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GUTE-NACHT/2879: Der Geist in Pantoffeln und die quietschende Tür (SB)


Gute Nacht Geschichten


Am Nachmittag freut sich Paddy an ihren Malereien. Endlich ist sie mit dem neuen Bild fertig. Es gefällt ihr gut. So wie auf dem Bild festgehalten, stellt sich Paddy die drei Geister Moder, Mieder und Sekretär vor. Das Bild bringt Paddy zu ihrer Großmutter. Sie schleicht sich an Mutters Zimmer vorbei. Denn die soll das neue Werk noch nicht zu Gesicht bekommen. Mutter hat bald Geburtstag. Dieses Jahr bekommt sie ein ganz besonderes Geschenk, ein kleines Geistermuseum. Es besteht zwar nur aus einem Zimmer. Doch es soll sich einmal jemand darin erhängt haben. Wer kann schon mit soetwas aufwarten. Paddy und Großmutter sind sicher, daß dort oben noch immer etwas Unheimliches in der Luft liegt.

Leise steigt Paddy die Stufen zu Großmutters Reich hinauf. Vorsichtig öffnet sie die Tür und tritt ein. Großmutter bleibt fast die Luft weg: "Kannst du nicht anklopfen oder wenigstens etwas lauter eintreten, damit ich mich nicht so erschrecke?"

Paddy entschuldigt sich: "Ich wollte doch nur, daß Mutter mich nicht hört. Ich habe nämlich ein neues Bild für das Museumszimmer." - "Dann zeig mal her", bittet Großmutter. Paddy rollt das Blatt auseinander. Großmutter erkennt die drei Geister aus ihrer Geschichte sogleich. "Die sind hervorragend getroffen", staunt Großmutter, "die hängen wir gleich auf." - "Aber Mutti soll doch nicht mitbekommen, was wir da oben machen", gibt Paddy zu bedenken. "Du hast recht", überlegt Großmutter, "aber du kannst Mami ja ablenken und dir ein Brot schmieren lassen. Ich dagegen sage, wenn sie mich fragt, daß ich da oben nachschauen will, ob nicht wieder eine Ratte aufgetaucht ist. Ich will sowieso wirklich dort nachsehen."

Die beiden trennen sich. Paddy ruft ihre Mutter und hört sie aus der Küche antworten. Paddy geht hinunter und bittet um eine Scheibe Brot. Großmutter nutzt die Gelegenheit und steigt hinauf in den alten Teil des Bauernhauses. Die Tür zum Museum knarrt. "Das klingt ja schauderhaft!" sagt Großmutter vor sich hin. Doch sie überlegt, hier nichts dran zu ändern. Eine Tür, die knarrt, paßt doch hervorragend zu einem Geistermuseum. Großmutter hängt das neue Bild mit Stecknadeln auf. Dann geht sie auch hinunter in die Küche, um ebenfalls etwas zu essen.

An diesem Abend sehen sich Paddy und Großmutter noch die kleinen Geister im Fernsehen an, eine Zeichentrickserie, die Paddy sehr gut gefällt. Den Geistern passiert stets irgendwas, sodaß die schönen weißen Hemden stets schmutzig werden. Lustig sind die Geisterkinder auch. Nach der Sendung meint Paddy leise zu Großmutter: "Unsere Geister sollen aber gruseliger werden, nicht wahr." - "Was gibt es denn schon wieder zu flüstern?", fragt Mutter neugierig?" - "Gar nichts", sagt Paddy, "ich habe nur leise gesprochen, gar nicht geflüstert."

Gut, daß Mutter nicht weiter nachbohrt. Stattdessen fragt sie, ob Großmutter und Paddy morgen mit zum Einkaufen wollen oder nicht. Den beiden paßt ein Tag zuhause ohne Mutter ganz gut. Deshalb sagen sie, daß sie daheim bleiben möchten. Mutter scheint dies auch recht zu sein. Was da wohl dahinter steckt? Sie fährt doch sonst nicht gern allein in die Stadt. Doch Paddy und Großmutter finden das gar nicht merkwürdig. Sie freuen sich schon auf den morgigen Tag. Schnell geht Paddy an diesem Abend zu Bett.

11. März 2009

Gute Nacht