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MELDUNG/112: Schaffen Künstler Wissen? Neue Max-Planck-Forschungsgruppe (idw)


Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte - 31.10.2011

Schaffen Künstler Wissen? Neue Max-Planck-Forschungsgruppe am MPIWG


Am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) hat am 1. Oktober 2011 die internationale Max-Planck-Forschungsgruppe "Künstlerwissen im frühneuzeitlichen Europa" ihre Arbeit aufgenommen. Ziel des Projekts ist die historische Erforschung von Wissenstransformationen und Wissensvermittlungen durch Künstler in der Frühen Neuzeit durch eine Gruppe junger Kunst- und Wissenschaftshistoriker, die von dem belgischen Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Sven Dupre? geleitet wird.

Die Max-Planck-Forschungsgruppe untersucht die Transmission und Zirkulation des Wissens von Künstlern in der Frühen Neuzeit. Wissen wurde nicht nur im Gespräch zwischen Meister und Schüler ausgetauscht, sondern anhand verschiedener materieller Objekte in der Künstlerwerkstatt veranschaulicht. Künstler gaben ihr Wissen durch Bücher, Zeichnungen und Objekte weiter, die sie in Arbeitssammlungen zusammentrugen, und dies war mit einer Intellektualisierung des Berufsstandes von Künstlern verknüpft. Die Forschungsgruppe untersucht, wie Künstler die Bücher in ihren Bibliotheken gelesen, und wie Maler Antiquitäten, Apparate und Materialien gesammelt und genutzt haben.

Die Frage nach dem Wissen von Künstlern ist von einem aktuellen Interesse. Die Diskussionen, die gerade über die Bedeutung der "künstlerischen Forschung" geführt werden, und die unterschiedlichen Meinungen an Universitäten und Kunstakademien über einen "Doctorate in the Arts", einen Doktortitel in der Kunst, zeigen, dass diese Frage heute noch genauso aktuell ist wie in der Frühen Neuzeit.

Die Forschungsgruppe ist ein Bindeglied zwischen dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und dem Kunsthistorischen Institut an der Freien Universität Berlin. Sie ist Teil einer Kooperation in der Wissenschaftsgeschichte zwischen dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und den drei großen Universitäten der deutschen Hauptstadt, der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Berlin. Weitere Kooperationspartner sind die Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte) in Rom, das Centre Alexandre Koyre? in Paris, das Museum Kunstpalast in Düsseldorf und das Institut für Kunstgeschichte in Bern.

Aktuell informiert eine Feature Story auf www.mpiwg-berlin.mpg.de über die neue Forschungsgruppe.

Weitere Informationen unter:
http://www.mpiwg-berlin.mpg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1254


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte,
Dr. Hansjakob Ziemer, 31.10.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. November 2011