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GEGENWIND/619: Westküstentrasse - Der BUND klagt nicht


Gegenwind Nr. 316 - Januar 2015
Politik und Kultur in Schleswig-Holstein

Westküstentrasse: Der BUND klagt nicht

von Carl-Heinz Christiansen


Aus dem Editorial:

Im letzten "Gegenwind" hatte Klaus Peters über die Diskussion zur Westküstentrasse, der "Strom-Autobahn" der Energiewende berichtet. Dabei kündigte er an, der BUND würde eine Klage vorbereiten.(*)

Jetzt teilte der BUND mit, dass er nicht klagen wird. Der Hauptgrund ist, dass eine solche Klage für nicht aussichtsreich gehalten wird, weil auch ohne Klage bereits einige Forderungen durchgesetzt werden konnten und beim Bau der Stromleitung berücksichtigt werden. Hier die ausführliche Begründung des stellvertretenden Landesvorsitzenden:


Westküstentrasse: Der BUND klagt nicht!

Im Juni diesen Jahres hatte die Delegiertenversammlung des BUND Schleswig-Holstein beschlossen, dass der BUND Klage gegen die 380 kV-Westküstentrasse einreichen soll.

Daraufhin hat der BUND Landesvorstand die Erfolgsaussichten einer Klage überprüfen lassen. Als Ergebnis kam heraus, dass eine Klage aus mehreren Gründen keine Aussicht auf Erfolg hat. Zur BUND-Delegiertenversammlung Ende November wurde seitens der BUND Kreisgruppe Dithmarschen erneut ein Antrag auf Klage gestellt. Dieser Antrag wurde, aufgrund der geringen Aussicht auf Erfolg einer Klage, von den Delegierten mehrheitlich abgelehnt.

Der BUND Schleswig-Holstein wird also nicht gegen die 380 kV-Westküstentrasse Klage erheben.

Dies mag nicht jeden zufrieden stellen, aber der BUND SH macht nur dann von seinem Klagerecht Gebrauch, wenn Aussicht auf Erfolg besteht.

Im Dialogverfahren wurde zusammen mit den anderen Naturschutzverbänden als wesentliche Punkte folgendes erreicht:

• Die Erdverkabelung der 110 kV-Freileitung bei Tönning, die mitten durch ein Vogel-Schutzgebiet verläuft,

• Die fast durchgängige Mitnahme der bestehenden 110 kV-Leitung und damit eine Trassenbündelung

• Fast durchgängig Vogelmarker an den Erdseilen

• einen größtmöglichen Abstand zur Bebauung

Auch dies mag nicht jeden zufrieden stellen, ist aber mehr, als was nach Gesetzeslage notwendig gewesen wäre.

Carl-Heinz Christiansen
BUND Schleswig-Holstein stellv. Landesvorsitzende


Anmerkung:
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GEGENWIND/614: Westküstentrasse als "Strom-Autobahn" der Energiewende

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Quelle:
Gegenwind Nr. 316 - Januar 2015, Seite 3 und 34
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2015

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