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GUTE-NACHT/3389: Der kleine Nachtwächter läßt anschreiben (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter


An diesem Tag läßt der kleine Nachtwächter seinen Wecker schon recht früh am Nachmittag klingeln. Er gähnt und streckt sich, dann springt er aus dem Bett. "Wir haben noch jede Menge zu tun", verkündet er Rebell. Schnell zieht er sich an, um gleich mit seinem Hund einkaufen zu gehen. "Eigentlich liebt unser Freund Tiramisu. Aber leider weiß ich nicht, wie diese italienische Spezialität hergestellt wird. Deshalb bekommt er von uns einen Erdbeerkuchen. Du darfst das Körbchen für die Erdbeeren tragen, damit sie in meiner Tasche nicht geknetscht werden." Nach dieser langen Erklärung ziehen die beiden los.

Beim Kaufladen holt der kleine Nachtwächter verschiedenes für einen Obstboden ein: Erdbeeren für den Belag und roten Tortenguß, um ihn darüber zu verteilen. Süße Sahne für ganz obendrauf und einen fertigen Bisquitt-Tortenboden für unten drunter. Eine weiße Pappe mit ausgeschnittenen Verzierungen - wie eine Tischdecke für den Kuchen - nimmt er auch mit.

"Oh, ich habe das Portemonnaie vergessen", stellt der kleine Nachtwächter an der Kasse fest, "haben wir denn überhaupt noch Zeit, noch einmal hin und her zu laufen?" - "Ach, kleiner Nachtwächter, das macht doch nichts. Ich schreibe alles zusammen in mein schwarzes Buch, und du bezahlst es mir beim nächsten Mal." - "Danke, Tante Emma", freut sich der kleine Nachtwächter. "Darf ich dann auch noch eine dieser quadratischen Schachtel mitnehmen?" - "Welche denn?", fragt Tante Emma. "Nun die mit den ganz dunklen Kugeln, die so schön nach bitterer Schokolade schmecken und innen eine besondere Cremefüllung haben." Tante Emma reicht ihm eine Schachtel. Doch der kleine Nachtwächter sagt: "Bitte nicht die Kugeln in dem goldenen Papier, sondern die in dem braunen. Die schmecken unserem Freund nämlich am besten." Da reicht ihm Tante Emma eine dunkelbraune quadratische Schachtel. "Ja genau, die sind die richtigen." - "Wofür sollen die denn sein?", erkundigt sich Tante Emma. "Sie sind als Geburtstagsgeschenk gedacht, genau wie der Erdbeerkuchen!" - "Da wird euer Freund aber sicher erfreut sein." - "Das hoffe ich doch, besonders, da er nichts davon weiß, daß wir heute noch vorbeikommen werden."

"Na, dann gib mal die Schachtel wieder her. Ich wickele sie dir noch in Geschenkpapier ein." Schnell ist Tante Emma mit dem Einwickeln fertig. Sie reicht das Päckchen rüber und dazu noch einen kleinen Topf. Dazu sagt sie: "Dann grüß deinen Freund doch auch von mir. Und nimm ihm hier diesen kleinen Kaktus mit. Er ist ein Geschenk von mir. Etwas Stacheliges ist vielleicht nicht gerade das Netteste zum Geburtstag, aber wunderschöne Blüten hat er auch, und es macht ihm nichts aus, wenn dein Freund ihn nicht so häufig gießt, besonders im Winter hat er es gern trocken." - "Danke, Tante Emma, jetzt müssen wir aber los. Rebell, nimm dein Körbchen und knabber nichts an."

So ziehen die beiden wieder los. Rebell ist wirklich vorsichtig mit dem Körbchen im Maul. Der kleine Nachtwächter hilft ihm auch dabei, daß er seine Aufgabe meistert und sagt immer wieder: "Schön festhalten!"

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Bald kommen die beiden zuhause an und noch bevor Rebell das Körbchen fallen lassen kann oder es unsanft abstellt, nimmt der kleine Nachtwächter ihm den Henkel aus dem Maul. Dann öffnet er die Wohnungstür und sagt: "Jetzt schnell den Kuchen bereiten!"

Auf eine Tortenplatte kommt das schön verzierte Papier, darauf der fertige Tortenboden. Die Erdbeeren werden gewaschen und auf dem Boden verteilt. Eine große Erdbeere teilt der kleine Nachtwächter in zwei Teile und nascht die eine Hälfte. Die zweite reicht er seinem Hund. Doch obwohl die Erdbeeren süß und lecker schmecken, spuckt Rebell die ihm angebotene Frucht wieder aus. Der kleine Nachtwächter wundert sich, daß sein Hund zwar Äpfel und Bananen und sogar Ananas mag, aber keine Erdbeeren.

Nun wird der Tortenguß wie es auf der Packung steht zubereitet und auf dem Tortenboden verteilt. Während der rote Guß abkühlt, schreibt der kleine Nachtwächter eine Geburtstagskarte, in die er auch eine Überraschung versteckt. Dann schleckt er den Topf mit dem restlichen roten Guß aus und schlägt anschließend die Sahne steif. Erst als der Guß nicht mehr warm ist, verziert er den Kuchen mit der Sahne.

Plötzlich fällt dem kleinen Nachtwächter etwas Wichtiges ein. "Zu einem Geburtstag gehören auch Kerzen!" Die hat der kleine Nachtwächter schon vor längerer Zeit gekauft. Sie sind ziemlich klein, denn sie sollen alle auf dem Tortenboden Platz finden und sind extra für eine Kuchenverzierung gedacht. Jede Kerze ist ein kleiner Buchstabe. Zusammen in der richtigen Reihenfolge gelesen, ergeben sie zwei Worte. Der kleine Nachtwächter steckt die Kerzen in die Torte, und bevor die beiden nun losziehen, das Geburtstagskind zu überraschen, liest der kleine Nachtwächter Rebell die Worte vor:


" H a p p y     B i r t h d a y !"


zum 14. Mai 2011