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GUTE-NACHT/3090: Knüppel aus dem Sack (SB)


Gute Nacht Geschichten

Hallo! Guten Abend! Ich lege gerade ein paar Scheite in den Kamin, damit es uns gleich ein bißchen gemütlicher wird. Denn ungemütlich ist die Geschichte genug, die jetzt folgt.

Raute

"Was versteckst du denn da in dem Sack?", möchte Fabrina wissen, die ihren Bruder Christopher gerade dabei beobachtet, wie er einen Sack, in dem etwas Längliches steckt, unter seinem Bett verschwinden läßt. Daß er nichts unter dem Bett verstecke, diese Ausrede braucht Christopher bei seiner Schwester erst gar nicht vorzubringen. Sie bekommt doch immer alles heraus und sei es mit Hilfe ihrer Mutter. Doch gerade vor seiner Mutter will Christopher sein Geheimnis ja bewahren. Da ist es wohl besser lieber gleich seine Schwester in das Geheimnis mit einzuweihen, dann hält sie nämlich meistens dicht.

"Nun gut, wenn du unbedingt wissen willst, was in dem Sack steckt, dann mach dich auf einiges gefaßt. Es ist eine ganz besondere Waffe. Ich brauche nur einen ganz bestimmten Spruch aufzusagen und schon kommt sie aus dem Sack heraus und verteidigt mich." Fabrina staunt: "So wie bei Tischlein deck dich und Knüppel aus dem Sack?" - "Pst! Genau so. Hüte dich, etwas in der Richtung zu sagen, womöglich triffst du die richtigen Worte und die Waffe geht auf dich los!" Das ist doch alles Quatsch, möchte Fabrina am liebsten sagen. Doch vielleicht können Märchen ja wahr werden. Außerdem waren ihre Eltern am letzten Wochenende mit ihr und dem Bruder bei einer Zaubervorstellung gewesen. Da gab es so manches, was sich keiner von ihrer Familie erklären konnte, nicht einmal ihr Vater. Also Vorsicht war jetzt schon geboten.

"Woher hast du denn den Sack?", fragt Fabrina laut. "Psst! Mutter soll nichts mitbekommen. Sie würde diesen Zauberkram, wie sie es nennt, sofort aus der Wohnung verbannen. Doch es ist gut soetwas im Haus zu haben, falls mal Einbrecher kommen." Das versteht Fabrina. "Na, dann kann ich ja auch ruhig schlafen, wenn du mir versprichst, das Ding nicht auf mich loszulassen, nur weil wir uns gestritten haben." - "Das würde ich doch nie tun, oder habe ich dich schon einmal verhauen?" Nein, Fabrina muß zugeben, daß sie sich zwar streiten, aber sich noch nie verprügelt haben. Sie dreht sich in ihrem Bett auf die andere Seite und zieht sich die Decke über den Kopf. Vorsicht ist vielleicht doch angesagt, wenn so ein Sack unter dem Bett liegt. Dann dreht sie sich noch einmal zu ihrem Bruder herum und fragt: "Kann das Ding auch losgehen, wenn ich aus Versehen im Schlaf spreche und die richtigen Worte sage?" Das ist eine gute Frage, auf die Christopher so schnell keine passende Antwort einfällt. Deshalb weicht Christopher der Frage aus. Fabrina ist schon ziemlich müde, sonst hätte sie sicher nicht nachgegeben, bis ihr Bruder, ihr genau geantwortet hätte. An diesem Abend findet es Fabrina ratsam, ihrem Bruder bevor sie einschläft vorsichtshalber noch eine "Gute Nacht" zu wünschen.

Raute

Na, seid ihr jetzt auch gespannt, was Christopher in dem Sack versteckt hält? Mal sehen, ob wir es morgen erfahren.


8. Dezember 2009

Gute Nacht