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GUTE-NACHT/3327: Pinguin braucht einen Namen (SB)


Gute Nacht Geschichten von Pinguin


Zu Weihnachten fand Mia einen Pinguin unter dem Baum. Er ist fast halb so groß wie Mia selber. Die beiden sitzen am Fenster und schauen hinaus auf die verschneite Landschaft.

"Bei dir zuhause ist es immer so schön weiß, nicht wahr!", flüstert Mia ihrem Pinguin zu. Dann schweifen ihre Gedanken ab vom Winter zum Sommer. "Vielleicht wirst du ein bißchen schwitzen im Sommer, aber dann können wir ja baden gehen. Pinguine schwimmen doch besonders gern", stellt Mia fest. Pinguin kippt ein bißchen nach vorne, als wolle er Mia beipflichten.

"Sag mal, wie möchtest du heißen?", fragt Mia. Das hat ihr Bruder Fin gehört, der gerade ins Zimmer getreten ist, um Mia Gute-Nacht zu wünschen. "Warum nennst du ihn nicht einfach wie den Pinguin-Mann bei Badman 'Pinguin'?", schlägt er vor, denn er ist ein richtiger Fan von Badmans Gegenspieler. "Nein!", protestiert Mia, "der ist böse und mein Pinguin ist immer lieb!" - "Dann nenn ihn doch Mister Frack oder Mister Cool!", schlägt Fin als weitere Namen vor, "das paßt doch." Mia will das jetzt noch nicht entscheiden. So ein Name will gut überlegt sein. Schließlich trägt man ihn sein Leben lang mit sich herum. Das hat jedenfalls Tante Anne gesagt, als Cousin Tim zur Welt gekommen ist. Tim sollte erst Ernst heißen oder Rudolph. Aber immer fiel jemandem etwas ein, wie der kleine Junge später mit diesen Namen gehänselt werden könnte und das wollte ihm keiner antun. "Es ist mir egal!", sagte Tante Anne schließlich, "irgendeinen Namen braucht der kleine Junge ja und deshalb bleibt es jetzt bei Tim."

"Komm Pinky, wir gehen schlafen, draußen ist es schon wieder dunkel", meint Mia nun. "Du willst deinen Pinguin doch nicht ernsthaft Pinky nennen? Weißt du denn überhaupt, was das heißt?", fragt Fin. Mia schüttelt den Kopf. "Pink ist englisch und heißt rosa. Soll dein Pinguin etwas Rosa heißen?" Mia beginnt zu lachen. Rosa sähe ihr Pinguin wirklich merkwürdig aus. "Na, da denke ich mir eben etwas anderes aus", stellt Mia klar. Am liebsten würde sie ihr neues Kuscheltier ja Fin nach ihrem Bruder nennen, denn ihn hat sie besonders lieb. Aber damit wäre Fin überhaupt nicht einverstanden. Seine Freunde würden ihn dann nur noch Pinguin rufen, wenn sie wüßten, daß Mias Pinguin nach Fin benannt wurde.

"Erzählst du uns noch eine Geschichte?", wünscht Mia. Fin hat mit dieser Frage schon längst gerechnet. Denn jeden Abend erzählt er seiner Schwester eine Geschichte. "Was machst du bloß, wenn ich nicht mehr da bin?", fragt Fin und lacht. "Du bleibst doch immer bei mir! Und wenn du mal wo anders schläfst, dann erzählt mir Pinky, also Pinguin, eine deiner Geschichten noch einmal. Er hört schließlich auch zu."

Fin nickt und beginnt das Märchen von Brüderchen und Schwesterchen zu erzählen ...

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30. Dezember 2010