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KRIEG/054: Brandsatz Nahost - es wäre machbar ... (Civaka Azad)


Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.

Erklärung vom 15.10.2014

Gefahr eines Völkermordes in Kobanê hält an, dringender Handlungsbedarf



Das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit, Civaka Azad, hat den News-Ticker (Teil 1 & Teil 2 [*]) zur Lage in Kobanê mit dem Ziel betrieben, um über die Lage in Kobanê mit den Stimmen von vor Ort zu berichten und den Medien und der Öffentlichkeit einen Einblick in die kurdische Enklave zu bieten. Wir hatten am 6. Oktober mit der Berichterstattung über den News-Ticker begonnen, als die ersten Terroristen des Islamischen Staates (IS) vor den Toren der Stadt Kobanê standen. Von nun an werden wir unsere Informationsarbeit in gewohnter Weise weiterführen.

Die Ereignisse in Kobanê fanden einen breiten Wiederklang, sowohl in der deutschsprachigen Medienlandschaft, als auch in der deutschen Politik. Auch die Öffentlichkeit hier zeigte sich äußerst solidarisch mit der Bevölkerung des Kantons Kobanê. Jetzt liegt die Verantwortung bei den politischen Entscheidungsträgern entsprechend den Forderungen konkrete Schritte folgen zu lassen. Denn die Gefahr eines Völkermordes an den Menschen von Kobanê ist nach wie vor akut.

Als Abschluss des News-Tickers wollen wir nochmals auf die Postulate der Bevölkerung von Kobanê hinweisen, die wir in Form einer Konklusion der erfassten Aussagen und Informationen von Vertreterinnen und Vertretern zusammengefasst haben.


Die Menschen aus Kobanê fordern
von der internationalen Staatengemeinschaft
  • die Errichtung eines Korridors unter Aufsicht der Vereinten Nationen (UN), über den Hilfsgüter und freiwillige Kämpferinnen und Kämpfer zur Verteidigung Kobanês gelangen können.
  • die Bereitstellung von panzerbrechenden Waffen, damit sich die kurdischen Kämpferinnen und Kämpfer gegen die schwere Artillerie des IS verteidigen können.
  • effektivere Luftschläge gegen Stellungen des IS.
  • humanitäre Hilfe, zur Errichtung von Flüchtlingslagern unter der Kontrolle des Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen UNHCR.
von der Türkei
  • die Einstellung der Unterstützung des IS.
  • keine Waffenlieferung mehr an den IS.
  • den Grenzverkehr für IS- Terroristen einzustellen.
  • die Beendigung der antikurdischen Rhetorik.
  • die Öffnung der Grenzen zu den beiden weiteren kurdischen Kantonen Cizîrê und Afrin in Rojava/Nordsyrien, gegen die bis dato ein faktisches Wirtschaftsembargo herrscht.
  • keine weiteren Behinderungen gegenüber PressevertreterInnen, die über die tatsächliche Situation aus der Region berichten.
von der EU und Deutschland
  • Druck auf die Türkei auszuüben, damit diese ihre Unterstützung für den IS einstellt.
  • auf die türkische Regierung einwirkt, dass sie ihre jetzige Politik gegenüber der kurdischen Bevölkerung ändert und konkrete Schritte hin zu Verhandlungen im Friedensprozess tätigt, was Entspannend auf die derzeitige Lage wirken würde.
  • die Aufstockung humanitärer Hilfe. Bei der die Bevölkerung von Kobanê mehr berücksichtigt werden sollte.


Des Weiteren können Informationen weiter über folgende Internetseiten bezogen werden:

Nachrichtenagentur Firat ANF:
www.firatnews.com

Nachrichtenagentur Dicle DIHA:
www.diclehaber.com

Informationsstelle Kurdistan ISKU:
www.isku.org

Kurdish Info:
www.kurdish-info.org

[*]
Teil 1:
http://civaka-azad.org/dringt-stadtzentrum-von-kobane-ein-newsticker/%20

Teil 2:
http://civaka-azad.org/belagerung-von-kobane-wird-begleitet-vom-staatsterror-der-tuerkei-newsticker/%20

*

Quelle:
Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
Bornheimer Landstraße 48, 60316 Frankfurt
Telefon: 069/84772084
E-Mail: info@civaka-azad.org
Internet: www.civaka-azad.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Oktober 2014


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