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MELDUNG/150: 1 Million Euro für Kunst in Hamburg (Hamburger Kunsthalle)


Hamburger Kunsthalle - 23. November 2012

1 Million Euro für Kunst in Hamburg

Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen verzeichnet 2012 einen Spendenrekord



Die Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen (SHK) erreicht in diesem Jahr erstmals ein Spendenvolumen von insgesamt 1 Million Euro. Dieses Ergebnis und die jüngsten Neuerwerbungen gab die SHK auf ihrem Jahresempfang am 21. November in der Hamburger Kunsthalle bekannt. Seit 1956 verfolgt die SHK den Stiftungszweck, Werke für die Hamburger Kunsthalle und das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) anzukaufen, die den beiden großen Hamburger Kunstmuseen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt werden. In 56 Jahren hat die SHK rund 600 Erwerbungen finanziert, die einen geschätzten Verkehrswert von über 350 Millionen Euro besitzen.

Teil des diesjährigen Konvoluts ist eine großzügige Schenkung des Kunstsammlers und Designers Peter Schmidt. Als Ausdruck seiner langjährigen Verbundenheit mit dem MKG schenkt er dem Museum über die SHK drei erlesene buddhistische Skulpturen, vier kostbare Stellschirme mit aufwendigen Malereien und zwei reich bemalte seidene Hängerollen aus China (15./16. Jh.) aus seiner privaten Sammlung. Die Objekte sind im Rahmen der Neueinrichtung der Sammlung Buddhismus ab 14. Dezember 2012 im MKG zum ersten Mal öffentlich zu sehen. Peter Schmidt hat durch viele Japan-Aufenthalte einen engen Bezug zur Ästhetik und den geistig-philosophischen Vorstellungen der japanischen Kultur entwickelt und wird die Buddhismus-Räume im MKG eigenhändig gestalten. Er wurde gestern von, Dr. Bernd Kundrun, Vorsitzender des Kuratoriums, von Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler und Prof. Dr. Sabine Schulze, Direktorin des MKG, zusammen mit rund 200 privaten Stiftern als großzügiger Mäzen gefeiert. Das MKG erwirbt außerdem mit Hilfe der SHK eine Taschengeige (1679) des Hamburger Instrumentenbauers Joachim Tielke (1641-1719) sowie Modelle der führenden Modedesigner Hussein Chalayan, Iris van Herpen, Comme des Garçons/Rei Kawakubo und Viktor & Rolf.

Für die Hamburger Kunsthalle konnte die Italienische Flusslandschaft (1776) von Jakob Philipp Hackert (1737-1807) erworben werden. Das Gemälde zeigt einen Flusslauf in der Gegend um Rom. Das aus einer ehemaligen Hamburger Privatsammlung stammende Werk stellt eine herausragende Ergänzung der Gemäldesammlung der Hamburger Kunsthalle dar, die bereits Hackerts bedeutendes Bild "Die Wasserfälle von Tivoli" besitzt. Der Ankauf durch die Stiftung wurde u.a. ermöglicht durch eine sehr großzügige Spende seitens der Familie des Vorbesitzers. Außerdem geht das Werk "Auf dem Altan" (1917) von Leopold Graf von Kalckreuth (1855-1928) in die Sammlung über. Möglich wurde dies durch den Verkauf der Kalckreuth Villa in Eddelsen/ Hittfeld, wo u. a. auch Alfred Lichtwark damals ein Landhaus bewohnte. Das dort noch aus dem Familienbesitz stammende Bild wurde der Kunsthalle vom Vorbesitzer der Stiftung geschenkt. Prof. Hubertus Gaßner, Direktor der Hamburger Kunsthalle, nahm das 15-jährige Bestehen der Galerie der Gegenwart zum Anlass, sich bei den Stiftern für die zahlreichen bedeutenden Werke zeitgenössischer Kunst zu bedanken, die bisher erworben werden konnten. Vor allem durch diese Ankäufe habe die Sammlung der Galerie der Gegenwart die hohe Qualität erreichen können, die sie heute hat.

Für die Erwerbungen der Stiftung treten Hamburger Bürger mit jährlichen Spenden in Vorlage und Stadt Hamburg füllt den Ankaufsetat jeweils mit einem beträchtlichen Beitrag auf. Mit diesem Modell ist die SHK wohl die älteste, seit 56 Jahren praktizierte Public Private Partnership in Deutschland. Sie sichert damit die kontinuierliche Erweiterung der Sammlungen der beiden Museen. Das MKG und die Hamburger Kunsthalle sind bei Neuerwerbungen auf die Unterstützung von Stiftungen und Förderern und auf die Schenkungen angewiesen, da sie selbst über keinen eigenen Ankaufsetat verfügen. Die Stiftung besteht gegenwärtig aus 180 Förderern. Der Anteil der jungen Kunstbegeisterten, die teils in zweiter und dritter Generation dabei sind, steigt kontinuierlich an. Der dienstälteste Stifter seit 1956 ist Georg W. Claussen, der sich im Alter von 100 Jahren immer noch intensiv für die Stiftung engagiert. Dem Kuratorium der Stiftung gehören zurzeit an: Dr. Bernd Kundrun (Vorsitzender), Prof. Dr. Michael Göring (stellvertretender Vorsitzender), Nikolaus Broschek, Gabriele Dobusch, Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler, Robert Lorenz-Meyer, Brigitta Martens, Dr. Michael Otto, Dr. Jobst Siemer und Marianne Tidick. Ehrenmitglieder sind Dr. Jürgen Blankenburg, Georg W. Claussen und Hermann-Hinrich Reemtsma.

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Quelle:
Hamburger Kunsthalle
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Internet: www.hamburger-kunsthalle.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2012