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TREFFPUNKT TEL AVIV/002: Wir fliegen für die Freiheit Palästinas - und für unsere eigene (Elsa Rassbach)


Pressemitteilung, 03.07.2011

Am 8. Juli fliegen wir für die Freiheit Palästinas - und für unsere eigene

Von Elsa Rassbach


Hunderte internationale Freiwillige werden auf ihrem Weg, die Palästinenser in Gaza zu besuchen, daran gehindert, die Häfen von Griechenland zu verlassen. Dennoch hoffen wir, dass am 8. Juli 2011 Hunderte anderer von uns aus vielen Länder erfolgreich Palästina erreichen werden, wenn sie über den Flughafen Ben Gurion, Tel Aviv einreisen. Wir wurden von etwa 40 palästinensischen Organisationen zum "Willkommen in Palästina" eingeladen, einer Woche von Aktivitäten in Palästina. Es sollte ein wunderbarer Besuch sein, aber die meisten von uns sind besorgt - und zwar wegen einer Entscheidung, die wir alle gefällt haben: die Wahrheit zu sagen, dass es unser Plan ist, Palästina zu besuchen. Es sollte so einfach sein, oder? Dies ist es aber nicht, denn Israel kontrolliert alle Zugänge nach Palästina - zur Luft, zu Land und auch zur See.

Sogar die Website des US-Außenministeriums warnt vor "längeren Befragungen und gründlichen Durchsuchungen durch die israelischen Behörden bei der Einreise oder Ausreise", vor besonders "eingehender Befragung", der "US-Bürger, von denen die israelischen Behörden annehmen, daß sie arabischer Herkunft sind, aus dem Nahen Osten stammen oder einen muslimischen Hintergrund haben", unterzogen werden, denen häufig die Einreise verweigert wird. Das gilt auch für Besucher, von denen man denkt, daß sie mit den Palästinensern sympathisieren. Die USA und die europäischen Staaten weigern sich, ihre eigenen Staatsbürger gegen die Rechtsbrüche durch die israelischen Behörden zu schützen.

Die drakonischen und diskriminierenden Formalitäten an der Grenze nach Israel haben nur eins zum Ziel: die Palästinenser noch weiter zu isolieren und ihren Status der Unterlegenheit weiter zu verstärken, sie fernab von Zeugen von außerhalb in einem wachsenden, restriktiven Gewirr von Bantustans, die durch Checkpoints und Mauern voneinander getrennt sind, gefangenzuhalten. Indem sie unterlassen, darauf bestehen, daß Israel die Reise nach Palästina erlaubt, unterstützen unsere westlichen Regierungen Israels Apartheid-Politik. Besetztes Territorium ist kein souveränes Territorium, und die Hoheit Israels über die besetzten palästinensischen Territorien untersteht internationalem Recht. Diese Verwaltungshoheit schließt nicht das Recht ein, Menschen mit ausländischem Paß, die die besetzten palästinensischen Territorien besuchen wollen, dort wohnen oder arbeiten wollen, willkürlich die Einreise zu verweigern (OPT - siehe http://www.righttoenter.ps/etemplate.php?id=146.)[1]

Wir fliegen am 8. Juli zum Flughafen Ben Gurion, um Freunde in Palästina zu besuchen, und wir bestehen darauf, daß unsere Regierungen uns darin unterstützen. Die Unterstützung unseres Besuchs in Palästina wäre ein kleiner Schritt in die Richtung, allen Volksgruppen Israel/Palästinas die Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, die Basis für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten ist.

Englische Artikel und Berichte über das Ereignis
http://dissidentvoice.org/2011/06/challenging-racism-by-israelis-on-every- front/
http://www.alternet.org/news/151491/activists_challenge_israel's_other_ blockade_by_air

Weitere Websites/Links zum Thema:
http://www.righttoenter.ps/
http://www.palestinejn.org/
http://bienvenuepalestine.com/ (French and English)
http://www.kopi-online.de/8juli2011/ (German)

[1] OPT: Abkürzung für Occupied Palestinian Territories / Besetzte Palästinensische Gebiete

Übersetzung aus dem Englischen:
KoPi und Redaktion Schattenblick (ab 2. Absatz)


*


Quelle:
Aktion "Welcome to Palestine"
Elsa Rassbach (International Press Coordinator)
E-Mail: elsarassbach@gmail.com
Offizielle englischsprachige Website: www.palestinejn.org
Kontakt: info@palestinejn.org
Offizielle deutschsprache Website: www.kopi-online.de
Kontakt: kontakt@freegaza.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2011