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FREE GAZA/052: Unterstützung - Solidaritätsadressen - 2 (Free Gaza)


The Free Gaza Movement - Stand 30. Mai 2010

Unterstützung


Stellungnahme von Fanny-Michaela Reisin,
Präsidentin der Internationalen Liga für Menschenrechte

Die Flotille "Free Gaza" - eine internationale Gesandtschaft der Zivilgesellschaften in humanitärer und menschenrechtlich dringender Mission

Die Flotille "Free Gaza" ist keine Armada einer nationalen Marine. Ihre Schiffe steuern nicht mit Bomben und Kanonen auf ihr Ziel.

An Bord sind mehrere hundert couragierte Zivilisten, Gesandte der Zivilgesellschaftern vieler Nationen.

Ihre Fracht: Baumaterial, Medikamente, Schul- und Spielzeug etc; Güter also, die zum Leben gebraucht werden und deshalb von unzähligen Menschen weltweit zusammengetragen und nach als Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung von Gaza verschifft worden sind. Die Lebenssituation der fast 2 Millionen Bewohner des winzigen, von Israel durch die vor mehr als zehn Jahren errichtete Trennmauer vom Rest der Welt abgesperrten Landstreifens war schon lange bedrängt. Im Würgergriff der noch unter Olmerts Regentschaft im Jahre 2007 verhängten Blockade jeglicher Einfuhr bitter benötigter Mittel der Grundversorgung, die von Israel selbst nach seiner mörderischen Zerstörungsinvasion "Casted Blead" nicht gelockert, sondern gegen dem Willen der internationalen Völkergemeinschaft verschärft worden ist, spitzen sich die Verhältnisse zur Unlebbarkeit zu.

Die Mission der Flotille ist unmissverständlich: Die Zivilgesellschaften vieler Nationen auf allen Kontinenten sind nicht länger bereit, tatenlos hinzunehmen, dass Israel die systematische Abriegelung und Erdrosselung der Bevölkerung von Gaza gestattet bleiben.

Israel steht nicht über dem internationalen Recht. Die Interessen seiner Bevölkerung haben keinen höheren Rang als das Gebot der Menschlichkeit und die Verpflichtung zur Einhaltung der universellen Menschenrechte, die von der internationale Staatengemeinschaft jedem Menschen ungeachtet der Nationalität, des Glaubens und der ethnischen Herkunft zugesichert sind.

Die Regierenden in Israel wären gut beraten, die friedliche und menschliche Botschaft der internationalen Gesandtschaft "Free Gaza" wohlwollend aufzunehmen, wenn sie nicht die Mehrheit der Zivilgesellschaften aller Nationen gegen sich aufbringen wollen.

Die UNO, die Regierenden ihrer Mitgliedstaaten und namentlich die Politikelite Nordamerikas, Australiens und der EU sind gehalten, die humanitäre und menschenrechtlich dringende Mission zu unterstützen und sie vor gewalttätigen Übergriffe israelischer Siedler und der Armee zu schützen, wenn sie nicht unter den Druck der Bevölkerungsmehrheiten in den eigenen Ländern geraten wollen.

Die Flotille "Free Gaza" ist Vorbote einer neuen Politikpraxis. Hinter ihr steht die politische Kraft und Entschlossenheit von Millionen auf dem Globus, die Autorität der Menschenrechte und den Höchstrang der humanitären Fürsorge und Solidarität zu verteidigen. Gewaltfrei und doch der ganzen Kraft.

Welch hoffnungsvolle Botschaft für die Menschen in Gaza - und nicht nur für sie.

URL: http://www.freegaza.de/docs/reisin.html


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"Diese Aktion ist von größter Wichtigkeit, da sie - und erst recht die zu erwartende israelische Reaktion - die Weltöffentlichkeit auf die unerträgliche Situation im Gazastreifen, aber auch in den übrigen von Israel besetzte Gebieten hinweisen wird. Ich halte diese gefährliche und mutige Reise für eine Friedensmission im besten Sinne des Wortes, da die Lage in Gaza und die Verhinderung einer Lösung des Konflikts um Palästina eine permanente Bedrohung des Friedens nicht nur im Nahen Osten sondern weit darüber hinaus darstellt."
Prof. Dr. Werner Ruf


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Stellungnahme von Hermann Dierkes,
Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE, Duisburg

Ich verfolge mit großer Spannung die Fahrt der Hilfsflotte und wünsche, dass sie unbehelligt ihre dringend benötigte Lieferung zu den Menschen nach Gaza bringen kann. Die Aktion ist bewundernswert und verdient die Unterstützung aller Menschen, die guten Willens sind. Ich fordere die Bundesregierung, die politischen Instanzen der EU und die UN auf, der unakzeptablen und völkerrechtswidrigen Drohung der israelischen Regierung, die Flottilie militärisch zu kapern und in ihre Gewalt zu bringen, energisch entgegenzutreten. Ich selbst war soeben eine Woche in Palästina und Israel, habe die unerträgliche Lebenswirklichkeit in besetzten palästinensichen Gebieten, aber auch die Diskriminieurng und Unterdrückung von arabisch-stämmigen Menschen in Israel hautnah erlebt und zahlreiche Gespräche mit Palästinensern und kritischen Israelis geführt. Ich weiss, dass die EU und unsere Regierung durch ihre Komplizenschaft mit den Unterdrückern schwere Mitschuld an den Verhältnissen tragen. Mein Besuch hat mich darin bestärkt, die Solidaritätsbewegung mit dem palästinensischen Volk und die israelische Friedensbewegung nach Kräften zu unterstützen. Wo Unrecht zu Recht werden soll, ist Widerstand Pflicht.


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Quelle:
The Free Gaza Movement
Friends of Gaza
http://www.freegaza.de/aktuelles.php
E-Mail: friends@freegaza.org
Internet: www.freegaza.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Mai 2010