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ATTAC/1621: Attac fordert sofortigen Schuldenschnitt für Griechenland


Attac Deutschland - Pressemitteilung
Berlin / Frankfurt am Main, 19. Juni 2015

Attac fordert sofortigen Schuldenschnitt für Griechenland

Aktion zeigt Not der Bevölkerung durch Kürzungsprogramme / Attac-Block bei Demo "Europa.Anders.Machen." morgen in Berlin


Einen Tag vor der Demonstration "Europa.Anders.Machen." am Samstag in Berlin hat Attac heute mit einer Aktion vor dem Reichstag auf die Not der griechischen Bevölkerung hingewiesen und einen sofortigen Schuldenschnitt der EU sowie ein Ende der Kürzungsprogramme für Griechenland gefordert.

Die Aktion zeigte eine ältere griechische Frau (dargestellt von einer Attac-Aktivistin), die vor einer überdimensional großen Dose Katzenfutter sitzt und aus ihr löffelt. Im Hintergrund prangte eine griechische Flagge mit dem Schriftzug "Danke für die Armut, Schäuble!"

"Als Hardliner selbst in der deutschen Regierung trägt Bundesfinanzminister Schäuble eine maßgebliche Verantwortung für die kompromisslose Haltung der EU-Kommission gegenüber Athen - und damit für die tödlichen Folgen der Austeritätspolitik in Griechenland", sagte Werner Rätz vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. "Die brutalen Kürzungen sind Ausdruck einer menschenfeindlichen Politik, die das Recht auf Leben und die Menschenwürde dem Profitinteresse unterordnet."

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel pochte in ihrer Regierungserklärung am Donnerstag darauf, dass Griechenland die von EU-Kommission, EZB und IWF geforderten neoliberalen Reformen umsetzt - als Bedingung für die Auszahlung der dritten Rate des so genannten Hilfspaketes. Dabei geht es vor allem um weitere Einschnitte beim Rentensystem. Erhält Griechenland das Geld nicht, und der IWF besteht auf der Rückzahlung von etwa 1,6 Milliarden Euro am 30. Juni, droht dem Land Ende des Monats die Staatspleite. Einen Zahlungsaufschub schloss IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag aus.

"Diese Erpressung Griechenlands muss aufhören. Ein Schuldenerlass ist unumgänglich. Das wissen Merkel und Schäuble. Ihnen geht es darum, Griechenland vorher noch so viele neoliberale Reformen wie möglich abzupressen", stellte Werner Rätz fest.

Attac fordert eine europäische Schuldenkonferenz, um die Verbindlichkeiten Griechenlands und anderer Schuldenstaaten zu überprüfen. Bis dahin müsse auch der IWF vollständig auf Zahlungen Griechenlands verzichten.

Attac beteiligt sich am morgigen Samstag mit einem eigenen Block an der Demonstration "Europa.Anders.Machen" in Berlin.


Weitere Informationen:

Demonstration "Europa.Anders.Machen":
www.attac.de/20JBerlin

Report des griechischen Wahrheitskomitees zu den öffentlichen Schulden (Truth Committee on Public Debt / Kurzfassung):
http://cadtm.org/Executive-Summary-of-the-report

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Quelle:
Pressemitteilung vom 19.06.2015
Attac Deutschland, Pressestelle
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Tel.: 069/900 281-31; Fax: 069/900 281-99
E-Mail: presse@attac.de
Internet: www.attac.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2015

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