VK

Kein Frieden mit der Nato!
Die Beteiligung der DFG-VK an den Protesten gegen den Nato-Geburtstag im April in Baden-Baden und Straßburg

Von Monty Schädel


Schon kurz nach der Festlegung des Jubiläums-Gipfels der Nato auf die Region des französischen Strasbourg mit einem Teil des Programms in der Bundesrepublik Deutschland im vergangenen Jahr auf der Nato-Konferenz in Bukarest haben Teile der deutschen und französischen Friedensbewegung nicht nur erklärt, gegen den Gipfel ihr demokratisches Recht auf Protest ausüben zu wollen, sondern auch mit den Vorbereitungen dazu begonnen. In den vergangenen Monaten nahmen die Planungen dann bereits konkretere Züge an. Sowohl in der deutschen und französischen wie auch in der internationalen Friedensbewegung bis in die USA finden mittlerweile konkrete Vorbereitungen statt.

In der Bundesrepublik haben sich bereits im September VertreterInnen unterschiedlicher Organisationen und Strukturen zu spektrenübergreifenden gemeinsamen Protesten verabredet. Anfang Oktober kamen etwa 100 Aktive aus 16 europäischen Ländern und der USA in Stuttgart zusammen und bestätigten die gemeinsame Vorbereitung der Proteste. Schwerpunkte dieses gemeinsamen Protestes sollen Camps zur Unterkunft der demonstrierenden Menschen, eine internationale Demonstration, ein Friedenskongress/Gegengipfel und Aktionen des zivilen Ungehorsam sein.

Daneben wird es eine Vielzahl von Protesten und Veranstaltungen unterschiedlicher Art geben, die einzelne Organisationen oder Spektren organisieren, um speziell ihre Ziele und Inhalte zu transportieren.

Für die DFG-VK sollte der Protest Anlass sein, sich bundesweit in die Planungen des Protestes und die Diskussionen über die Rolle der Nato in der der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einzubringen. Ein Kriegsbündnis hat keine Berechtigung zu feiern und die einzige deutsche Friedensorganisation mit einen bundesweiten Netz von Aktiven sollte dieses deutlich zum Ausdruck bringen. In der DFG-VK haben sich in den vergangenen Monaten deshalb mehrere Aktive an unterschiedlichen Stellen des Protestes eingebracht. Zur Koordinierung eines gemeinschaftlichen Auftretens und Agierens haben sie sich regelmäßig in Telefonkonferenzen getroffen und eine Mailingliste zur Verständigung über Entwicklungen und Absprachen eingerichtet. Planungen gehen u.a. dahin, sich aktiv am Friedenskongress zu beteiligen und eine DFG-VK-Friedensfahrt mit dem Fahrrad von Baden-Baden nach Strasbourg am 4. April zu organisieren. Weitere Interessierte, die sich an den Vorbereitungen der DFG-VK beteiligen wollen, sind herzlich willkommen.

Mit dem Nato-Jubiläumsgipfel bietet sich für die DFG-VK darüber hinaus die Chance, sich als Scharnier zwischen unterschiedlichen friedenspolitischen und antimilitaristischen Positionen des Widerstandes als Organisation der Vielfalt und der bundesweiten Präsenz zu präsentieren. Ist das Handeln der DFG-VK-Gliederungen und -Kampagnen nicht bereits jetzt überall ein Handeln gegen aktuelle Nato-Politik?

Kommen wir unserer Verantwortung als einer der grüßten Friedensorganisationen nach und leisten so unter günstigen Bedingungen auch noch etwas für steigende Mitgliederzahlen. Wer wenn nicht die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen sollte besser dafür geeignet sein, gegen einen Gipfel von Kriegstreibern zu mobilisieren und die Organisation maßgeblich mit zu bestimmen.

Unser tägliches DFG-VK-Handeln in den Dienst der Mobilisierung zum Nato-Gipfel zu stellen bedeutet also doppelten Gewinn:

Für uns, da viele die DFG-VK als bundesweite friedenspolitische Kraft wahrnehmen können und weil unsere Inhalte breiter diskutiert sowie gestreut werden können, und
für die Mobilisierung, da wir mit der Verbindung unseres Engagements mit dem Nato-Gipfel Menschen über die Proteste und deren Notwendigkeit erreichen.

Neben diesem Engagement der Aktiven der DFG-VK wird aber auch dieser Protest wieder einen großen finanziellen Bedarf haben. Ein eigenständiges und unabhängiges Auftreten der DFG-VK in dem Gesamtprotest braucht auch die finanzielle Unterstützung möglichst vieler einzelner Menschen.

Wir bitten deshalb um zielgerichtete Spenden auf unser DFG-VK-Konto Nr. 8304601 bei der Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 37020500) mit dem Verwendungszweck "Anti-Nato 2009".

Weitere Informationen: Unter www.kein-frieden-mit-der-nato.de haben wir auf der Internetseite der DFG-VK einen Sonderbereich zur Mobilisierung und Information zu den Nato-Protesten eingerichtet. Daneben gibt es eine zentrale Mobilisierungsseite des spektrenübergreifenden Vorbereitungskreises unter www.no-to-nato.org.

Ansprechpartner in der DFG-VK für die Protestaktionen sind Monty Schädel (Bundesgeschäftsführer; eMail schaedel@dfg-vk.de, Telefon 0177-8871014) und Roland Blach (baden-württembergischer Landesgeschäftsführer; eMail bawue@dfg-vk.de, Telefon 0711-215 51 12)

Monty Schädel ist DFG-VK-Bundesgeschäftsführer.


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Quelle:
ZivilCourage Nr. 6 - Dezember 2008, S. 12
Das Magazin für Pazifismus und Antimilitarismus der DFG-VK
Herausgeberin: Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK e.V.),
Kasseler Straße 1A, 60486 Frankfurt
Redaktion: ZivilCourage, Postfach 90 08 43, 21048 Hamburg
Tel. 040/18 05 82 87, Telefax: 03212-10 28 255
E-Mail: zc@dfg-vk.de
Internet: www.zc-online.de

Erscheinungsweise: zweimonatlich
Jahres-Abonnement: 12,00 Euro einschließlich Porto
Einzelheft: 2,00 Euro


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Januar 2009