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KRIEG/010: Brandsatz Nahost - die Straße regt sich ... (IAWM)


The Irish Anti-War Movement - 19. Juli 2014

Die Irische Antikriegsbewegung IAWM verurteilt die anhaltenden israelischen Militärangriffe auf die Bevölkerung von Gaza

• Die IAWM unterstützt die heute stattfindenden IPSC-Proteste für Gaza
• verurteilt die anhaltenden Angriffe gegen die Bevölkerung von Gaza
• verurteilt die einseitige Parteinahme der westlichen Regierungen und der westlichen Medien
• fordert die irische Regierung und die irischen Medien auf, die Wahrheit zu sagen



Die Irische Antikriegsbewegung (IAWM) hat heute eine Stellungnahme veröffentlicht und unterstützt den Aufruf der Irischen Kampagne für Palästina-Solidarität (IPSC) zu einer Solidaritätskundgebung um 14.00 Uhr am Spire in Dublin. Gleichzeitig finden Proteste in weiteren irischen Städten sowie in Städten in aller Welt statt. Weitere Informationen siehe [1].

In ihrer Stellungnahme erklärt die IAWM, daß Israels jüngster militärischer Angriff auf die Bevölkerung von Gaza nichts weniger als Staatsterror gleichkommt. Über 300 Menschen wurden getötet, viele von ihnen Frauen und Kinder. Die schlimmste Greueltat in dieser Woche war die brutale Bombardierung und Tötung von vier Jungen am Strand zwei Tage, nachdem ein israelischer Kommandant auf die Frage, wohin Gazaer gehen könnten, geantwortet hatte: Nun, sie können in den Süden gehen oder an den Strand". Dies zeigt die Haltung des israelischen Militärs gegenüber den Palästinensern, das diese als Untermenschen behandelt.

Die Stellungnahme verurteilt ausnahmslos die durch Israel produzierte Eskalation der Gewalt, nachdem die Hamas nicht in die Beratungen über einen Waffenstillstand einbezogen wurde und davon erst aus dem Radio erfuhr.

Memet Uludag aus dem Führungskreis der IAWM erklärte:
"Ehrlich gesagt, wenn man den Journalisten vor Ort zuhört, sich die Videos und die Bilder ansieht, die aus Gaza kommen, wenn das, was sich dort ereignet, irgendwo anders in der Welt stattfände, würde es nicht als regionaler Konflikt, sondern als eine bedeutende internationale und humanitäre Krise angesehen. Es ist ein Massaker zusätzlich zur acht Jahre währenden Blockade Gazas und zur Unterdrückung der gesamten palästinensischen Bevölkerung. Wir müssen nicht nur die Boykott-Divestment-Sanktions-Kampagne (BDS) unterstützen, um dem israelischen Staat eine sehr starke Botschaft zu übermitteln, sondern gleichzeitig fordern, daß unsere Regierung hier in Irland jetzt handelt und als Zeichen ihres Einstehens für Gerechtigkeit und für die Rechte von Palästinensern den israelischen Botschafter ausweist.

Die IAWM-Stellungnahme verurteilt zudem die einseitige Parteinahme der westlichen Führungen für Israel.

Raymond Deane aus dem Führungskreis der IAWM erklärte:
"Es sieht so aus, als hätten die Regierungen der Welt ganz einfach beschlossen, die Menschen in Gaza zu opfern. Das bedeutet, daß die Menschen der ganzen Welt umso entschiedener für die palästinensischen Rechte eintreten müssen, die den Kern jedes Strebens nach einer friedlichen Welt bilden."

Die Stellungnahme verurteilt zudem die absolute und vollständig einseitige Parteinahme der westlichen Medien, die Darstellungen liefern wie eine PR-Maschinerie für den israelischen Staat. Das wurde zum Teil von BBC Radio 4 zur Kenntnis genommen, als dieses schließlich einen längeren, nachdenklichen Bericht über die eigene Art und Weise der Berichterstattung zuließ, jedoch erst nachdem am Tag zuvor rund 5.000 Protestierende das BBC-Hauptgebäude in London blockiert hatten. Die IAWM-Stellungnahme fordert irische Medienexperten auf, einmal Seamus Milnes Analyse der aktuellen israelischen Angriffe im Guardian nachzulesen. (siehe [2])

IAWM-Pressesprecher Jim Roche erklärte:
"Wir haben hier wieder und wieder in den Medien die Gleichsetzung Israels massiver Bombenangriffe mit dem weitgehend wirkungslosen Raketenbeschuß durch die Hamas. Es gibt selten eine kontextgebundene Analyse der asymmetrischen Kriegsführung der viertstärksten Militärmacht der Welt gegen eine wehrlose Zivilbevölkerung. Der jüngste Angriff hat wenig mit wirkungslosen Raketen zu tun, die aus Gaza abgefeuert werden. Er dient dazu, die Palästinenser für den Mord an drei israelischen Teenagern kollektiv zu bestrafen und den Einheitspakt zwischen Fatah und Hamas zunichte zu machen, welcher das allerletzte darstellt, was Israel sich wünscht: ein geeintes palästinensisches Volk. Es ist eine Schande, daß die Berichterstattung der westlichen Medien die Verhältnisse so verzerrend darstellt. Und das ist ein weiterer Grund dafür, daß es überall auf der Welt soviele Solidaritätsproteste für die Menschen in Gaza gibt, Proteste, die auch einen anständigen, investigativen Journalismus zum Thema fordern."

Website - www.irishantiwar.org
@IrishAntiWarMvt
https://twitter.com/#!/IrishAntiWarMvt


[1] http://www.ipsc.ie/press-releases/all-out-for-paletsine-ongoing-actions-for-gaza-around-ireland-updated-when-we-have-updates

[2] http://www.theguardian.com/commentisfree/2014/jul/16/gaza-shameful-injustice-israel-attacks-occupied-people

Link zum englischsprachigen Original
http://www.irishantiwar.org/node/2185

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Quelle:
Pressemitteilung, 19.07.2014
Irish Anti-War Movement
PO Box 9260, Dublin 1, Irland
Telefon: +353(0)18727912
E-Mail: info@irishantiwar.org
Internet: www.irishantiwar.org
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juli 2014