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HEINRICH BÖLL STIFTUNG/267: Erster Anne-Klein-Frauenpreis an Dr. Nivedita Prasad


Heinrich-Böll-Stiftung - Dezember 2011

Erster Anne-Klein-Frauenpreis an Dr. Nivedita Prasad,
Dozentin und Aktivistin für Frauen- und Menschenrechte


Der erste Anne-Klein-Frauenpreis der grünnahen Heinrich-Böll-Stiftung geht an Dr. Nivedita Prasad. Der Preis wird bei einem Festakt am 2. März 2012, 19 Uhr, in Berlin überreicht. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

In der Begründung der Jury heißt es: "Dr. Nivedita Prasad engagiert sich seit vielen Jahren für Frauen- und Menschenrechte. Mutig und entschlossen macht sie Frauenhandel und Gewalt gegen Frauen öffentlich, streitet für Strafverfolgung und Rechtsetzung. Sie kämpft gegen Rassismus und vor allem gegen Gewalt gegen Migrantinnen. Sie greift Tabuthemen wie 'moderne' Sklaverei und Arbeitsausbeutung mit Fokus auf Frauen in 'haushaltsnahen Dienstleistungen' auf. Sie ist eine der wenigen, die sich persönlich und juristisch um die Opfer von Menschenhandel kümmert.

Gegen alle Widerstände setzt sie mit ihren Mitstreiterinnen in der Beratungsstelle Ban Ying Maßstäbe für die rechtliche Anerkennung und Entschädigung der Opfer und für die Strafverfolgung der Täter. Auch aufgrund der Beharrlichkeit von Frau Dr. Prasad und einer Beschwerde beim UN-Frauenrechtsausschuss hat das Auswärtige Amt bereits 2003 Mindeststandards für die Beschäftigung von Hausangestellten von Diplomaten, darunter einen Mindestlohn, festgelegt."

Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Juryvorsitzende: "Die Jury des Anne-Klein-Frauenpreises der Heinrich-Böll-Stiftung zeichnet Dr. Nivedita Prasad für ihren kontinuierlichen Einsatz für Menschenrechte aus. Ganz im Sinne Anne Kleins kombiniert sie praktische Hilfe für Frauen mit der Durchsetzung ihrer Rechte. Sie ist ein Mut machendes Vorbild für viele Aktivistinnen, die sich insbesondere für Frauenrechte in der Migration einsetzen."

Die Preisträgerin:
Dr. Nivedita Prasad ist 1967 in Madras/Indien geboren worden. Sie hat an der FU Berlin Sozialpädagogik studiert und an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zum Thema: "Gewalt gegen Migrantinnen und die Gefahr ihrer Instrumentalisierung im Kontext von Migrationsbeschränkung" promoviert.
Dr. Nivedita Prasad hat seit Beginn ihres Berufslebens sowohl in der feministischen Praxis als auch in der universitären Lehre gearbeitet und publiziert. In allen Arbeitsfeldern hat das Thema "Gewalt gegen Migrantinnen" sie begleitet. So hat sie zunächst zu "Migrantinnen und sexualisierte Gewalt" publiziert und Präventionsmodelle entwickelt, die im deutschsprachigen Raum bis heute einzigartig sind. Sie ist Dozentin und Aktivistin gleichermaßen, die wie kaum eine andere Theorie und Praxis miteinander ins Verhältnis setzt und sich u.a. menschenrechtlichen Ansätzen in der Sozialarbeit widmet.
Kurzbiografie Dr. Nivedita Prasad:
http://www.boell.de/stiftung/ehrungen/ehrungen-kurzbiografie-nivedita-prasad-13660.html

Als freiberufliche Dozentin und Publizistin entwickelt sie u.a. Konzepte zur Integration von Menschenrechten an Hoch- und Fachhochschulen und in der Praxis der Sozialarbeit. Sie hat zahlreiche Aufsätzen und Bücher veröffentlicht.
Publikationsliste:
http://www.boell.de/stiftung/ehrungen/ehrungen-publikationsliste-nivedita-prasad-13659.html

Weitere Informationen:
www.boell.de/annekleinfrauenpreis


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Quelle:
Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Karoline Hutter, Pressesprecherin
Telefon: 030.285 34-202
E-Mail: hutter@boell.de
Internet: www.boell.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2011