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AGRAR/1486: Europäischer Bauernverband COPA verabschiedet Position zur EU-Agrarreform (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 23. Februar 2012

COPA für Steigerung der Produktivität und Vereinfachung der EU-Agrarpolitik

Europäischer Bauernverband COPA verabschiedet Position zur EU-Agrarreform


In einem Positionspapier zur Zukunft der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) haben die Präsidien des europäischen Bauernverband (COPA) und des europäischen Genossenschaftsverbandes (COGECA) eine gemeinsame Bewertung und Positionierung zu den Vorschlägen der EU-Kommission zur Zukunft der GAP vorgestellt. Beide europäischen Dachverbände betonten darin, dass die nachhaltige Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität in Verbindung mit einer Vereinfachung als Leitgedanken bei der anstehenden Reform der EU-Agrarpolitik im Vordergrund stehen muss. Nur so könne die europäische Landwirtschaft den zunehmend globalen Herausforderungen gerecht werden.

"Wenn die europäische Landwirtschaft in den kommenden Jahren den Anforderungen der Gesellschaft Stand halten soll, muss sie eine gesicherte Lebensmittelversorgung bei weltweit wachsender Nachfrage, begrenzten Boden- und Wasserressourcen und den Folgen des Klimawandels gewährleisten. Darüber hinaus ist die Landwirtschaft gefordert, zum Wirtschaftswachstum und zur Arbeitsplatzbeschaffung beizutragen." Diese Aussage traf Gerd Sonnleitner, der auch Präsident des Europäischen Bauernverbandes ist. Er betonte zudem, dass die Kosten der GAP eine sehr gute Investition für Bürger und Bauern darstellen würden. Die Ausgaben für die Gemeinsame Agrarpolitik lägen bei weniger als einem Prozent aller öffentlichen Ausgaben der EU.

Gerd Sonnleitner machte deutlich, dass die Gleichbehandlung von 13 Millionen europäischen Betrieben zuvorderst nicht der beste Weg sei, die genannten Ziele zu erreichen. Ein zu striktes EU-Korsett bezüglich der Verteilung der Direktzahlungen oder auch für das Greening widerspreche der Vielfalt und den regionalen Unterschieden. Dies würde für viele die Kosten der Produktion in die Höhe treiben, zu Produktionsverringerungen führen und sich letztlich negativ auf die ohnehin niedrigen Einkommen der Landwirte auswirken. Aus Sicht Sonnleitners benötigten die Mitgliedstaaten größere Flexibilität bei der Entscheidung. Hinsichtlich der Umverteilung des Haushalts zwischen den Mitgliedstaaten fordern COPA und COGECA eine erkennbare Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen. Der Kommissionsvorschlag zur Deckelung der Direktzahlungen wird als "Bestrafung" für die Betriebe gewertet.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 23. Februar 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2012