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AGRAR/1224: EU-Milchquote nicht vollständig ausgenutzt (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 25. Oktober 2007

Deutschen Milcherzeugern gelingt fast Punktlandung

EU-Milchquote nicht vollständig ausgenutzt


Deutschen Milcherzeugern ist im abgelaufenen Milchwirtschaftsjahr fast eine Punktlandung bei der Belieferung der Milchquote geglückt. Insgesamt haben die deutschen Milcherzeuger nur 8.700 Tonnen Milch bzw. 0,03 Prozent der nationalen Garantiemenge überliefert. Damit muss Deutschland nach vorläufigen Berechnungen der Europäischen Kommission für das Milchwirtschaftsjahr 2006/07 für die Überlieferung der nationalen Garantiemenge rund 2,5 Millionen Euro Superabgabe zahlen, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Verglichen mit dem Wert des Vorjahres (2005/06: 62 Millionen Euro) ist die aktuelle Superabgabe um rund 96 Prozent geringer. Dies ist das Ergebnis eines disziplinierten Anlieferungsverhaltens der Milcherzeuger, hob der DBV hervor.

Neben Deutschland haben sechs weitere Mitgliedsstaaten (Österreich, Zypern, Dänemark, Italien, Luxemburg und die Niederlande) ihre Milchquote um insgesamt rund 774.000 Tonnen überschritten. Fast 80 Prozent der über die Quote hinaus produzierten Milch entfällt auf Italien. Insgesamt müssen Abgaben in Höhe von rund 221 Millionen Euro gezahlt werden. Die restlichen Mitgliedsstaaten haben ihre Quote um insgesamt rund 2,7 Millionen Tonnen unterschritten. Bei einer Saldierung der Über- und Unterlieferungen würde sich auf EU-Ebene eine Unterlieferung von rund 1,9 Millionen Tonnen ergeben. Das bedeutet, dass trotz Anhebung der EU-Milchquoten um 0,5 Prozent im Milchwirtschaftsjahr 2006/07 die Milchproduktion in der Europäischen Union insgesamt unter der verfügbaren Gesamtreferenzmenge geblieben ist, stellte der DBV fest. Die Diskussion auf europäischer Ebene um die Anhebung der EU-Milchquoten sei daher ein Schritt in die falsche Richtung. Vielmehr solle im Lichte der Marktentwicklung über eine Reduzierung der Superabgabe oder eine EU-weite Saldierung diskutiert werden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. Oktober 2007
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2007