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STANDPUNKT/132: Deutschlands Verantwortung für den Frieden (forumZFD)


Pressemitteilung des Forum Ziviler Friedensdienst e. V. - 20. Januar 2016

Deutschlands Verantwortung für den Frieden

Friedensorganisationen machen Vorschläge zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung


Seit Anfang des Jahres ist sie in Kraft: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Bis 2030 soll mit der Agenda eine friedliche Welt frei von Hunger und Armut geschaffen werden. Deutschland hat mit über 190 weiteren Staaten dieser Welt die Agenda 2030 am 25. September 2015 verabschiedet. Damit ist die Bundesregierung verpflichtet, alle Ziele und Unterziele umzusetzen.

Das Forum Ziviler Friedensdienst und die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung haben zu Jahresbeginn Vorschläge für die notwendigen, grundlegenden Weichenstellungen zur Umsetzung der Agenda 2030 im Bereich der Friedenspolitik Deutschlands in den nächsten Jahren vorgelegt.

In ihrem Positionspapier zeigen die beiden Organisationen Bundesregierung und Bundestag auf, wie Frieden als eine der fünf zentralen Dimensionen der Agenda 2030 in der deutschen Umsetzungsstrategie berücksichtigt werden kann und machen Vorschläge, wie Akteure der zivilen Konfliktbearbeitung zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 beitragen können.

Zu den Vorschlägen zählen:

• Frieden ist Voraussetzung für den Erfolg der Agenda. Ein Blick auf die Bilanz der Millenniumsziele zeigt: Vor allem in fragilen und von Gewalt erschütterten Staaten wurden die bisherigen Entwicklungsziele massiv verfehlt. Daher sollten Bundestag und Bundesregierung die Initiative zur Entwicklung eines Leitbilds ziviler Krisenprävention/Friedenspolitik weiter vorantreiben und Strukturen zur ressortübergreifenden Politikgestaltung ziviler Krisenprävention und Friedensförderung stärken.

• Zivile Konfliktbearbeitung kann wesentliche Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten. Als Friedenslogik beschreibt sie ein Vorgehen, das auf gemeinsame Problemlösung statt Gefahrenabwehr setzt, auf Dialog und Globalverträglichkeit statt auf Partikularinteressen und auf Fehlerfreundlichkeit statt auf Eskalation. Dieser zivilen Friedenslogik folgt die Agenda an vielen Stellen. Das Wissen und die Kompetenzen der Akteure ziviler Konfliktbearbeitung sollten unbedingt für die Erreichung der Ziele der Agenda 2030 in und durch Deutschland eingesetzt werden.

• Die in der Präambel der Abschlusserklärung aufgeführten fünf Dimensionen nachhaltiger Entwicklung müssen in der Umsetzung im Sinne einer kohärenten Friedens- und Nachhaltigkeitspolitik konsequent verbunden werden: Menschen, Planet, Wohlstand, Frieden, Partnerschaft.

• Die Bundesregierung braucht die Zivilgesellschaft für eine erfolgreiche Umsetzung und muss verbindliche und transparente Strukturen für ihre Partizipation im Prozess der Umsetzung der Agenda 2030 schaffen.


Die vollständige Fassung des Positionspapiers finden Sie unter folgendem Link:
http://www.forumzfd.de/deutschlands_verantwortung_fuer_den_frieden/
- Deutschlands Verantwortung für den Frieden. Vorschläge zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung herausgegeben von Plattform Zivile Konfliktbearbeitung und Forum Ziviler Friedensdienst


Forum Ziviler Friedensdienst e. V.
Das Forum Ziviler Friedensdienst e. V. wurde 1996 von Friedens- und Menschenrechtsgruppen als überparteilicher und überkonfessioneller Verein gegründet. Auftrag des forumZFD ist es, sich für die Verwirklichung der Idee eines Zivilen Friedensdienstes einzusetzen und einen Vorrang ziviler Mittel in der Konfliktbearbeitung durchzusetzen. Inzwischen gehört der Zivile Friedensdienst zu den wichtigsten Programmen der Friedens- und Entwicklungspolitik.
Friedensfachkräfte des forumZFD sind in Projekten im westlichen Balkan, in Nahost, in Südostasien und in Deutschland tätig. In seiner Akademie für Konflikttransformation bildet das forumZFD Friedensfachkräfte aus, die weltweit in der Gewaltprävention und der Friedensförderung eingesetzt werden.

Mehr Informationen:
www.forumZFD.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Januar 2016
Forum Ziviler Friedensdienst e. V.
Am Kölner Brett 8, 50825 Köln
Telefon: 0221 91 27 32 - 0, Fax: 0221 91 27 32 - 99
E-Mail: kontakt@forumZFD.de
Internet: www.forumZFD.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2016

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