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GUTE-NACHT/2245: Aufgepaßt, viel zu viele Scherben (SB)


Das alte Schulhaus im Februar

Viel zu viele Scherben!


Was der Tag wohl heute bringen mag? Schon früh am Morgen ist die kleine Familie mit ihrem neuen Familienmitglied unterwegs. Watson hat sich schnell an seine neue Umgebung gewöhnt und auch schon seinen Lieblingsbaum gefunden...

Genau wie gestern kommen Vater, Tochter und der neue Hund am Schulhaus vorbei. Watson hat sie alle so früh aus dem Bett geschmissen. Jetzt laufen die drei um die Wette. Während Vater und Watson um einiges vorneweg sind, hat Caro Seitenstiche bekommen. Sie hätte nicht gedacht, daß der Papa so gut laufen kann, obwohl es im Moment eher so aussieht, als ob Watson sein Herrchen hinter sich herzieht. Doch jetzt halten auch die beiden an und der Vater verschnauft für eine Weile. Inzwischen hat die Tochter die beiden wieder eingeholt. Sie möchte umdrehen. "Komm, Watson, nach Hause." Das versteht der kleine Kerl genau. Er weiß, in welche Richtung er nun zu laufen hat. Bei der alten Schule halten die drei noch einmal an und Watson hebt sein Bein.

Plötzlich beginnt Watson zu ziehen und nimmt das kleine Mädchen förmlich mit. Sie ist überrascht von seiner Reaktion. Das hat er doch bei all den letzten Spaziergängen noch nicht gemacht. Watson hat den Hasenstall entdeckt, der im Garten der Schule nahe am Zaun steht. Es ist das erste Mal, daß Watson bellt, seitdem er nun zu seinen neuen Leuten gehört. Das Bellen erschreckt das kleine Mädchen fürchterlich. Außerdem bekommt sie Watson einfach nicht wieder vom Hasenstall weg. Zum Glück ist der Vater zur Stelle. Er übernimmt die Leine und geht mit Watson zur Bushaltestellenbank, auf die er sich setzt. Die kleine Caro trottet hinterher und Tränen rinnen ihr über die Wangen. Sie ist enttäuscht. Wieso erschreckt Watson nur so die Kaninchen, warum bin ich nicht stark genug, ihn zu halten, warum ist das überhaupt passiert? Doch der Vater erklärt ihr alles ganz ruhig und hält ihr auch gleich die Leine wieder hin. "Das bekommst du schon in den Griff!" beruhigt er sie. Der Vater erklärt: "Er ist eben ein Jagdhund! Das üben wir, daß du lernst mit Watson hier vorbei zu kommen, ohne daß er wieder so auf die Kaninchen losgeht." - "Und wir gehen nicht mehr den Weg, den wir heute gelaufen sind. Da lagen ganz viele Scherben herum, viel zu viele Scherben", schimpft Caro. Wenn man einen Hund hat, sieht man eben die Welt mit anderen Augen. "Das nächste Mal sollten wir eine Tüte mitnehmen. Immer wenn wir etwas Gefährliches liegen sehen, heben wir es auf und werfen es später in die Mülltonne. Trotzdem halten wir die Augen offen, denn es kann immer wieder eine Flasche weggeworfen werden, die dann zu Bruch geht oder etwas anderes Spitzes herumliegen." Die beiden sind sich einig und nun geht es wirklich: "Ab, nach Hause!"


Gute Nacht