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BUCHTIP/045: Zwei kompakte Arbeitsinstrumente für die Philosophie (idw)


FernUniversität in Hagen - 07.05.2013

Zwei kompakte Arbeitsinstrumente für die Philosophie

FernUni-Prof. Dr. Thomas Bedorf hat mit "Die französische Philosophie im 20. Jahrhundert" und "Die deutsche Philosophie im 20. Jahrhundert" zwei Grundlagenwerke für Studierende, Wissenschaftler/Innen und an der Philosophie Interessierte herausgegeben.



Geplant hatte Prof. Dr. Thomas Bedorf zunächst " nur", ein Autorenhandbuch zur französischen Philosophie im 20. Jahrhundert herauszugeben. Nachdem dieses dann 2009 erschienen und ein großer Erfolg geworden ist, hatte der Leiter des Lehrgebiets Philosophie III der FernUniversität die Idee zu einem "deutschen Pendant". Seit Anfang 2013 ist nun der Band "Die deutsche Philosophie im 20. Jahrhundert" erhältlich und wird bereits jetzt ebenfalls sehr gut angenommen. Bleibt die Nachfrage, wie sie ist, plant der Verlag schon in diesem Sommer eine zweite Auflage. "Wir haben sogar schon erste Leserreaktionen aus Italien", ist Bedorf erfreut. Mit "wir" meint er auch den Mitherausgeber Dr. Andreas Gelhard von der Technischen Universität Darmstadt. Den Band zur französischen Philosophie hatte Bedorf gemeinsam mit Prof. Dr. em. Kurt Röttgers, damals Leiter des FernUni-Lehrgebiets Philosophie, insbesondere Praktische Philosophie, herausgegeben.

Nationalsprachliche Theoriezusammenhänge

In je rund 100 Beiträgen stellen verschiedene Expertinnen und Experten in den beiden Werken bekannte und weniger bekannte philosophische Denkerinnen und Denker aus allen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vor. "Im Fokus beider Bände stehen Entwicklungen und Argumentationsstrukturen der Porträtierten, mit denen sie die Theorieentwicklung des jeweiligen Landes bzw. Sprachzusammenhangs geprägt haben", unterstreicht Bedorf, dass es den Herausgebern nicht um oft übliche Kategorisierungen nach Schulen und Strömungen ging. Jeder Beitrag zeigt zwar in einem kurzen Vorspann auch die biographischen Eckdaten der Denkerin bzw. des Denkers, biographische Lexika sind die beiden Bände aber nicht.

Nachbardisziplinen der Philosophie sind ebenfalls vertreten

Auch Autorinnen und Autoren aus Nachbardisziplinen, die die Entwicklung der Geistesgeschichte mit ihren Arbeiten im 20. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst haben, werden porträtiert.

Bedorf erklärt die Herausforderung und enorme Recherchearbeit der Herausgeber an dem Beispiel des Philosophen Hans Vaihinger: "Heute bezieht sich auf seine Philosophie des Als Ob kaum mehr ein Wissenschaftler. In den 1920er Jahren war sie aber - auch durch zahlreiche sogenannte "Volksausgaben" - in aller Munde. Jetzt zu dieser Theorie einen Experten oder eine Expertin zu finden, war mit aufwändiger Recherchearbeit verbunden. Und Vaihinger ist hier nur ein Beispiel von vielen."

Anders als die Titel vermuten lassen, sind in den beiden Bänden auch Philosophinnen und Philosophen anderer als allein deutscher bzw. französischer Herkunft vertreten. Bedorf erklärt, dass man von "der" französischen bzw. "der" deutschen Philosophie eigentlich nicht sprechen könne. "Es gibt französische Philosophen, die in englischer Sprache publiziert haben und beispielsweise schweizerische, die ihre Werke in französischer Sprache verfasst haben." Genau genommen gehe es in den beiden Autorenbüchern also um die französisch- bzw. deutschsprachige Philosophie im 20. Jahrhundert. Dargestellt werden die jeweiligen nationalsprachlichen Theoriezusammenhänge, welche die Philosophie in Frankreich bzw. Deutschland in diesem Zeitraum maßgeblich geprägt haben.

Grundlagenwerk für Studierende, Wissenschaftler/Innen und Interessierte

Beide Bücher enthalten eine sehr umfassende Bibliographie, verzeichnet ist auch immer das Erscheinungsjahr der Erstausgabe. Bei den französischsprachigen Autorinnen und Autoren sind zudem die Originaltitel plus Übersetzungen genannt. "Die beiden Handbücher eignen sich so auch als bibliographisches Nachschlagewerk. Leserinnen und Leser bekommen einen umfassenden Überblick und können schnell in die Materie einsteigen", erklärt Bedorf, dass die Bände sowohl für Studierende, Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftler wie auch für andere Interessierte als kompakte Arbeitsinstrumente hilfreich sind.

Weitere Informationen unter:
http://www.fernuni-hagen.de/philosophie/team/lg3/thomas.bedorf.shtml

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution151

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
FernUniversität in Hagen, Susanne Bossemeyer, 07.05.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2013