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GUTE-NACHT/3088: Spukt es? (SB)


Gute Nacht Geschichten

Hallo! Guten Abend! Gerade habe ich Bratäpfel aus dem Backofen gezogen. Möchtet ihr einmal versuchen? Dann laßt euch nieder. So kann ich euch auch von den Glühwürmchen und den Monstern weitererzählen.

Raute

Nach der unfreiwilligen Waffenruhe in der vergangenen Nacht, die nicht nur zwischen Fabrina und Christopher, sondern auch zwischen ihren Glühwürmchen und seinen Monstern herrschte, wird es wohl in dieser Nacht ebenfalls ruhig zugehen. Denn Christopher übernachtet bei seinem Freund Jan und Fabrina hat Anni zu Besuch. Überraschenderweise haben die Kinder schulfrei. Bei Christopher sind einige Lehrer zu einem Seminar unterwegs, bei Fabrina ist ein Lehrer krank und außerdem sind noch zwei weitere auf Klassenfahrt.

Fabrina hat ihrer Freundin von dem Vorfall zwischen dem Monster und dem Zauberstab erzählt. Mit kritischer Mine betrachtet sie Anni, während sie sie fragt, ob Anni sich das erklären könne. Doch Anni weiß nicht, wie das geschehen konnte. Sie meint nur: "Vielleicht spukt 's bei euch im Kinderzimmer. Das kommt manchmal vor." - "Meinst du es spukt wirklich?", fragt Fabrina ihre Freundin. "Warum nicht! Schließlich, wer soll sich all die Geistergeschichten ausdenken? Ein Körnchen Wahrheit ist an allem dran - meint zumindest meine Oma", erklärt Anni. Das findet Fabrina nicht gerade beruhigend. Wenn des Nachts dieser Spukgeist ihr den Zauberstab in den Hals gesteckt hätte, sie hätte ja nicht einmal mehr rufen können. Dann überlegt sie, welches der Glühwürmchen sie wohl vor Geistern beschützen könnte.

"Mhm, Grippi Wann und Grippi Tu haben viel zu viel mit ihrem Jagen nach Fieber, Husten und Schnupfen zu tun. Ihnen bleibt keine Zeit auch noch auf Geistersuche zu gehen. Masi kann das auch nicht, er bewacht mich schließlich vor Masern und Pickeln. Deshalb hat er auch selbst einen Punkt auf der Nase." - "Und was ist mit Öhrchen und Nasi?", fragt Anni und setzt noch hinzu, "die haben doch auch mit dem Hals zu tun!" - "Ich will aber keinen Schutz vor Halsschmerzen!", empört sich Fabrina, "ich will Schutz vor Geistern. Den Stab kann der Geist schließlich mir auch sonstwohin stecken." Beide Mädchen kichern.

Anni nutzt die Gelegenheit, Fabrina zum wievielten Mal zu fragen, ob sie die leuchtenden Glühwürmchen einmal anfassen darf. Bislang hatte Fabrina ihr das immer verwehrt. Doch diesmal überlegt Fabrina, ob es nicht ratsam wäre, Anni die Glühwürmchen zu geben. Denn wenn Anni den Zauberstab aus Rache in den Schlund des Monsters gesteckt hatte, würde sie in Zukunft vielleicht nicht auf solche Gedanken kommen. "Gut, du kannst sie mal kurz nehmen, aber nur ganz kurz. Dann sollen sie wieder auf das Regal und von da oben aufpassen, damit uns nichts geschieht."

Anni freut sich. Sie ist echt überrascht, daß Fabrina zugestimmt hat, ihr die Glühwürmchen - wenn auch nur für kurze Zeit - zu überlassen. Anni betrachtet sich alle Glühwürmchen genau, soweit das überhaupt in diesem fast dunklen Zimmer möglich ist. Da aber die Glühwürmchen selbst von innen heraus schimmern, kann Anni doch einige Eigentümlichkeiten der Glühwürmchen entdecken. "Nun stell sie aber wieder zurück!", fordert Fabrina nach kurzer Zeit Anni auf. Anni will Fabrina nicht verärgern. Deshalb tut sie, was Fabrina ihr befiehlt. Etwas später kann sie ja noch einmal um die Glühwürmchen bitten. "Wo stecken eigentlich Christophers Monster?", fragt Anni. "Christopher hat sie mitgenommen. Das macht er immer, wenn er woanders übernachtet", erklärt Fabrina. "Auch, wenn er bei seiner Freundin übernachtet? Da verkrault er sie sich ja", scherzt Anni und die beiden Freundinnen schütteln sich vor Lachen. Fabrina ist die erste, die sich wieder einkriegt. "Christopher hat doch noch gar keine Freundin", sagt sie wichtig. "Vielleicht weißt du das ja nur nicht, damit du es nicht deiner Mutter petzen, ähm erzählen, kannst", gibt Anni zu bedenken. Nun plaudern die beiden noch über die Jungs in ihrer Klasse und andere Dinge.

Fabrina ist sich jetzt sicher, daß Anni nichts mit dem Vorfall "Zauberstab steckt in Monstermaske" zu tun hat. Sie läßt Anni die Glühwürmchen sogar noch ein zweites Mal anfassen, bevor den beiden Freundinnen die Augen zufallen.

Raute

Habt auch ihr ein Kuscheltier oder ein anderes Spielzeug, das ihr am liebsten niemandem geben möchtet? Dann laßt es auch dabei. Manche Dinge braucht man eben auch für sich ganz allein, bis man bereit ist, sich mit einem anderen gemeinsam daran zu erfreuen.


4. Dezember 2009

Gute Nacht