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GUTE-NACHT/2539: Celin wünscht sich ein Haustier (SB)


Celin wünscht sich ein Haustier

Schon seit längerem ist es der Wunsch von Celin, ein eigenes Haustier zu haben. Auch auf der Liste für den Weihnachtsmann stand ein Haustier an oberster Stelle. Aber dieser Wunsch blieb unerfüllt. Nachdem Celin nun von Ratti gehört hat, spricht sie täglich wieder nur noch von ihrem Wunsch.

"Ein Hund ist mir zu groß für dich", lehnt Mama ab. "Ich nehme auch eine Katze oder ein noch kleineres Tier", bittet Celin und denkt, "für den Anfang."

"Du meinst doch damit nicht etwa eine Ratte oder eine Maus!" fragt Mama. "Warum nicht, die sind doch ganz süß." - "Nein, nein. Ratten und Mäuse möchte ich nicht im Hause haben. Ein Hamster ginge noch. Aber ehrlich, ich mag es nicht, wenn Tiere in einen Käfig gesperrt werden." Darauf ist Celin vorbereitet. Denn immer wieder kommt Mama mit diesem Argument.

"In einem Käfig sind die Tiere gut geschützt. Ihnen kann nichts passieren", sagt Celin und findet das ein schlag- fertiges Argument. Dabei denkt sie an die Meerschweinchen von Opa, die eines Nachts von einem Marder geholt wurden. Die Tiere konnten in ihrer kleinen Stadt frei herumlaufen. Nur weit außen um die vielen Häuser herum hatte Opa einen Zaun gezogen. Da hatte der Marder leichtes Spiel. Auf diese Weise verschwanden mehrere Meerschweinchen, bevor Opa sie alle am Abend wieder einsperrte.

Jetzt ergreift Mama das Wort: "In einem Käfig sind sie vor ihren natürlichen Freßfeinden geschützt. Das ist richtig. Aber was ist, wenn sie vergessen werden, sie kein Fressen und kein Wasser erhalten oder sie nicht sauber gemacht werden?" - "Das würde ich nie vergessen", protestiert Celin. "Gesagt ist das leicht und wenn du dann mal keine Lust zum Saubermachen hast oder Enja zum Spielen kommt, dann fragst du mich, ob ich es für dich erledigen kann." Celin schüttelt den Kopf: "Ganz bestimmt nicht. Ich kümmere mich immer um mein Tier." Mama weiß, daß Celin Wort hält. Sie hatte schon einige Male Tiere in Pflege und unternahm alles, daß es den Tieren gut ging.

Deshalb sagt sie: "Okay. Du kümmerst dich um dein Tier. Dennoch bleibt das Tier in einem Käfig und die sind immer viel zu klein. Daß der Käfig zum Schutz des kleinen Tieres ist, das weiß der kleine Kerl doch nicht. Er fühlt sich immer eingesperrt. Möchtest du eingesperrt sein?"

Natürlich möchte Celin nicht eingesperrt sein. Doch sie gibt nicht auf und sagt: "Na dann ist es doch am besten, wenn ich einen Hund bekomme. Er braucht ja nicht so groß zu sein." Den letzten Satz fügt Celin noch schnell an, denn sie weiß, daß Mama meint, im Haus sei nicht genug Platz.

Für heute gibt sich Mama geschlagen. Sie zeigt es aber nicht und sagt nur: "Wir haben dieses Thema auf jeden Fall erstmal mit Papa zu besprechen. Und du, kleine Dame, gehst jetzt ab ins Bett.

28. Januar 2008

Gute Nacht