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GUTE-NACHT/2844: Im Versteck (SB)


Gute Nacht Geschichten


Gleich hinter dem Bahndamm ist viel freies Feld, eine hervorragende Gegend, um mit den Hunden spazieren zu gehen. Manchmal treffen sich dort Batida und Sherlock beim Kommen und Gehen. Der eine Hund kommt gerade, der andere kehrt nach Hause zurück. Heute ist das anders.

Coco ist mit Batida erst wenige Schritte gegangen, da hört sie ihren Namen rufen. Sie dreht sich um und sieht Gust mit seinem Mischlingshund. Eigentlich mag Coco es nicht, wenn Batida und Sherlock zusammen laufen. Doch heute kann sie schlecht sagen, sie sei gerade auf dem Heimweg. Also bleibt sie stehen und wartet auf Gust. Sherlock ist bereits schon bei Batida angekommen, während Gust noch eine Weile braucht.

An diesem Tag verwickelt Gust die im gleichen Haus wohnende Coco in ein Gespräch. Er fragt sie, warum sie aus dem Nebengebäude des alten Bahnhofs ins Hauptgebäude gezogen ist. "Nun, da die vorigen Mieter weggezogen sind, hatte ich mir überlegt, in die größere Wohnung mit den schönen Rundbogenfenstern zu ziehen. Doch hätte ich gewußt, was dieser Umzug nach sich zieht, ich hätte mir das wohl anders überlegt." "Was war denn?", möchte Gust wissen und Coco erzählt.


*


Sherlock und Batida sind eine Weile hinter Herrchen und Frauchen hergelaufen, die sich anscheinend gar nicht mehr für die beiden Hunde interessieren. Sie drehen sich nämlich überhaupt nicht um. Das findet Sherlock geradezu passend: "Da können wir mit den beiden doch toll Verstecken spielen!" - "Wie soll das denn gehen?", wundert sich Batida, die im Umkreis von zehn Metern nichts entdeckt, wohinter sich ein Hund verstecken könnte.

"Aber das ist es ja gerade. Dort drüben, etwas weiter entfernt, ist die kleine Schilfinsel. Dorthin könnten wir uns schleichen und sehen, wie lange sie brauchen, um uns zu finden.


*


Während dessen berichtet Coco, wie sie die neue Wohnung gründlich geputzt hatte und anschließend alles einräumte. Das beste waren die Sterne an der Decke, die waren am Tag nicht zu sehen. Aber wenn sie abends ins Bett ging und das Licht ausschaltete, begannen sie zu leuchten, bis sie eingeschlafen war.

Dann begann das Übel. Am ersten Tag fiel Coco das noch nicht auf. Sie kratzte sich zwar an den Beinen, konnte sich aber nicht erklären warum. Als am nächsten Morgen nach dem Aufstehen wieder das Jucken begann, kam Coco auf den Gedanken, es könnte vielleicht ein Floh sein. Sie achtete nun genau darauf und was entdeckte sie, in der neuen Wohnung in den Ritzen zwischen den Fußbodenbrettern gab es jede Menge Flöhe. Es mußten Katzenflöhe sein. Denn die Vormieter hatten mehrere Katzen besessen.

"Da war ich aber am Schimpfen. Das hätten sie mir doch vorher sagen können. Als die Wohnung leer stand, hätte ich sie gut desinfizieren können", bringt sich Coco in Rage. Gust verkneift sich ein Lachen. Coco würde es ihm sicher übel nehmen. Deshalb fragt er: "Man sagt ja, daß Katzenflöhe nur auf Menschen, nicht auf Hunde, gehen. Haben die Flöhe deinen Hund verschont?" Coco antwortet: "Glücklicherweise habe ich mir Batida erst etwas später geholt ..."

Bei dem Gedanken an Batida dreht sich Coco um und will ausmachen, wo die Schnauzerdame steckt. Vor Schreck, weil Batida nicht zu sehen ist, schreit Coco laut deren Namen und pfeift gleich einige Male, daß es Gust in den Ohren weh tut. Jetzt entdeckt Gust, daß auch sein Hund verschwunden ist und bekommt ebenfalls Panik. "Wo stecken die beiden bloß? Die sind doch nicht etwa nach Hause und dann womöglich über die Bahngleise gelaufen?", überlegt Gust laut.

Coco entscheidet sich, die beiden Hunde dort an den Gleisen zu suchen, während Gust hier sich noch umsehen will. "Es ist nicht Batidas Art vorzupreschen, eher bleibt sie hinter mir. Da kann ich mir gut vorstellen, daß sie umgekehrt ist." Coco läuft los.

Gust glaubt nicht, daß die beiden Hunde zurück gelaufen sind. Aber wo können sie stecken. Hier ist doch nicht einmal ein Gebüsch. Es sei denn, die beiden Hunde sind hinüber zum Schilf gelaufen...

29. Januar 2009

Gute Nacht