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GUTE-NACHT/3378: Der kleine Nachtwächter an Ostern (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter


An Ostern hält es den kleinen Nachtwächter am Abend nicht lange in der Wohnung. So ist es noch hell, als er zu seiner Runde durch die Stadt aufbricht. Mit der noch nicht entzündeten Laterne in der einen Hand und der Taschenlampe in der Jackentasche zieht der kleine Nachtwächter los. Diesmal begleitet ihn nicht nur Rebell, sein Hund, sondern auch Anton kommt mit.

In der Stadt sind noch viele Spaziergänger unterwegs und bummeln die Geschäftsstraße entlang, um in den Schaufenstern die Frühlingsdekoration zu bewundern. Der Platz vor der Eisdiele ist mit mehr Tischen und Stühlen als gewöhnlich zugestellt und auch hier herrscht noch reger Betrieb.

"Hallo kleiner Nachtwächter", ruft der Eisverkäufer, "kommt herüber, ich lade euch zu einer Eiswaffel ein! Das Geschäft war heute sehr gut." Der kleine Nachtwächter mag Eis und nimmt gerne an. Auch Anton greift zu. Rebell blickt von einem zum anderen und schleckt sich das Maul. "Ja, auch du bekommst zum Fest eine Kugel." Der Eisverkäufer reicht Rebell diese in einem kleinen Becher hin. Schnell hat Rebell das Eis verputzt.

"Ward ihr heute beim Eiersuchen auf der großen Wiese vor der Stadt?", fragt der Eisverkäufer. Hier in seinem Laden bekommt er stets die neuesten Klatschnachrichten mit. "Wer hat denn dort die Eier versteckt?", fragt Anton. "Natürlich der Osterhase", lacht der Eisverkäufer, "er soll sogar ein sehr großes Nest versteckt haben. Doch das hat bisher noch keiner gefunden."

"Na, da werden wir uns dort auch einmal umsehen, wenn es nicht schon zu dunkel ist, wenn wir dort ankommen", schlägt Anton vor. Der kleine Nachtwächter freut sich, daß Anton ihn noch weiter begleitet.

Draußen vor der Stadt ist kein Spaziergänger mehr anzutreffen. Aber bunte Eierschalen liegen überall verstreut herum. "Na, da haben die Kinder wohl die gefundenen Eier gleich vernascht", meint Anton, "bestimmt haben sie auch Eierditschen und andere Spiele gespielt."

Der kleine Nachtwächter und Anton schauen sich noch einmal um. Als Anton wirklich ein Ei findet, sucht er noch weiter. Doch es dämmert bereits. Deshalb zündet der kleine Nachtwächter jetzt seine Laterne an. Dabei hat er Rebell, der sich ebenfalls an der Eiersuche beteiligt, aus den Augen verloren. Der kleine Nachtwächter pfeift nach ihm, aber Rebell erscheint nicht.

"Hast du gesehen, wohin Rebell gelaufen ist?", fragt der kleine Nachtwächter. Aber auch Anton hat ihn nicht fortlaufen gesehen. Weitere Rufe und Pfiffe folgen. Endlich haben sie Erfolg und Rebell kommt angelaufen.

"Was hat Rebell denn da im Maul?", fragt der kleine Nachtwächter erschreckt. "Hoffentlich hat er nicht den Osterhasen gefangen!", wirft Anton ein. Beim Näherkommen aber erkennen die beiden, daß es nicht der Osterhase in Rebells Maul ist, sondern ein Nest. "Ach, du meine Güte!", stöhnt der kleine Nachtwächter, "hoffentlich hat sich Rebell nicht da unten am Bach über die kleinen Entenküken hergemacht."

Doch er kann ganz beruhigt sein. Es ist nicht das Entennest, das Rebell mit sich bringt, sondern das gut versteckte Nest des Osterhasen. Ein Körbchen hält Rebell am Henkel im Maul und stellt es vor dem kleinen Nachtwächter ab. Viele buntbemalte Eier sowie ein paar kleine Schokoeier liegen darin, und es sieht nicht so aus, als ob sich Rebell schon daran bedient hat.

"Was für eine Überraschung", staunt der kleine Nachtwächter und lobt Rebell. Als Belohnung erhält er ein geschältes Ei. Nun greifen auch Anton und der kleine Nachtwächter zu. Denn es liegen reichlich Ostereier in dem gefundenen Korb.

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23. April 2011