Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft - 13.09.2016
Integration durch Bildung: Unternehmen im Stifterverband starten Förderprogramm für Flüchtlinge
Der Stifterverband startet ein neues Förderprogramm "Integration durch Bildung", um Flüchtlingen den Zugang zum Bildungssystem und die Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Für die Gemeinschaftsinitiative haben Mitgliedsunternehmen und Stiftungen im Stifterverband schon jetzt rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. In den kommenden Monaten sollen weitere Förderpartner gewonnen werden.
"Nach einer Zeit der richtigen und wichtigen Nothilfe geht es nun um die nachhaltig erfolgreiche Integration der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft und unseren Arbeitsmarkt. Bildung und Spracherwerb sind dafür der Schlüssel", sagt Andreas Schlüter, der Generalsekretär des Stifterverbandes: "Hierzu wollen der Stifterverband und seine Mitgliedsunternehmen gemeinschaftlich einen substanziellen Beitrag leisten."
Das Förderprogramm besteht aus vier Aktionslinien, die unterschiedliche Herausforderungen bei der Integration durch Bildung und beim Übergang in den Arbeitsmarkt adressieren. Neben der individuellen Förderung von Flüchtlingen sollen Strukturen unterstützt werden, die dauerhaft und flächendeckend integrationsfördernd wirken. Davon sollen mittelbar auch Menschen profitieren, die traditionell schlechte Chancen im Bildungssystem haben: Menschen mit Migrationshintergrund oder aus den sogenannten bildungsfernen Schichten.
Ein Schwerpunkt der Maßnahmen liegt im Hochschulbereich, wo es viel Potenzial, aber auch großen Handlungsbedarf gibt: Der Deutsche Akademische Austauschdienst und die Bundesagentur für Arbeit schätzen, dass allein im vergangenen Jahr bis zu 50.000 studierfähige Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind. Eine Umfrage des Stifterverbandes zeigt, dass gerade einmal die Hälfte der Hochschulen glaubt, darauf gut vorbereitet zu sein.
1. Spracherwerb
Um dem Mangel an qualifizierten Lehrkräften für den
Flüchtlings-Sprachunterricht an Schulen entgegenzuwirken, soll das Potenzial der
Lehramtsstudierenden für die Sprachvermittlung genutzt werden. Dabei wird
gleichermaßen auf einen Gewinn für die Ausbildung der Studierenden wie für
den Spracherwerb der Flüchtlinge geachtet.
2. Vorbilderakademien
Vorbilder mit Migrationshintergrund vermitteln jungen Flüchtlingen in
mehrtägigen Akademien ein umfangreiches Orientierungswissen für
erfolgreiche Bildungsbiographien.
3. Hochschulzugang und Qualifizierung
Das Förderprogramm stellt Stipendien für ein Online-Studium an der
Bildungseinrichtung Kiron Open Higher Education zur Verfügung, das es
Flüchtlingen ermöglicht, bereits während der Klärung ihres
Aufenthaltsstatus ein Bachelorstudium aufzunehmen.
4. Unterstützung beim Arbeitsmarkteintritt
Im Programm werden Projekte gefördert, die Flüchtlingen Informationen über
den Arbeitsmarkt in Deutschland und Hilfestellung bei der Berufswahl und
für den Berufseinstieg geben.
Das Förderprogramm soll in Zukunft noch ausgeweitet werden und ist offen für weitere Partner.
Mehr Infos im Netz:
www.integration-bildung.de
Im Stifterverband haben sich rund 3.000 Unternehmen,
Unternehmensverbände, Stiftungen und Privatpersonen zusammengeschlossen, um
Wissenschaft und Bildung gemeinsam voranzubringen. Mit Förderprogrammen,
Analysen und Handlungsempfehlungen sichert der Stifterverband die
Infrastruktur der Innovation: leistungsfähige Hochschulen, starke
Forschungseinrichtungen und einen fruchtbaren Austausch zwischen Wirtschaft
und Wissenschaft. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung fördert der Stifterverband jährliche eine viertel Millionen junge
Talente. Darüber hinaus betreut er rund 650 Stiftungen mit einem
Gesamtvermögen von über 2,8 Milliarden Euro.
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution424
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Moritz Kralemann, 13.09.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 15. September 2016
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